Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
vorwurfsvollen Ton in ihrer Stimme und nickte nur. »Gibt es etwas Neues?«
»Bisher ist die Datei mit dem Ultraschallton noch nicht angekommen. Wir können den Vormittag nutzen und den Käfig für unsere Falle fertig machen.«
»Gut. Etwas anderes können wir ohnehin nicht tun.«
»Willst du dich noch einmal mit Suttler treffen?«
»Nein. Er hat mir versprochen, sich zu melden, wenn sich irgendetwas Neues ergibt.« Nils ging zu einem kleinen Tisch in der Ecke des Hotelzimmers. Dort hatte seine Tante ein Mikroskop aufgebaut. Der Kadaver einer Fledermaus lag in Folie eingeschweißt daneben. Er nahm das tote Tier in die Hand und drehte sich zu Lena um. »Irgendwo müssen sich die Viecher versteckt halten. Wenn es keine Scheune ist, bleibt nur ein Raum irgendwo im Freien übrig.«
»Der Einzige, der glaubt, dass es hier irgendwo eine Höhle geben muss, ist König«, sagte Lena. »Und der hat sie noch nicht gefunden.«
»Er sucht nach der Drachengrotte«, widersprach Nils. »Vielleicht hat er dabei kleinere Spalten oder Höhlen gefunden, in der sich die Fledermäuse verkriechen können. Er muss viel in der Gegend unterwegs gewesen sein.«
»Wenn es uns gelingt, eine von ihnen zu fangen, werden wir herausfinden, wo der Unterschlupf der Tiere ist.«
»Trotzdem habe ich darüber nachgedacht, ob wir nicht doch noch einmal mit König reden sollten.«
»Das sollten wir zunächst zurückstellen«, entgegnete Lena. »Er hat beim letzten Besuch schon komisch reagiert, als wir ihm sagten, warum wir hier sind. Wie willst du erklären, warum du nach einer größeren Ansammlung Fledermäusen suchst?«
»Vielleicht muss ich das ja gar nicht.« Nils versprach sich selbst nicht viel davon, noch einmal mit König zu sprechen. Er zog es aber in Betracht, wenn es ihnen nicht gelang, einen der Blutsauger einzufangen.
»Lass uns frühstücken«, schlug Lena vor und stand auf. »Alles andere sehen wir später.«
Die beiden gingen in den Speisesaal und ließen sich dort Zeit mit dem Essen. Über den Fall sprachen sie dabei nicht. Im Moment gab es keine neuen Erkenntnisse. Bis Suttler anrief.
»Ich habe mit meinem Bruder gesprochen«, kam der Jagdpächter gleich zum Grund seines Anrufes.
»Ist etwas dabei herausgekommen?«, fragte Nils.
»Nein. Keiner der Bauern hier hat in der letzten Zeit eine größere Anzahl Fledermäuse in seiner Scheune oder den Ställen gesehen.«
»Ich habe ihnen doch gesagt, dass sich so etwas sicher rumgesprochen hätte.«
»Jetzt können wir aber ausschließen, dass sich die Tiere in einem Gebäude befinden«, sagte Suttler.
»Also müssen sie ihren Unterschlupf irgendwo im Freien haben.«
»Ja. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, wo. Dabei kenne ich die Gegend wie meine Westentasche.«
»Trotzdem danke, dass Sie mir Bescheid gegeben haben.«
»Kein Problem. Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Sie noch Fragen haben.«
Nils verabschiedete sich von Suttler und legte auf. »Bis jetzt ist jede Spur in einer Sackgasse verlaufen«, sagte er zu seiner Tante. »Der Fall gefällt mir immer weniger.«
»Vielleicht sind wir näher am Ziel, als wir denken«, entgegnete Lena. »Immerhin haben wir bereits zwei Warnungen erhalten.«
Nach dem Frühstück machten sich die beiden Agenten auf den Weg in die Stadt. Nils ließ es sich nicht nehmen, sich kurz mit Sarah zu unterhalten und grinste, als er sah, wie seine Tante demonstrativ auf die Uhr schaute. Dann verließen sie das Hotel.
Sie kauften noch ein paar Sachen ein, die Lena für ihre weiteren Untersuchungen brauchte, und kehrten ins Hotel zurück. Während Lena in ihrem Zimmer auf die Mail aus Amerika wartete, nutzte Nils die Zeit, um noch ein bisschen zu schlafen. Die letzten Nächte waren anstrengend und auch die Kommende
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