Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
Sicherheitssystem ausgestattet …«
»Eben!«, schnarrte Blackstone. »Deshalb kann es auch nur aus dem internen Kreis passiert sein.«
»Haben Sie einen Verdacht?«
Sir Miles hörte Blackstone schnaufen. »Nein! Aber dieser Jemand ist über den Einsatz von Miss Harris informiert.«
Sir Miles schluckte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt!
»Sie müssen Miss Harris warnen«, vernahm er wie durch Watte die Stimme aus dem Telefon.
Der Scotland-Yard-Mann räusperte sich. »Ich will es versuchen.«
Die Verbindung wurde unterbrochen. Sir Miles tippte die Kurznummer von Amanda Harris’ Mobiltelefon ein. Doch es meldete sich nur die Mailbox.
»Lady Amanda«, sprach Sir Miles eindringlich. »Melden Sie sich sofort unter der Ihnen bekannten Geheimnummer. Rot! Ich wiederhole: Rot!«
7
Seoul – zur selben Zeit
Der Bus fuhr in den unterirdischen Bereich des Hauptbahnhofs ein.
Fünf Fahrgäste stiegen aus. Amanda musterte den Bussteig. Dann ergriff sie ihren Rucksack und sprang auf die Betonplatte. Sie sah im hell erleuchteten Busbahnhof die Passagiere zu diversen Anschlussbussen laufen. Sie selbst wandte sich der Rolltreppe zu, die sie in die Bahnhofshalle brachte. Aufmerksam blickte sie unter den langen Wimpern nach allen Seiten.
Nein – es verfolgte sie scheinbar niemand.
Durch das Gewimmel der Halle erreichte sie den Ausgang. Sie ließ sich im Strom treiben, der sich allerdings an der Fußgängerampel immer mehr lichtete. Sie überquerte den Vorplatz, gelangte auf die andere Seite und bog in eine kleine Gasse ein. Das Schild einer Pension, die sicher schon bessere Zeiten erlebt hatte, flackerte schmuddelig auf. Trotzdem betrat Amanda den Vorraum. Es roch leicht muffig. Nach dem Plüsch der Vergangenheit. Stundenhotel ging es sofort durch ihren Kopf.
Egal!
Eine rothaarige, aufgedonnerte Mittfünfzigerin schaute von dem altmodischen Tresen auf.
»Hey Schätzchen – hast du dich verlaufen?«, säuselte sie mit einer Whiskystimme und musterte den Ankömmling.
Amanda stellte ihren Rucksack ab und fragte: »Vermieten Sie auch etwas länger?«
Die Rothaarige lachte gurrend. »Bist wohl deinem Freier abgehauen, was?« Sie wandte sich dem Schlüsselbrett zu. »Wie lange willst du denn bleiben?«
Amanda zuckte die Achseln. »Vielleicht vier Tage. Weiß noch nicht.«
Die Rothaarige schaute über die Schulter. »Aha.«
»Sie stammen aber nicht von hier«, bemerkte Amanda.
Die Frau legte den Schlüssel mit einem dicken hölzernen eiförmigen Anhänger auf die Theke. Erneut lachte sie leise. »Ich heiße Sally, stamme aus Chicago und bin mal hier hängen geblieben. Seoul ist so gut wie jede andere Stadt auf diesem Scheißglobus. Mein Mann hat mich sitzen gelassen. Fickt lieber auswärts.« Sie legte die Hand auf den Schlüssel. »Fünfzig Dollar im Voraus. Oder auch Euro … was du hast. Ich nehme jede Währung.«
»Auch Pfund?«
»Ha! Engländerin! Na so was! Okay. Auch das.«
Amanda legte den entsprechenden Betrag in Pfund auf die Theke. Die Rothaarige strich das Geld ein.
»In Ordnung! Zimmer zwölf – erster Stock. Das ist das Annehmlichste. Lift gibt’s nicht.«
Amanda ergriff den Schlüssel und beugte sich zu ihrem Rucksack runter.
»Was soll ich sagen, wenn jemand nach dir fragt?«
Amanda kam wieder in die Senkrechte. »Du kennst mich nicht.«
Sally grinste. »Für niemanden?«
Amanda legte noch mal zehn Pfund auf die Theke. »Niemanden!«
Sally ergriff den Schein. »Habe verstanden, Darling.«
Über die knarrende Treppe und noch weitere knirschende Dielen erreichte Amanda Zimmer zwölf.
Es passte tatsächlich eher zu einem Puff als zu einer Pension. Alles Plüsch und … na ja!
Das Bad war klein, besaß aber eine einfache Dusche.
Amanda warf ihren Rucksack aufs
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