Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
jeden Cent. Wer sind Sie überhaupt? Den kenne ich«, Konrad deutete auf Georg Suttler. »Aber Sie habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.«
»Ich arbeite für die Regierung«, erklärte Nils.
»Als was?«
»Das brauchen Sie nicht zu wissen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass Sie ausreichend entschädigt werden.«
»Das will ich hoffen. Haben Sie einen Ausweis, der ihre Behauptung bestätigt?«, fragte Konrad und blicke Nils finster an.
»Selbstverständlich«, antwortete der und zog die Karte aus seiner Tasche.
Der Alte studierte das Dokument ausgiebig und runzelte dann die Stirn. »Hier steht nicht, was Ihre Aufgabe ist.«
»Das ist auch nicht wichtig«, erklärte Nils bestimmt. »Für Sie ist entscheidend, dass Sie Ihren Schaden ersetzt bekommen, alles andere ist zweitrangig.«
»Nun gut«, sagte der Mann nach einer Weile und gab Nils den Ausweis zurück.
»Ist Ihnen in den letzten Tagen etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«, fragte Nils.
»Außer euch beiden Vögeln nicht«, brummte Konrad.
»Das bedeutet, Sie haben auch heute vor uns niemanden hier gesehen?«
»Nein. Ich bin von dem Lärm wach geworden und wollte nachschauen, was passiert ist.«
»Gut. Dann wollen wir Sie jetzt auch nicht länger aufhalten«, sagte Nils. »Betreten Sie die Scheune nicht. Es kann sein, dass noch etwas nachstürzt. Ich schicke Ihnen jemanden, der den Schaden regulieren wird.«
Konrad nickte nur und sah Nils und Suttler hinterher, bis diese außer Sichtweite waren.
Sehr viel weiter hatte der Jagdpächter ihn nicht gebracht. Nils war dennoch froh, dass endlich ein bisschen Bewegung in die Sache gekommen war. Suttler begleitete ihn bis zum Hotel. Sarah war nicht an ihrem Platz und so kam Nils um eine Erklärung über sein Aussehen herum. Er hatte es jetzt eilig, zu seiner Tante zu kommen, die ihn sicher schon ungeduldig erwartete.
15
»Ich habe interessante Neuigkeiten für dich«, begrüßte Lena ihren Neffen, ohne sich zu ihm umzudrehen.
»Die habe ich auch«, entgegnete Nils. »Irgendjemand hat versucht mich umzubringen.« Seine Tante sah ihn jetzt an und erschrak.
»Wie siehst du denn aus?«
»Ich bin im letzten Moment aus einer einstürzenden Scheune entkommen.«
»Kannst du das ein kleines bisschen ausführlicher erklären?«
Nils erzählte seiner Tante, was passiert war. Sie teilte seine Vermutung, dass derjenige, der hinter den Tiermorden stand, sie beobachtete.
»Was hast du in der Zwischenzeit herausgefunden?«
»Du bist tatsächlich von einer afrikanischen Fledermausart angegriffen worden. In den Mägen der Tiere habe ich kleine Reste von Blut gefunden und diese analysiert.« Lena deutete zum Tisch, auf dem sie neben einem Mikroskop und einem Blutanalysator noch unzählige Messbecher mit verschiedenen Chemikalien und einen Laptop aufgebaut hatte. »Es stammt zweifellos von einer Kuh. Auch die Obduktion der Kadaver bestätigt, dass Fledermäuse den Kühen die Verletzungen beigebracht haben könnten. Somit stehen die Täter für mich fest.«
»Das war für mich schon nach dem Angriff in der Ruine klar.«
»Ja, Nils. Aber jetzt haben wir Beweise für diese Theorie.«
»Bleibt die Frage, wer die treibende Kraft hinter den Fledermäusen ist und wo die Blutsauger ihren Unterschlupf haben.«
»Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir die Antworten darauf bekommen.«
»Jetzt bin ich gespannt.«
»Du musst eine Fledermaus fangen. Dann bekommt sie einen Fußring mit einem Peilsender und wir lassen sie wieder frei.« Lena schaute ihren Neffen, der kurz davor stand, ihr den Vogel zu zeigen, triumphierend an.
»War irgendetwas in deinem Essen verdorben?«
»Was soll die Frage?«
»Wie soll ich das Vieh denn erwischen?«
»Auch dafür habe ich eine
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