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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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etwas für mich tun.«
    »Schieß los.«
    »Räum hier auf, bring alles wieder an Ort und Stelle, aber lass die Kiste offen auf Tolans Schreibtisch stehen und schlag eins der Fenster ein. Dann fährst du mit Hogan zur nächsten Telefonzelle, und ihr wählt den Notruf.«
    »Warum?«
    »Ihr meldet einen Einbruch, anonym. Gebt Tolans Adresse durch. Und wenn der Funkspruch kommt, dann meldet euch sofort.«
    Kat nickte. All das würde ihnen einen plausiblen Grund liefern, sich Zutritt zu verschaffen und den Beweis zu ›entdecken‹, der offen herumlag. Ein alter, bewährter und effektiver Trick, und Blackburn hatte nie gezögert, ihn anzuwenden.
    »Wo willst du hin?«
    »Wo auch immer De Mello mich hinschickt.«
    Fünf Minuten später saß er im Wagen und fuhr in die einzige Richtung, die ihm einfiel. Dorthin, wo er Carmody zurückgelassen hatte, zur Baycliff-Klinik.
    Während er auf De Mellos Anruf wartete, ließ er sich die Beweise noch einmal durch den Kopf gehen. Er wurde nach wie vor das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht zusammenpasste. Der Inhalt dieser Kiste war ein gefundenes Fressen für jeden Ermittler, das wirkte alles viel zu einfach. Zu offensichtlich.
    Wenn Tolan Vincent war, konnte er seine Erpresser-Theorie vergessen. Wofür hätte Tolan Hastert und Janovic Schweigegeld zahlen sollen? Inwiefern hätte er sie überhaupt gebraucht? Dann hätte er doch von den Brandzeichen gewusst – schließlich war er der Urheber dieser Zeichen.
    Er stand vor demselben Hindernis wie zuvor, lediglich auf der anderen Seite.
    Jemand hatte Hastert und Janovic abgeschlachtet. Jemand, der Vincents Zeichen kopierte. Und Blackburns Instinkt sagte ihm, dass die Opfer an einer Erpressung beteiligt waren. Das war der Grund für die beiden Morde.
    Doch wenn es nicht Tolan war, den sie erpresst hatten, wer war es dann?
    Blackburn ließ die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren. In Gedanken landete er wieder bei den Telefonanrufen, die Tolan Vincent zugeschrieben hatte. War es möglich, dass er sie doch nicht erfunden hatte? Waren sie vielleicht nicht das Produkt eines schuldbewussten Gewissens? Hatte Tolan etwa die ganze Zeit über die Wahrheit gesagt?
    Abermals wählte Blackburn eine Nummer. Hoffentlich war Billy Warren, der Computerspezialist des Departments, noch in seinem Büro.
    Leider nicht.
    Er rief die Zentrale an und fragte nach Billys Privatnummer. Nach dem dritten Klingeln hatte er ihn am Apparat.
    »Billy, hier ist Frank Blackburn.«
    »Hey, Frank, was ist los?«
    »Ich muss dich etwas fragen.«
    »Mann, ich spiele gerade Jeopardy. Kann das nicht warten?«
    Blackburn ignorierte ihn und fuhr fort: »Ich muss unbedingt wissen, ob ein Außenstehender, ein Hacker, offizielle Mobiltelefondaten manipulieren könnte.«
    Billy verstand nicht recht. »Inwiefern?«
    »Zum Beispiel alle Spuren eines bestimmten Anrufs löschen, damit es aussieht, als habe dieser Anruf niemals stattgefunden.«
    »Was ist ein Viehtreiber?«
    »Häh?«
    »Sorry, Mann. War eine Jeopardy-Frage.«
    »Jetzt reiß dich mal zusammen und konzentrier dich«, sagte Blackburn.
    »Ja, ja. Du wolltest wissen, ob es möglich ist, Mobiltelefondaten zu bereinigen, richtig?«
    Blackburn seufzte. »Ja.«
    »Wenn das Netz der Telefongesellschaft erreichbar ist, dann ist es möglich. Sie versuchen zwar, diverse Sicherheitsvorkehrungen einzubauen, Firewalls und so weiter, aber ein Hacker, der sich auskennt, kann diesen ganzen Mist umgehen und dann machen, was er will. Was glaubst du wohl, wie wir an unseren letzten Präsidenten geraten sind?«
    »Und er könnte einfach zwei oder drei Einträge löschen?«
    »Na klar«, sagte Billy. »Er könnte auch welche hinzufügen. Wenn er wollte, könnte er sogar den neuesten Trojaner einschleusen, Mensch. Ist deine Frage damit beantwortet, Mann? Ich muss zurück zu meinem Spiel.«
    Blackburn verabschiedete sich und legte auf und dachte noch einmal darüber nach, was geschehen war. Tolan hatte gesagt, Vincent habe ihn bedroht, weil er glaubte, als Sündenbock für den Mord an seiner Frau herhalten zu müssen. War es also denkbar, dass Vincent die Drohanrufe von der Telefonliste gelöscht hatte? Die Tatsache, dass die Website mit den Fotos über einen Server lief, der sich nicht zurückverfolgen ließ, bewies zumindest, dass sich jemand mit Computern auskannte.
    Wollte Vincent es Tolan heimzahlen? Wenn man das Ganze aus dieser Perspektive betrachtete, fügte sich allmählich alles zusammen. Etwa so:
    Irgendwie

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