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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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»Lass dir von der Werbeagentur den Namen des Parfümherstellers geben und finde heraus, wer das Model ist. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, dass es die Kleine ist, aber immerhin besteht die Chance.«
    Auf dem Weg zum Parkplatz dachte er immer noch darüber nach. An der Tür zum Treppenhaus holte Carmody ihn ein.
    O Mann.
    »Du hast es aber eilig.« Offenbar hatte sie immer noch Mühe, ihren Ärger zurückzuhalten, und Blackburn fühlte sich plötzlich, als stünde er direkt neben einem Hornissennest.
    »Ich treffe mich mit Tolan, schon vergessen?«
    »Hast du nicht etwas vergessen?«
    Blackburn sah sie prüfend an. »Und was sollte das sein?«
    »Deine Partnerin«, antwortete sie ohne den geringsten Anflug von Humor.
    Er musterte sie ausdruckslos, öffnete die Tür und winkte sie vorbei. »Nach dir.«
    Schweigend gingen sie die Treppen hinunter. Im Stillen verfluchte Blackburn Escalante. Auf dem unteren Treppenabsatz hielt Carmody ihn auf. Ihre Stirn war so heftig gerunzelt, dass die Muskeln eigentlich vor Qual hätten aufschreien müssen.
    »Lass uns eins sofort klarstellen«, sagte sie. »Wenn wir wieder zusammenarbeiten, brauchen wir ein paar ganz einfache Regeln.«
    »Wenn?«, fragte Blackburn. »Hast du bei Escalantes kurzem Vortrag irgendwo ein ›Wenn‹ gehört?«
    »Fang nicht wieder so an, Frank. Genau das ist es, was mich auf die Palme bringt. Das weißt du ganz genau.«
    »Ich weiß nur, dass wir aneinanderkleben müssen, ob es uns nun passt oder nicht. Also machen wir einfach das Beste daraus, okay?«
    »Gut«, sagte Carmody. »Aber wenn du auch nur noch einen dämlichen Spruch über meinen Hintern oder irgendeinen anderen meiner Körperteile bringst, dann schwöre ich dir, stelle ich so schnell einen ganzen Stapel Papiere gegen dich zusammen, dass du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist.«
    Blackburn unterdrückte ein Grinsen, was Carmody jedoch nicht entging.
    »Was gibt es zu grinsen?«, bellte sie ihn an.
    »Aus deinem Mund die Worte ›dämlicher Spruch‹ und ›Hintern‹ zu hören, ist schon komisch.«
    Carmodys Gesichtszüge verhärteten sich. »Du bist emotional zurückgeblieben, weißt du das?«
    »Ich habe mir schon viel schlimmere Vorwürfe anhören müssen. Aber erklär mir eins: Wenn du so verdammt wenig von mir hältst …« Er unterbrach sich.
    »Was?«
    »Warum zum Teufel hast du dann mit mir geschlafen?«
    Die Frage kam überraschend. Auch für Blackburn selbst, der gar nicht genau wusste, warum er sie gestellt hatte.
    Wieder blitzte Zorn in Carmodys Augen auf – und diesen Blick kannte Blackburn nur zu gut. Wenn er noch weiterging, wäre es so, als würde er in das Hornissennest stechen, und das käme ihn sicher teuer zu stehen.
    »Ich meine es ernst, Frank. Mach mich nicht blöd an. Ich habe dir einen Gefallen getan und mich ohne großen Wirbel ins Morddezernat versetzen lassen. Aber wenn du mir noch einmal in die Quere kommst, mache ich dich im Handumdrehen fertig.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Und das werde ich auch weiterhin nicht tun«, sagte sie. »Wir haben einen Fehler gemacht. Einen Fehler, den ich bedaure, den du dir aber offensichtlich nicht eingestehen willst. Also, was mich betrifft, geht dieses Gespräch schon wieder völlig am Thema vorbei.«
    »Ist ja schon gut«, sagte Blackburn. »Jetzt mach dir nicht gleich dein hübsches knappes Höschen nass. Ich bin über diese Situation genauso glücklich wie du, aber ich verspreche dir, ich werde mich benehmen.«
    »Ich wünschte, das könnte ich dir glauben.«
    »Wenn Wünsche Pferde wären, könnten Bettler reiten.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Hat meine Mutter immer gesagt. Meistens vor Weihnachten und vor Geburtstagen. Es soll heißen, man bekommt nicht immer das, was man möchte. Aber ich gebe dir hier mein Versprechen, dass ich ein braver, kleiner Soldat sein werde. Und als Gegenleistung für dieses Versprechen bitte ich dich nur um einen einzigen Gefallen.«
    Sie sah ihn skeptisch an. »Was?«
    »Sei verdammt noch mal ein bisschen locker.«
    18
    Kurz nach seinem Telefonat mit Blackburn klopfte es an Tolans Tür. Überrascht zuckte er zusammen – und fühlte sich kindisch, weil ihn inzwischen schon so etwas aus dem Konzept brachte. Normalerweise war er nicht schreckhaft. Doch dies war keine normale Situation, oder?
    Es gab keinen Zweifel an Vincents Drohung. Er wollte Tolan tot sehen.
    Und wenn jemand, der so geschickt und gefährlich war wie Vincent van Gogh, einen tot sehen

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