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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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haarscharf an Toms Schläfe vorbei. Der Paraforce-Agent duckte sich und hämmerte seine eigene Rechte zwischen Richies Beine. Die Augen des Schlägers schienen aus den Höhlen quellen zu wollen, während Tom sich mit einer geschmeidigen Bewegung wieder aufrichtete.
    Ein Schatten fegte von rechts heran.
    Tom steppte zur Seite. Einer von Richies Kumpanen, ein baumlanger Hüne, knallte gegen die Stelle an der Wand, an der eben noch das Bild gehangen hatte.
    Carson nutzte die Gunst des Augenblicks und rammte dem Knaben die flache Hand von hinten gegen den Kopf. Das Nasenbein des Hünen brach knackend, Blut schoss hervor. Einige der Zuschauer stöhnten bei diesem Anblick.
    Tom wich einem weiteren Schlag aus, bekam den Arm des dritten Richie-Anhängers zu packen. Er nutzte dessen Schwung und hebelte den Möchtegern-Boxer aus. Der Mann wirbelte um seine eigene Achse, kollidierte mit dem Tresen und sank stöhnend in sich zusammen.
    Carson begutachtete sein »Werk«. Die drei Angreifer keuchten, stöhnten und wanden sich am Boden. Er schüttelte mitleidig den Kopf. »Jungs, ihr hättet meinen Ratschlag beherzigen und die Sache auf sich beruhen lassen sollen. Aber es stimmt wohl doch: Nur aus Schaden wird man ...«
    Das Wort klug konnte er nicht mehr aussprechen. Etwas Hartes traf seinen Hinterkopf. Eine Woge aus Schmerz, vermischt mit einem Lichtblitz, der vor Toms Augen aufflammte, riss sein Bewusstsein davon.
    Es wurde pechschwarz um ihn!
    ***
    Er warf einen Blick auf die Armbanduhr und hob danach den Teebeutel aus seiner Tasse. Jetzt war genau der richtige Moment, um ihn herauszunehmen. Dazu hätte es gar nicht des Blicks auf seine Rolex benötigt, er hatte es einfach im Gefühl, wann der Tee den perfekten Genuss erreicht hatte. Mit einer schon tausendfach durchgeführten Bewegung presste er den Teebeutel gegen den Rand der Tasse, ließ ihn kurz abtropfen und legte ihn dann auf den vor ihm auf dem kleinen Tisch stehenden Teller. Während er mit zwei Fingern der linken Hand ein Stück Kandis in die Tasse gab, rührte er mit dem Löffel in seiner Rechten in der dunklen Flüssigkeit.
    Er sog den wohltuenden Duft tief ein.
    Ali Muhammad Nuri wirkte im McNulty’s wie ein Fremdkörper. Wer ihn bei seiner Tee-Zeremonie beobachtete, hätte beschwören können, dass er völlig in ihr vertieft war und nichts von der Umgebung mitbekam. Wenn ihn das nicht schon genug von den anderen abgegrenzt hätte, wären seine dunkle Hautfarbe, die ein wenig an Bronze erinnerte, und der teure Anzug weitere deutliche Merkmale des Unterschieds gewesen.
    Die meisten Besucher des McNulty’s unterhielten sich lautstark und kippten ein paar Bier, manche dazu noch Whisky. An den Tischen hielten sich die wenigsten auf.
    Entweder standen sie zusammen an der Theke, bei der Dartscheibe oder dem Billardtisch. An ihrer Kleidung, meistens Jeans und T-Shirt oder Hemd, konnte man erkennen, dass sie dem Teil der Bevölkerung angehörten, die ihr Geld mit harter, zum größten Teil handwerklicher Arbeit verdienten.
    Ali wirkte vielleicht etwas fehl am Platze, aber ihm gefiel dieses Etablissement. Er genoss es, die Geräusche des Lebens um sich herum zu hören und die Gäste zu beobachten. Es war nicht so, dass er nach etwas Bestimmtem Ausschau hielt.
    Hin und wieder jedoch erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Heute war es ein Mann, der schon, seit er gekommen war, trübsinnig am Tresen hing und ein Glas nach dem anderen trank. Wenn er seinen Alkoholkonsum kurz unterbrach, dann meist, um an einer Zigarette zu ziehen.
    Dieser ihm fremde Mann strahlte etwas Interessantes aus. Er verkörperte zwar das genaue Gegenteil von Ali, denn schließlich trank dieser als gläubiger Bahai keinen Alkohol und rauchte auch nicht.
    Der Fremde wirkte so, als würde er Geschichte besitzen. Eine Vergangenheit, die es sich anzuhören lohnen könnte. Wahrscheinlich würde es nicht dazu kommen. Ali war einfach nicht der Typ, der in Kneipen andere Menschen in ein Gespräch verwickelte. Die wenigsten wollten so etwas überhaupt führen.
    Und ihn wiederum sprach ebenfalls fast nie jemand an. Und wenn doch, waren es nur selten freundliche Worte, die er zu hören bekam. Als Bahai hatte man es nicht mehr so leicht in dieser Stadt wie früher. Der 11.09.2001 hatte alles verändert. Die Stadt, die Menschen und auch sein Leben.
    Der Kandis hatte sich aufgelöst und Ali nahm den Löffel aus der Tasse. Als er sie anhob und einen Schluck daraus nahm, sah er über ihren Rand hinweg zu seinem

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