Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
weil ein Lieferwagen sie überfahren wollte?«
    Alison nickte. »Sie ist gestern mit Rolands Mitbewohner ausgegangen und seitdem nicht zurückgekommen. Ich war heute nachmittag im Wohnheim und habe Roland danach gefragt. Das war das einzige Mal, dass ich überhaupt mit ihm gesprochen habe. Er sagte, sie seien in ein Motel in Marlowe gefahren, aber ich habe ihm nicht wirklich geglaubt.« Sie begegnete Jakes Blick mit müden, wissenden Augen. »Ich glaube, Roland hat sie umgebracht. Vielleicht auch Jason. Das ist sein Mitbewohner. Vielleicht ist Jason auch darin verwickelt, aber ... Ich glaube das eigentlich nicht!«
    »Was ist passiert, nachdem Sie mit Roland gesprochen haben?«
    »Ich bin zu einem Freund gegangen. Wir haben zusammen gegessen. Dann bin ich nach Hause gegangen. Im Haus war es dunkel. Helens Tür war zu. Ich dachte, sie sei schlafen gegangen, aber ... Ich glaube, da war sie schon tot. Wahrscheinlich hatte sich Roland irgendwo versteckt. Ich bin in mein Zimmer gegangen und habe mich schlafen gelegt. Er hat mich aufgeweckt. Er hat mir Handschellen angelegt. Und er hat mir den Mund zugeklebt. Er war nackt. Ich dachte, das war es, was er wollte, ich meine, mich vergewaltigen. Ich meine, ich bin mir sicher, dass es das ist, was er wollte, nicht nur mich umbringen, sonst hätte er sich nicht die Mühe mit den Handschellen und dem Klebeband gemacht. Jedenfalls kämpften wir, und ich ... ich habe ihm ein Auge ausgestochen.« Sie nahm ihre rechte Hand von der Kaffeetasse. Sie hob ihren Daumen und starrte ihn an. »Ich habe mich gewaschen«, sagte sie. »Martha hat mir gesagt, ich dürfe mich waschen. Und sie hat einen Schlüssel für die Handschellen gefunden. Und hat mir ihren Pullover gegeben. Sie ist sehr nett.«
    »Sie sagten, Roland sei nackt gewesen.«
    »Er hatte einen Gürtel um. Das war alles.« »Haben Sie etwas Seltsames an ihm bemerkt?«
    Sie sah Jake fragend an: »Meinen Sie eine Tätowierung oder ein Muttermal oder so etwas?«
    »Haben Sie seinen Rücken gesehen? Oder da etwas gefühlt?«

»Ich glaube nicht. Warum?«
    »Ich frage mich nur, ob er einen blauen Fleck oder einen Wulst am Rückgrat hatte.«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nichts bemerkt. Warum?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich würde sie im Augenblick lieber nicht vertiefen. Nachdem Sie ihm das Auge ausgestoßen haben, was ist da passiert?«
    »Ich bin weggelaufen. Ich rannte nach unten und wollte Helen warnen. Aber sie war ...« Alison sog ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Sie schüttelte den Kopf.
    »Und dann sind Sie nach draußen gelaufen?«
    »Ja, ich rannte nach unten und bin in Doktor Teals Küche eingebrochen, und er kam, um mir zu helfen.«
    »Das reicht bis hier hin. Von da an hat er mir die Geschichte erzählt, bis dahin, wo Sie zu dem Streifenwagen rannten.«
    »Das war es auch schon. Roland hatte mich fast erwischt, aber ich bin weggefahren und ... das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, lag er auf der Straße. Ich bin hier zur Polizei gefahren und habe Martha erzählt, was passiert ist. Sie hat einen Krankenwagen und die Polizei zu dem Haus geschickt und jemanden angerufen.«
    »Sie hat den Polizeichef angerufen. Und der hat mich angerufen und ich bin zu ihrer Wohnung gefahren. Könnten Sie diesen Roland beschreiben?«
    »Er ist so ... um die 18, würde ich sagen. Mager, vielleicht 1,70m groß. Schwarzes Haar. Ihm fehlt das linke Auge, zwei Finger der linken Hand und er hat einen Messerstich in der linken Brustwarze.«
    »In dem Zustand wird er nicht weit kommen.«
    »Hoffentlich nicht.« »Haben Sie bemerkt, ob er einen Wagen hatte?«
    »Ich weiß nicht. Da war ein VW-Käfer auf der Straße vor dem Haus. Ich bin beinahe hineingefahren, als ich mit dem Polizeiwagen losgefahren bin. Vielleicht war es nicht seines, aber ...«
    »Ein gelber Käfer mit einem Wimpel an der Antenne?« Jake war aufgeregt. Ihm war übel.
    »Ich weiß nichts von einem Wimpel, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Wagen gelb war.«
    »Mein Gott.«
    »Was?«
    »Er war es. Er hat heute nachmittag versucht, meine Tochter in sein Auto zu locken.« Alison zeigte die Andeutung eines Lächelns. »Ihre Tochter?«
    »Sie ist vor ihm davongelaufen.«
    »Gott! Ihr ist doch nichts passiert, oder?«
    »Nein, es geht ihr gut. Sie hat einen Schrecken davongetragen, aber es geht ihr gut.«
    »Wie alt ist sie?«
    »Viereinhalb. Sie lebt bei ihrer Mutter.« Jake fragte sich, warum er das hinzugefügt hatte. Er stand auf. »Ich sollte mich auf die

Weitere Kostenlose Bücher