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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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abgespannt aus«, änderte Baptiste unvermittelt das Thema.
    Tom ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. »Kein Wunder. Haiti war anstrengend. Sehr anstrengend sogar.«
    »Vielleicht sollten Sie einen ausgiebigen Urlaub machen.«
    Tom vermeinte, einen angespannten Unterton in Baptistes Stimme ausmachen zu können. Sein Vorgesetzter behielt ihn genauestens im Auge.
    »Wir haben eine Abmachung getroffen, und an die will ich mich halten«, erwiderte Tom.
    Baptiste verschränkte die Hände vor dem Bauch. »Das eine schließt das andere doch nicht aus. Sie können sich gerne zwei oder sogar drei Wochen zurückziehen.«
    »Wir haben damals eine Abmachung getroffen und in der wurde kein Urlaub erwähnt.«
    Tom sprach nun lauter, als er es eigentlich vorgehabt hatte. Insgeheim erschrak er über den dröhnenden Klang seiner Stimme.
    Baptiste stand auf und nahm eine angespannte Haltung an. »Dann erweitere ich unsere Abmachung um diesen Punkt. Sie brauchen dringend eine Pause. In den letzten 13 Monaten waren Sie fast ununterbrochen im Dienst. Keine freien Wochenenden, keine Urlaubstage, nichts dergleichen. Sie kriechen auf dem Zahnfleisch, Tom.«
    »So schnell krieche ich nicht. Und wenn doch, dann ist das mein Problem.«
    In Baptistes Augen blitzte es für einen Moment gefährlich auf. »Wenn Sie bei einem Ihrer Einsätze umkommen oder nachhaltigen Schaden nehmen, dann ist das sehr wohl mein Problem. Und ich bin im Moment der unerschütterlichen Meinung, dass Sie dringend Urlaub be...«
    »Bitte nicht!«
    Diese beiden einfach Worte unterbrachen den Redefluss des Paraforce-Leiters.
    Der Franzose stutzte und dem Agenten war klar, dass er wie ein viel zu groß geratenes Häufchen Elend wirken musste.
    »Bitte! Tun Sie mir das nicht an, Jacques. Sie wissen genau, wenn ich zur Ruhe komme, dann ...«
    Tom senkte den Kopf und ärgerte sich darüber, dass es ihm so schwer fiel, die nächsten Worte auszusprechen. Er musste sich regelrecht überwinden.
    »... fange ich an, an Zuhause zu denken. Ich denke an ... sie !«
    Baptiste ließ sich auf seinen Stuhl sinken. Er wirkte erschüttert.
    »Tut mir wirklich leid, Tom. Ich habe nicht daran gedacht, wie schwer es für Sie sein muss. Obwohl ich mit Ihnen fühle ... vergesse ich das ab und zu.«
    »Schon gut. Sie haben viel zu tun und da kommt so etwas vor.«
    Schweigen kehrte für einige Minuten ein. Die beiden Männer hingen ihren eigenen Gedanken nach.
    »In Ordnung«, sagte Baptiste plötzlich und hob den Kopf.
    »Ich bin einverstanden, Sie weiterarbeiten zu lassen, aber ich bestehe darauf, dass Sie, sollten Sie den nächsten Auftrag beendet haben, nach jeder Mission mindestens fünf Tage Pause einlegen.«
    »Fünf Tage?«
    Baptiste machte mit der rechten Hand eine Bewegung, als schneide er Tom das Wort ab.
    »Diesbezüglich lasse ich nicht mit mir verhandeln. Fünf Tage Pause nach jeder Mission. Ansonsten ziehe ich Sie aus dem Verkehr und verfrachte Sie für einen Monat in ein Sanatorium.«
    Tom atmete tief durch, erhob sich vom Stuhl und nickte gottergeben. »Einverstanden, Sir. Wenn der nächste Job gelaufen ist, mache ich Pause.«
    Baptiste stand ebenfalls auf und reichte Tom die Hand. »Miss Huffman dürfte mittlerweile alle Informationen, die mit Ihrer nächsten Mission zu tun haben, auf ihrem Rechner haben und darauf brennen, sie Ihnen mitzuteilen. Lassen Sie sie nicht warten!«
    Tom wandte sich um und öffnete die Tür. Im Türrahmen blieb er stehen, drehte sich noch einmal um und blickte zu Baptiste, der wieder Platz genommen hatte.
    »Eine Frage habe ich allerdings noch.«
    »Und die wäre?«
    Tom presste die Lippen fest aufeinander. Ein heißes Prickeln stieg in ihm auf und beinahe hätte er unter einem Schauder gezittert. »Geht es ihnen gut? Sind sie wohlauf?«
    Baptiste nickte.
    »Ja, sie sind alle wohlauf. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Tom wandte schnell den Kopf ab. Er spürte die Tränen, die in seine Augen traten, und wollte nicht, dass sein Chef ihn so sah.
    »Danke«, meinte er nur und schloss die Tür hinter sich.

4. Kapitel
Alis Werdegang!
    Ali Muhammad Nuri hatte die weitere Nacht schlaflos in seiner Wohnung verbracht, die im achten Stock eines Hochhauses lag. Es lag nicht daran, dass ihn die Vorkommnisse im McNultys so aufgewühlt hatten, dass er nicht zur Ruhe kam. Vielmehr kam er aus unerklärlichen Gründen lange Zeit ohne Schlaf aus. Sollte er doch einmal welchen benötigen, reichten ihm drei Stunden aus. Nachdem er aus dem Pub heimgekehrt war,

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