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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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große Blutstropfen hervorspritzen.
    »Ein Andenken?« Richie grinste und holte aus seiner Hosentasche ein Springmesser hervor. »Gute Idee. Vielleicht ein schöner Schnitt durch das Gesicht. Was meinst du? Oder sollen wir lieber das Ohr ein bisschen stutzen?«
    Die Klinge fuhr klackend aus dem Griff. In der Menschenmenge entstand Unruhe, aber keiner trat vor, um dem Bewusstlosen zu helfen.
    Bannon wälzte sich herum.
    »Nein, macht keinen Blödsinn ... ich ...«
    Derjenige, der ihn niedergeschlagen hatte, stemmte seinen Fuß gegen Vinces Brustkorb und presste ihn zurück. »Maul halten und unten bleiben, Alter. Richies Idee ist grandios.«
    »Wenn Sie möchten, mache ich einen anderen Vorschlag«, sagte plötzlich eine bisher unbekannte Stimme.
    ***
    Ali hatte sich dem Schauplatz der Gewalt genähert. Mit ruhigen Schritten. Keiner der Männer hatte ihn bisher bemerkt und keiner der Gäste hatte es gewagt, etwas zu sagen.
    Nun aber, nachdem er den Anführer mit dem Messer in der Hand angesprochen hatte, waren alle Augen auf ihn gerichtet. » Scheiße, Mann! Wer ist das denn? «
    » Ein Nigger! Ein gottverdammter Nigger.«
    » Ich muss Sie in der Annahme berichtigen, ich sei ein Afroamerikaner. Ich bin Perser«, sagte Ali Muhammad.
    » Hä?«
    » Ich komme aus dem heutigen Iran«, präzisierte er seine Aussage.
    » Habt ihr das gehört?«, fragte Richie. » Ein Terrorist! Ein dämlicher Kameltreiber!«
    » Ein Ziegenficker!«
    Ali nahm die Beschimpfungen einfach hin. Es war keine neue für ihn dabei. All dies hatte er in den letzten zehn Jahren schon zu oft gehört. Es ließ ihn kalt. Vor allem durfte er sich jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er musste sich konzentrieren. Zwar hatte er ein Ass im Ärmel, aber ob es auch stechen würde, das würde er erst wissen, wenn er es ausgespielt hatte.
    » Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen«, sagte er.
    » Falsch! Ich mach dir einen Vorschlag. Du verpisst dich. Dann kommst du hier lebend raus. Oder aber ich schlitz dich auf, Moslem!«
    Das letzte Wort spuckte Richie förmlich aus. Ali sparte sich die Mühe, ihm zu erklären, dass er ein Bahai war. Wer schon mit dem Wort Persien nichts anfangen konnte, wäre auch damit gnadenlos überfordert gewesen.
    Stattdessen sprach Ali unbeirrt weiter. Seine Stimme bekam plötzlich einen anderen Klang.
    » Mein Vorschlag lautet: Lass das Messer fallen.«
    Tief sah er Richie in die Augen. Wirkte es?
    » Leg es einfach auf die Theke.«
    Es hörte sich an, als würde seine Stimme von überall gleichzeitig erklingen. Begleitet von hellen, fast nicht wahrnehmbaren Glöckchen und einem sanften Rauschen wie von einem wilden Bach.
    » Ich ... ich ...«, stotterte Richie.
    » Hey, was ist los mit dir?«, fragte der Unverletzte.
    » Ich ... weiß auch nicht. Ich muss ... das Messer ...«
    Ali nickte, hielt aber ununterbrochen den Augenkontakt aufrecht. » Gut. So ist es richtig. Vertrau mir.«
    Richies Arm sank langsam nieder. Die Hand mit dem Messer näherte sich dem Tresen. Sie zitterte. Es sah aus, als würde er einen inneren Kampf ausfechten. Und so war es auch. Richie begriff nicht, dass er gar keine andere Wahl mehr hatte. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Wenn er die aggressiven Gedanken bündeln wollte, entglitten sie ihm.
    » Weiter«, bat Ali.
    Und dann, mit einem letzten Zucken, öffneten sich Richies Finger. Kraftlos fiel der Arm an seiner Seite herab.
    » Bist du übergeschnappt, Alter?«
    Der andere wollte es packen, aber Vince Bannon reagierte einen Tick schneller. Mit einer blitzschnellen Bewegung stieß er seinen Peiniger den Fuß gegen das rechte Knie. Ein kurzer Schrei drang aus dem Mund des Getroffenen. Er taumelte seitwärts weg. Vince schwang sich mit einer Geschmeidigkeit, die ihm keiner zugetraut hätte, auf die Füße und nahm das Messer an sich.
    In seinem Zorn über Vinces Eingreifen und Alis Beeinflussung von Richie packte er nach der Whiskyflasche. Er griff den Flaschenhals und zerschlug sie. Die Scherben regneten auf den Mann am Boden herab.
    Genau das hatte Ali befürchtet. Er wusste vorher nie, ob seine Gabe wirkte oder nicht. Jetzt blieb ihm doch nichts anders übrig, als sich zu wehren.
    Sein Gegner stieß die abgebrochene Flasche nach ihm. Mit einer geschmeidigen Bewegung wich Ali der scharfen Scherbe aus. Noch im gleichen Moment ließ er seine Linke sprechen. Mit einer harten Geraden traf er das Kinn. Noch bevor dieser reagieren konnte, schickte er einen rechten Körperhaken hinterher. Zielgenau

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