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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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weißt doch, dass ich das tue.«
    »Genau darum geht es«, sagte sie. »Das weiß ich eben nicht. Du schläfst mit mir, darin bist du wirklich gut. Doch manchmal frage ich mich, was dir durch den Kopf geht. Besonders dann, wenn du etwas verheimlichst.«
    Er sagte nichts.
    »Ich will mir kein Urteil über dich anmaßen. Das habe ich dir schon hundertmal gesagt. Doch wenn das, was wir miteinander angefangen haben, für dich nicht das Richtige ist –«
    »Hör bitte auf, Lisa. Tut mir leid, aber ich habe jetzt keinen Kopf dafür. Wie gesagt, ich erzähle dir später beim Essen alles.«
    Lisa machte einen verletzten Eindruck. »Damit ist meine Frage wohl beantwortet.«
    Sie drehte sich um und ging.
    »Lisa, warte!«
    Sie schloss die Tür. So viel zu diesem wolkenlosen Teil des Himmels.
    Er wusste nicht, wie lange er schon dasaß und darüber nachdachte, was in den letzten Stunden alles geschehen war. Allmählich regte sich etwas in seinem Innern. Etwas Dunkles. Etwas, das ihn dazu brachte, über die wirkliche Ursache seiner Schuld nachzudenken, diese eine Sache in den letzten Augenblicken mit Abby, über die er nie mit jemandem gesprochen hatte. Nicht einmal mit Lisa.
    Wahrscheinlich würde er das auch nie tun.
    Er schloss die Augen und versuchte, es aus seinen Gedanken zu verbannen, an den Rand seines Verstandes, wo es immer hockte, wie eine lauernde Bestie. Doch es war bereits zu spät. Der Schaden war schon angerichtet.
    Er brauchte ein wenig Ablenkung.
    Tolan nahm die gedruckten Seiten, faltete sie zweimal und schob sie in seine hintere Hosentasche. Das Einzige, was er sich jetzt vorstellen konnte, war, wieder an die Arbeit zu gehen. Schnell seine Runde zu machen und sich dann Jane noch einmal anzusehen.
    Als Tolan und Lisa noch an der UCLA waren, sagte einer der Kommilitonen einmal, die meisten Seelenklempner seien noch verrückter als ihre Patienten. Da mochte durchaus etwas dran sein.
    19
    Im Beobachtungsraum fingerte Cassie an der Aufzeichnungselektronik herum. In dem Raum der geschlossenen Abteilung gab es zwei kleine Videokameras, die jeweils aus Weitwinkel- und Vogelperspektive alles aufzeichneten. Kurz nachdem Tolan die Leitung der Klinik übernommen hatte, ließ er sie anbringen, denn er war der Meinung, je genauer man die Problempatienten im Auge behalten konnte, desto besser.
    Tolan sah auf den Bildschirm. Jane bewegte sich nicht. Sie starrte an die Decke. »Irgendwelche Veränderungen?«
    »Kaum«, antwortete Cassie. »Sie hat aufgehört zu zucken, das ist alles. Ach ja, und sie hat eine Weile lang gesungen.«
    »Gesungen?«
    »Irgendein Kinderlied, glaube ich.«
    Singen war gut. Eine Form der Kommunikation, die über die paar Worte vor und nach ihrem Zusammenbruch hinausging. Tolan wusste immer noch nicht, wie viel davon wirklich passiert war, und wie viel er seiner durch den Schlafentzug angeregten Phantasie zuzuschreiben hatte. Ein Großteil seines Jobs hatte mit Beobachtungen und deren Analyse zu tun, doch wenn man sich nicht mehr auf die eigenen Sinne verlassen konnte, hatte man ein ernsthaftes Problem.
    »Ich gehe jetzt rein«, sagte er. »Dieses Mal können Sie ruhig mitkommen.«
    Cassie rutschte von ihrem Stuhl. An der Tür der geschlossenen Abteilung gab Tolan den Sicherheitscode ein, und mit einem leichten Piepen öffnete sich das Schloss. Kurz darauf standen sie vor Jane.
    Dieses Mal hatte sie die Augen geschlossen. Tolan zeigte auf die Gurte und sagte: »Nehmen wir sie ihr ab.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Sie sind eher hinderlich als hilfreich. Und wenn es unbedingt nötig ist, können wir sie ihr wieder anlegen.«
    »Sie sind der Boss«, sagte Cassie.
    Er wusste, dass sie ihn für leichtsinnig hielt, doch sie machte sich an die Arbeit, ohne noch etwas zu sagen. Als sie die Fixierungen löste, beobachtete Tolan, wie Jane reagierte. Ihre Katatonie hatte sich offensichtlich verschlimmert. Sie ließ nicht erkennen, dass sie überhaupt wusste, was geschah. An ihrer linken Nasenöffnung klebte ein wenig Blut. Ein Andenken an Blackburns Rückhand.
    Tolan ging in die Ecke, wo sich die Toilette und das Waschbecken befanden, nahm ein Papierhandtuch und befeuchtete es mit warmem Wasser. Er trat zurück ans Bett und sagte: »Ganz ruhig, ich möchte Ihnen nur ein wenig die Nase abtupfen.«
    Keine Antwort. Keinerlei Reaktion.
    Als er das Gefühl hatte, es sei in Ordnung, weiterzumachen, betupfte er vorsichtig den Blutklumpen und tat sein Bestes, ihn zu entfernen. Währenddessen öffnete die Frau die

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