Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Lösung«, entgegnete Lena.
»Ich höre.«
»Jacques wird mir in den nächsten Stunden einen Ultraschallrufton übersenden, der die Fledermäuse anlockt. Den spielen wir auf dein iPhone und legen es in einen Käfig. Sobald das Tier in dem Käfig ist, schließt sich die Tür. Dann haben wir es lebend.«
»Das klingt verrückt, könnte aber funktionieren«, gab Nils zu.
»Einen entsprechenden Käfig habe ich schon. Jetzt müssen wir nur noch auf die Mail aus Amerika warten.«
»Wann soll die denn kommen?«
»Spätestens morgen Mittag.«
Nils dachte an seine Verabredung mit Sarah und grinste Lena an. »Das bedeutet, ich habe den Rest des Tages frei.«
»So, wie du das sagst, klingt es, als hättest du noch etwas vor.«
»Ich will noch etwas trinken gehen. Nach dem ganzen Ärger tut mir etwas Ablenkung sicher gut.«
»Mit der hübschen Hotelangestellten?« Jetzt war es Lena, die ihren Neffen angrinste.
»Woher weißt du das?«
»Ich kenne dich inzwischen gut genug, mein Junge. Mach keine Dummheiten. Wir können uns keinen Ärger mit den Leuten hier leisten.«
»Wir wollen nur zusammen etwas essen.«
»Das hast du schon öfters gesagt.«
Nils hasste es, wenn sich Lena so aufspielte, als wäre sie seine Mutter. Etwas dagegen sagen konnte er aber nicht. In der Vergangenheit war es schon öfters vorgekommen, dass seine Eskapaden ihre Arbeit gestört hatten. Seine Tante interessierte sich sonst nicht für den kleinen Rest Privatleben, das ihm blieb. Solange es keinen Einfluss auf ihre Fälle hatte. Mit einem übernächtigten Mitarbeiter konnte Lena nichts anfangen. Selbst dann nicht, wenn es der eigene Neffe war.
16
»Pünktlich bist du, das muss man dir lassen.« Sarah schaute Nils freudig an, als dieser die Hotellobby betrat, und stand auf. »Ich bin in fünf Minuten fertig. Muss mich nur noch schnell umziehen.«
»Lass dir Zeit. Ich warte dann hier.« Nach einer ausgiebigen Dusche, während der er sich den Staub der alten Scheune vom Leib gewaschen hatte, freute sich Nils nun auf den Abend mit Sarah. Bisher hatte er zwar eher nicht den Eindruck, als würde sie zu dem Typ Frau gehören, die auf ein einmaliges Abenteuer aus war, aber man konnte ja nie wissen. Eine feste Bindung kam für Nils bei seinem Job nicht infrage. Wenn er ehrlich war, wollte er die auch nicht. Solange er sich aber in Königswinter aufhielt, sprach nichts dagegen, sich die Zeit ein bisschen angenehmer zu gestalten.
Sarah brauchte doppelt so lange, wie versprochen, und Nils begann gerade unruhig zu werden, als sie endlich auftauchte. In ihren privaten Sachen sah sie noch besser aus, als er es erwartet hatte. Sie trug eine hellblaue Jeans und ein gelbes Shirt, das sich so eng um ihren Oberkörper spannte, dass er das Ausmaß ihrer großen Brüste bewundern konnte. Die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
»Du kannst den Mund jetzt wieder zumachen«, sagte Sarah. »Oder willst du mich beißen?«
»Natürlich nicht«, lachte Nils. »Aber du siehst wirklich verteufelt gut aus.«
»Danke! Wollen wir jetzt gehen?«
»Gern. Hast du schon eine Idee, wohin?«
»Es gibt hier in der Nähe ein kleines Bistro, in dem man sich nett unterhalten kann und auch etwas zu essen bekommt.«
»Perfekt.«
Die beiden verließen das Hotel und gingen die Straße entlang. Nils konnte dabei den Blick kaum von Sarah abwenden und wäre fast gegen eine Laterne gelaufen. Du benimmst dich wie ein Idiot , schalt er sich selbst und nahm sich vor sich zusammenzureißen. So schwer dies auch war. Tatsächlich war das Bistro nur zwei Straßen entfernt. Als sie es betraten, saßen darin etwa zehn Leute an den Tischen. Zielstrebig ging Sarah in eine etwas geschützte Nische und setzte sich.
»Bist du öfter hier?«, fragte Nils und nahm ebenfalls Platz.
»Ab und zu treffe ich mich mit Freunden auf ein
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