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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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Zahlen zu möglichen Opfern oder Verletzten. Eine Meldung der Behörden zu dem Vorfall liegt noch nicht vor.«
    » Unglaublich«, flüsterte Flynn, neben dem Ali nun stand. Die Aufnahmen zeigten das Hochhaus, aus dem sich der Qualm wälzte, als wäre er eine undurchdringliche Wand.
    » Scheiße, wie kann so etwas nur passieren?«
    » Sehen Sie hier noch einmal die Aufnahmen, die uns von einer Privatperson übermittelt worden sind.«
    Der Lokalsender zeigte eine Aufnahme, die wohl mit einem Handy gefilmt worden war. Sie war wacklig und leicht unscharf. Ali sah den Nordturm des World Trade Centers, an dem er schon Hunderte Male auf seinem Weg zur Arbeit vorbei gefahren war. Neben der Freiheitsstatue gehörten diese Gebäude zu den Wahrzeichen von Lower Manhattan. Plötzlich raste ein Flugzeug heran und schlug in den Turm ein. Viele der Polizisten, die wahrlich harte Männer waren, atmeten hörbar aus. Dieser Einschlag musste viele Tote gefordert haben. Alles andere wäre ein Wunder.
    » Hey, was ist denn hier los?«
    Als er die Stimme hörte, wandte er sich kurz um. Es war Bobby Crowe, ausnahmsweise einmal pünktlich.
    » Ein Flugzeug ist in den Nordturm vom WTC gestürzt«, sagte er anstelle einer Begrüßung.
    » Heilige Scheiße! Warum?«
    » Man weiß es noch nicht genau, aber …«
    Im gleichen Augenblick schrie die Stimme von Cindy Lovell aus dem Fernseher. Sie überschlug sich fast beim Reden.
    » Ein zweites Flugzeug! Es ist in den Südturm geflogen!«
    Alle Augen starrten auf den kleinen Bildschirm.
    » Oh mein Gott.«
    » Jesus Maria.«
    Nicht wenige schlugen die Hände vor das Gesicht.
    » Das ist ein Angriff«, sagte Bobby Crowe.
    Nur eine Sekunde später gellten die Alarmsirenen in Police One Plaza auf.
    ***
    Nur eine Notbesetzung war vor Ort zurückgeblieben. Der Rest der gesamten Besatzung des Polizeihauptquartiers befand sich auf dem Weg zum World Trade Center. Es galt zu retten, was noch zu retten war. Gemeinsam mit der Feuerwehr mussten die Gebäude evakuiert werden. Bobby steuerte den Streifenwagen, er selbst saß auf dem Beifahrersitz. Seine Hände zitterten und er war dankbar, dass Bobby fuhr. Aus dem Augenwinkel betrachtete er seinen Kameraden. Der sonst so gesprächige Mann hatte die Lippen fest aufeinander gepresst. Er war blass und Schweißperlen rannen von seiner hohen Stirn. Wahrscheinlich malte er sich in Gedanken dasselbe aus wie er auch. Er erwartete viele Tote. Wie viele, das konnte in diesen Augenblicken noch niemand schätzen. Es könnten Tausende sein! Als er sich diese Zahl genauer vorstellte, wurde ihm fast schlecht. In der Nähe des WTC wurden die ersten Straßensperren errichtet. Kein Zivilist durfte mehr in dieses Gebiet gelangen. Doch auch unter den Einsatzkräften herrschte teils heillose Panik. Die Einsatzleitstellen waren aufgrund der Vielzahl der eingehenden Meldungen überfordert. Bobby stoppte den Wagen direkt vor einer Absperrung und gemeinsam stiegen sie aus. Aus der Nähe sahen die Türme aus wie zwei übergroße Finger, aus denen der Rauch wie schwarzes Blut in den Himmel zog.
    » Verdammt«, flüsterte Bobby. Es war das erste Wort, das er seit fast einer halben Stunde gesagt hatte.
    » Wir müssen näher ran, Bobby.«
    Er wollte schon loslaufen, doch sein Kollege hielt ihn an der Schulter fest.
    » Bleib hier.«
    » Was? Warum?«
    Bobby zögerte mit seiner Antwort.
    » Das ist zu gefährlich.«
    » Gefährlich?«
    Er verstand nicht so recht. Gefahren von der Stadt abzuwenden war doch schließlich ihr Job. Sie hatten einen Eid dazu abgelegt und diesem fühlte er sich verpflichtet.
    » Sie werden alle sterben«, sagte Bobby beinahe tonlos.
    » Wir müssen ihnen helfen!«
    Er versuchte sich loszureißen, doch der Griff des älteren Mannes verstärkte sich.
    » Junge, wenn du da reingehst, findest du den Tod.«
    Die beiden Männer sahen sich in die Augen. Dann legte Ali die Hand auf die auf seiner Schulter und löste sie sanft aus seiner Uniform. Es war, als hätte sein Blick den anderen überzeugt. Noch einmal nickten sie sich zu, dann rannte Ali los. Er sah nicht mehr zurück. Bis zum Südturm brauchte er nicht lange. Er orientierte sich kurz. Bisher kannte er die Tower nur von außen. In ihnen war er noch nie gewesen. Feuerwehrleute kamen ihm entgegen.
    » Mann, was machst du hier?«
    » Ich will helfen.«
    » Du kannst hier nicht helfen. Sieh zu, dass du wegkommst.«
    » Aber ...«
    » Los!«
    An der Stimme des Mannes erkannte er, dass hier nichts zu machen

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