Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
diesen kleinen Blutsaugern fertigmachen lassen.
Nils schlug wie ein Berserker um sich und riss die Angreifer, die sich an der Kleidung festkrallten, von seinem Körper. Es waren aber einfach zu viele Fledermäuse, um alle gleichzeitig abzuwehren. Immer wieder durchbrach ein Blutsauger seine Verteidigung und erwischte ihn an Hals oder Kopf. Aber auch Nils gelang es, weitere seiner Gegner zu packen und zu töten. Er schwor sich, es den Biestern nicht zu leicht zu machen.
Genauso überraschend, wie der Angriff begonnen hatte, endete er plötzlich. Nils hörte einen schrillen Pfiff, der ihm in den Ohren wehtat, und stellte überrascht fest, dass alle Fledermäuse von ihm abließen. Sie bildeten einen Schwarm und verschwanden blitzschnell aus seinem Blickfeld. Da er das Nachtsichtgerät während des Kampfes verloren hatte, konnte er nicht beobachten, wohin die Fledermäuse flüchteten. Nils war erleichtert, mit dem Leben davon gekommen zu sein. Ihm war klar, dass ihn die Tiere hätten töten können. Irgendetwas oder -jemand hatte sie davon abgehalten. Somit bestätigte sich auch sein Verdacht, dass es jemanden geben musste, der die Tiere lenkte.
Die Attacke der Blutsauger war ganz offensichtlich eine erste Warnung an ihn und Lena. So leicht würden sie sich allerdings nicht einschüchtern lassen. Da musste der geheimnisvolle Drahtzieher schon andere Geschütze auffahren. Im Gegenteil. Ab jetzt nahm Nils den Fall persönlich. Wer auch immer hinter den Fledermäusen steckte, Nils würde ihm die passende Antwort auf diesen hinterhältigen Angriff geben.
Insgesamt hatte Nils sechs Blutsauger töten können. Er wollte sie nicht einfach hier oben liegen lassen. Deshalb nahm er eine Plastiktüte aus seiner Tasche und sammelte die Kadaver ein. Lena würde es große Freude bereiten, sich mit den Körpern zu beschäftigen.
Als auf dem Weg nach unten die Anspannung von Nils abfiel, spürte er die Wunden, die ihm die Fledermäuse im Gesicht, am Hals und an den Händen zugeführt hatten. Seine Stirn war blutverschmiert. Sicher würde jeder, der ihn jetzt zufällig sah, vor Angst die Flucht ergreifen. Er beeilte sich, ins Hotel zu kommen. Seinen Schlüssel hatte er nicht abgegeben, sodass er den Portier nicht wecken musste, der auf seinem Stuhl eingeschlafen war und den Kopf auf seiner Arbeitsplatte liegen hatte. Nils war froh, dass ihn der Mann nicht in diesem Zustand sah und am Ende noch auf die Idee kam, die Polizei oder einen Notarzt zu rufen.
9
»Wie siehst du denn aus?«, begrüßte Lena ihren Neffen und schaute ihn entsetzt an.
Nils war direkt zu ihr gegangen, um ihr von seinen Erlebnissen zu berichten. Außerdem musste sie ihm beim Verbinden der Wunden helfen.
»Ich hatte einen kleinen Kampf mit ein paar Fledermäusen. Damit du mir glaubst, habe ich dir ein paar der Tiere mitgebracht. Jetzt wissen wir, wer den Kühen das Blut ausgesaugt hat.«
»Fledermäuse tun so etwas normalerweise nicht.«
»Das weiß ich, Lena. Sie greifen aber auch für gewöhnlich keine Menschen an. Schau mich an. Glaubst du wirklich, dass mich die Viecher zufällig attackiert haben? Nein. Wir sind auf der richtigen Spur. Wenn wir das Versteck der Fledermäuse finden, erwischen wir auch denjenigen, der hinter all dem steckt.«
»Wie willst du das anstellen?«
»Das weiß ich noch nicht. König ist wohl keine große Hilfe. Die Polizisten auch nicht. Ich werde mit dem Jagdpächter der Gegend sprechen. Vielleicht hat er eine Idee, wo sich die Viecher eingenistet haben könnten.«
»Das ist eine gute Idee«, stimmte Lena zu. »Ich werde die Tiere heute noch sezieren. Außerdem warte ich noch auf das Ergebnis der Obduktion. Wenn das vorliegt, wissen wir mehr. Das alles hat aber Zeit bis heute Mittag. Jetzt werde ich
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