Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
Vom Netzwerk:
Beobachtungsobjekt. Bisher hatte er vor allem den breiten Rücken des Mannes gesehen. Jetzt konnte er ihm ins Gesicht blicken. Ali schätzte ihn ungefähr gleich alt wie sich selbst, etwa Ende dreißig.
    Ein weiterer Mann hatte die Szene betreten und langte über den Tresen. Der muskulöse Typ packte nach dem Arm der Bedienung und griff hart zu. Anscheinend sagte er auch etwas, was Ali über den Lärm im McNulty’s hinweg nicht verstehen konnte. Höchstwahrscheinlich war es kein Kompliment über den Service, denn sonst hätte er nicht eine Sekunde später ihre Hand im Gesicht gespürt. Das Klatschen der Ohrfeige war so laut, dass er es sogar bis zu seinem abseitsstehenden Tisch vernommen hatte.
    Er hasste Gewalt. Dennoch konnte er es nachvollziehen, wenn sich jemand verteidigte. Vor allem, wenn es eine Frau war, die sich einem Schrank von Mann gegenübersah.
    Plötzlich ging alles sehr schnell. Der Angreifer wollte sich die Frau erneut packen. Doch weit kam er in seiner Wut nicht. Er stolperte über das wie zufällig stehen gelassene Bein des Fremden, den er so aufmerksam beobachtet hatte, und fand sich auf dem Boden wieder. Keine zwei Sekunden später stand er allerdings wieder. Wenn auch nur um wiederum zwei Sekunden später nach einer fehlgeschlagenen Geraden selbst zwei Treffer zu kassieren, die ihn nach hinten warfen. Der Schläger krachte gegen die Wand und riss ein Bild herunter.
    Daraus schien er nichts gelernt zu haben, denn er griff abermals an. Wieder ging sein Schlag ins Leere. Der Mann am Tresen, der den ganzen Abend getrunken hatte, zeigte keine Anzeichen von Trunkenheit.
    Allerdings auch nicht von ausgewiesener sportlicher Fairness!
    Die altehrwürdigen Regeln englischen Faustkampfes missachtend, landete er einen Tiefschlag zwischen den Beinen seines Gegners. Ali holte tief Luft. Das musste wehgetan haben. Direkt danach wich der Tiefschläger elegant zur Seite aus und entging so einem weiteren Angreifer. Dieser machte Bekanntschaft mit der gleichen Wand wie sein Kumpan, nicht ohne dort einen blutigen Fleck zu hinterlassen. Ein dritter Angreifer wurde durch die Luft gewirbelt.
    Der vierte Gegner jedoch war einer zu viel. Er hatte sich seitlich an den wackeren Streiter herangeschlichen und holte mit einem länglichen Gegenstand aus. Alis Mund öffnete sich, er wollte den Fremden warnen, doch es war schon zu spät.
    Ein Queue traf auf den Hinterkopf. Er zerbrach dabei. Holzsplitter wirbelten durch die Luft. Der tapfere Einzelkämpfer ging stöhnend zu Boden.
    Ali Muhammad Nuri beschloss einzugreifen. Er trank den letzten Schluck Tee, stellte die Tasse leise ab und schob den Stuhl zurück.
    ***
    »Hast wohl keine Augen im Hinterkopf, was, du Pisser?«, brüllte der vierte Angreifer.
    Er ließ ein gehässiges Lachen folgen und schleuderte den lumpigen Überrest seines Queues zur Seite. »Hey, Richie! Steh schon auf! Das Schwein kaufen wir uns!«, ermunterte er seine drei Kameraden.
    Mittlerweile herrschte Stille im McNulty’s. Die Gespräche waren verstummt und auch das Klacken der Billardkugeln erklang nicht mehr. Nur die Musik spielte leise weiter, als wäre nichts geschehen.
    Alle Augen waren gebannt auf die Kontrahenten gerichtet. Niemand wagte es, sich zu bewegen oder gar etwas zu sagen. Jeder hatte Angst, selbst in die Schusslinie zu geraten. Nur Maggie Bannon versuchte die Männer zu stoppen.
    »Jungs ... hey, ihr könnt doch ...«
    »Halt die Fresse, du Schlampe! Ich zeig dir gleich, was wir können«, rief Richie.
    Er hatte sich unter Mühen aufgerappelt. Mit der linken Hand fasste er sich zwischen die Beine. Sein Atem ging keuchend und er humpelte mehr als er ging. Seinen beiden Freunden hinter ihm erging es ähnlich. Der eine hielt seine gebrochene Nase, aus der immer noch Blut lief, der andere umklammerte seine Schulter. Wenn er Glück hatte, war sie nicht ausgerenkt.
    Vince Bannon, der vom Lärm der Auseinandersetzung angelockt worden war, schaltete sich ein.
    »Hört zu, ich geb euch ein Bier aus und dann ...« Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Der Einzige aus Richies Gruppe, der nichts abbekommen hatte, wirbelte herum und hämmerte dem stämmigen Iren seine Faust in den Bauch.
    Bannon knickte in der Leibesmitte ein, kippte gegen den Tresen und fiel dann zu Boden.
    »Ich wäre dafür, dem Pisser ein hübsches Andenken zu verpassen!«, rief der einzige Unversehrte aus der kleinen Gruppe. Die beiden anderen lachten böse auf. Der mit der gebrochenen Nase nur kurz, denn das Lachen ließ

Weitere Kostenlose Bücher