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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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zu ver­brin­gen. Wenn doch, wür­de er die Sa­chen eben schnell wie­der weg­pa­cken. Nils ver­steck­te sich zwi­schen den Fel­sen und war­te­te da­rauf, dass sich eine der Fle­der­mäu­se bli­cken ließ. Er setz­te sich den Ta­ges­wech­sel als Frist. Wenn bis da­hin nichts ge­schah, konn­te er den Plan sei­ner Tan­te als ge­schei­tert be­trach­ten. Dann wür­den sie ohne Hin­weis das­te­hen und muss­ten von vor­ne an­fan­gen.
    Zu­nächst sah es so aus, als soll­ten sich die­se Be­fürch­tun­gen be­wahr­hei­ten. Es wa­ren fast zwei Stun­den ver­gan­gen, in de­nen ab­so­lut nichts ge­sche­hen war. Nils hat­te die Nase ge­stri­chen voll und wäre am liebs­ten so­fort zu­rück zum Ho­tel ge­gan­gen. An­de­rer­seits woll­te er aber nicht auf­ge­ben und ent­schloss sich des­halb, die rest­li­che Zeit noch ab­zu­sit­zen. Die Ab­stän­de, in de­nen Nils auf die Uhr schau­te, wur­den im­mer kür­zer, aber es tat sich im­mer noch nichts.
    Nils stand auf und schau­te he­run­ter zu den Lich­tern der Stadt. Mitt­ler­wei­le war auch in Kö­nigs­win­ter Ruhe ein­ge­kehrt und nur noch ver­ein­zel­te Ge­räu­sche schall­ten zu ihm he­rauf. Plötz­lich sah Nils ne­ben sich eine schnel­le Be­we­gung. Konn­te es sein, dass er doch noch Er­folg hat­te? Auf kei­nen Fall durf­te sich der Pa­ra­force-Agent jetzt be­we­gen. Wenn er die Tie­re er­schreck­te, war sein Plan end­gül­tig ge­schei­tert. Nils duck­te sich, so dicht er konn­te, auf den Bo­den, at­me­te flach und fi­xier­te den Kä­fig mit sei­nen Au­gen. Tat­säch­lich nä­her­ten sich gleich zwei der er­sehn­ten Fle­der­mäu­se. Eine der bei­den setz­te sich auf den Kas­ten, die zwei­te lan­de­te da­vor und schau­te neu­gie­rig durch die Öff­nung.
    Geh da rein , ver­such­te Nils das Tier in Ge­dan­ken an­zu­feu­ern. Doch die Fle­der­maus woll­te ihm die­sen Ge­fal­len nicht tun. Sie blieb vor dem Kä­fig ste­hen und schau­te mit zur Sei­te ge­neig­tem Kopf auf das iPho­ne. Ihre Art­ge­nos­sin blieb auf dem Me­tall sit­zen und be­obach­te­te die Um­ge­bung. Fast kam es Nils so vor, als wür­de das Tier für das an­de­re vor der Fal­le Wa­che hal­ten. Of­fen­bar war es doch nicht so leicht, die Tie­re zu täu­schen, wie Lena es er­war­te­te.
    Am liebs­ten wäre Nils auf­ge­sprun­gen und hät­te das Tier in die Fal­le gesto­ßen. Noch im­mer hock­te er völ­lig reg­los da und be­obach­te­te das Biest. End­lich be­weg­te sich die Fle­der­maus lang­sam vor­wärts und be­trat den Kä­fig. Die Git­ter­tür klapp­te he­run­ter und der Rie­gel schloss sich au­to­ma­tisch. Der Blut­sau­ger saß in der Fal­le. Die zwei­te Fle­der­maus star­te­te so­fort und ver­schwand nach we­ni­gen Flü­gel­schlä­gen in der Dun­kel­heit.

20
    Nils pack­te die Fle­der­maus mit­samt dem Kä­fig in sei­nen Ruck­sack und mach­te sich auf den Rück­weg zum Ho­tel. Dort wür­de Lena si­cher stän­dig von ei­ner Ecke in die an­de­re lau­fen und auf die Uhr schau­en. War­um soll es dir bes­ser ge­hen als mir , dach­te Nils grin­send.
    Plötz­lich wur­de dem Pa­ra­force-Agen­ten klar, dass er auch selbst noch in Ge­fahr schweb­te. Was wenn die zwei­te Fle­der­maus mit ih­ren Art­ge­nos­sen zu­rück­kehr­te? Ge­gen ei­nen grö­ße­ren Schwarm wür­de sich Nils nur schwer ver­tei­di­gen kön­nen. Wenn über­haupt. Jetzt hat­te er es ei­lig, in das Ho­tel zu­rück­zu­kom­men.
    Erst als er das Schloss pas­sier­te und die Aus­läu­fer der Stadt Kö­nigs­win­ter vor sich hat­te, fühl­te sich Nils si­che­rer. Wenn ihn die Fle­der­mäu­se an­grei­fen woll­ten, hät­ten sie es längst ge­tan. Als er das Ho­tel er­reich­te, war die ers­te Stun­de des neu­en Ta­ges fast ver­gan­gen. Der Por­tier war an sei­nem Platz ein­ge­schla­fen und auch sonst war kei­ne Men­schen­see­le zu se­hen.
    »Ich habe dir doch ge­sagt, dass die Fal­le funk­ti­o­niert«, be­grüß­te Lena ih­ren Nef­fen und nahm den Kä­fig ent­ge­gen. »Jetzt müs­sen wir dem Tier nur noch den Ring mit dem Sen­der an­brin­gen und es wird uns zum Ver­steck der Fle­der­mäu­se füh­ren.«
    »Hof­fent­lich hast du recht«, sag­te Nils skep­tisch.
    »Sei nicht so pes­si­mis­tisch. Im­mer­hin

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