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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola Bellin
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gewöhnlicher Mensch. Das hast du sicher selbst bemerkt«, sagt er dann, und ich weiß genau, dass er meine neu gewonnenen Fähigkeiten meint.
    »Was weißt du darüber? Warum passieren diese Dinge mit mir? Seit fünf Tagen verändere ich mich«, schießt es plötzlich aus mir heraus. Ich muss unbedingt wissen, was mit mir geschieht, doch er schüttelt den Kopf.
    »Nein, du bist schon immer anders gewesen. Warum, glaubst du, kannst du spüren, wenn jemand lügt? Das ist deine erste Gabe. Du kannst es zwar nur spüren, wenn du explizit danach fragst, doch das können wir trainieren.«
    »Wie bitte? Wir können das trainieren? Wer bist du? Warum hältst du mich hier fest, wenn du mir anscheinend nur helfen willst?«, frage ich nachhaltig.
    »Ich bin dein Begleiter«, antwortet er nur kurz.
    Begleiter, was soll das denn sein?
    »Du bist eine Wächterin«, fügt er dann noch hinzu.
    »Und was bedeutet das?«, frage ich vollkommen ahnungslos.
    »Dass du die Einzige bist, die diesen Serienmörder aufhalten kann«, erwidert er dann vollkommen überraschend.
    »Was hat das mit dem Serienmörder zu tun?« Ich verstehe nichts mehr.
    »Alles. Durch seine Taten erhältst du deine Gaben.«
    Meine Gaben? Meint er damit diese schrägen Fähigkeiten? »Warum? Wie macht er das?«
    »Ihr seid miteinander verbunden. Du als Wächterin spürst, wenn ein Parali auf der Erde ist. Wenn er seine Fähigkeiten einsetzt, hat es Einfluss auf deine«, antwortet er.
    »Was ist ein Parali?«
    »Wir nennen sie so. Es sind Menschen aus dem Parallelum, einer parallelen Welt zu dieser. Im Gegensatz zu Menschen haben Parali Fähigkeiten – in etwa so wie du. Jeder Parali ist anders, jeder hat eine andere Fähigkeit. Manche haben nur eine, andere haben mehrere«, erklärt er.
    »Wer ist dieser Parali, der die Morde verübt, und warum bin gerade ich eine Wächterin?«
    »Du solltest dich jetzt ausruhen. Später kannst du mir weitere Fragen stellen. Ich mache dir einen neuen Kaffee, der hier ist schon eiskalt«, weicht er der Frage aus. Er nimmt die Kaffeetasse und geht wieder aus dem Zimmer.
    Jeder Tag wird immer verrückter. Heute wurde ich von gruseligen Anzugtypen verfolgt, hatte einen Autounfall, bin entführt worden und habe erfahren, dass ich eine Wächterin bin, die die Stadt vor einem übermenschlichen Serienmörder retten muss. Und der Tag hat gerade erst begonnen …

Kapitel 12
     
    Marco geht in die Küche. Er weiß genau, die Regeln gebrochen zu haben. In Gedanken versunken, schüttet er den eiskalten Kaffee in die Spüle und will die Tasse auf den Tisch stellen, stattdessen fällt sie zu Boden und zerbricht in viele kleine Teile. Er steht plötzlich vollkommen perplex auf einem Dach über der langsam zum Leben erwachenden Stadt.
    »Oh, ich hoffe, die Tasse war kein Erbstück«, tönt Calias Stimme hinter ihm auf. Marco fährt herum und sieht in ihre tiefgrünen Augen.
    »Calia, du musst aufhören, mich einfach wegzuteleportieren!«, sagt er verärgert.
    »Tut mir leid, Marco, aber es ist wichtig; nicht, dass du noch etwas Unüberlegtes tust. Ich habe alles versucht, doch der Rat wird das nicht erlauben. Du darfst Eva noch nichts sagen«, sagt Calia geknickt. Sie mustert Marco und ahnt, dass mit ihm etwas nicht stimmt.
    »Du hast doch nicht etwa …?«
    Marco zieht nur die Schultern hoch.
    »Das glaube ich einfach nicht! Wenn der Rat dahinterkommt, bist du geliefert!«, schreit sie ihn an.
    »Ich musste eingreifen. Die Organisation hat sie fast gehabt. Hätte ich sie nicht gerettet, wäre sie in deren Händen. Ich musste mich ihr zeigen, nur so konnte ich sie beschützen«, rechtfertigt er sich.
    »Das glaube ich einfach nicht! Du bringst dein Leben in große Gefahr. Warum hast du nicht gewartet, bis ich wiederkäme? Warum hast du nicht auf die Antwort des Rates gewartet, bevor du alles riskiertest?«
    »Weil ich die Antwort schon kannte und ich es nicht zulassen konnte, Eva an die Organisation zu verlieren«, antwortet er resigniert.
    »Was ist mit dieser Eva? Warum ist sie dir so wichtig?«
    »Was ist das für eine Frage? Ich bin ihr Begleiter. Meine Aufgabe ist es, mich um sie zu sorgen und auf sie aufzupassen.«
    »Rede keinen Blödsinn, Marco! Deine anderen Wächter waren dir überhaupt nicht wichtig. Sie haben schnell aufgegeben, und dir hat es nichts ausgemacht. Also, was ist an Eva anders?«, fragt Calia hartnäckig.
    »Du hast es doch selbst gesagt: Sie ist anders, stärker, etwas Besonderes, und ich kann es nicht erklären, doch

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