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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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aufstehen und ...«
    »Da ist jemand im Keller!«, zischte sie.
    »Na, wer hat denn jetzt Schiss?«
    »Ich habe nie gesagt, dass du Schiss hattest.«
    »Nein? Ich hatte den Eindruck, du hättest das gesagt. Vielleicht habe ich mir das aber auch nur eingebildet.«
    »Jetzt ist keine Zeit, um ... Lass uns einfach hier verschwinden, okay?«
    »Du lässt dich von so einem kleinen Geräusch ins Bockshorn jagen? Nachdem du mich wieder hier hin gezerrt hast?«
    »Wenn du hier bleiben willst, bitte. Gib mir die Autoschlüssel.«
    »Und was soll ich dann machen! Nach Hause laufen? Die Nacht über hier bleiben? Nee danke. Ich habe eine bessere Idee. Ich geh da runter und durchsuche den Keller, und wenn ich zurückkomme, entschuldigst du dich. Dann sprichst du mir nach: >Ron ist kein Angsthase und kein Feigling<.«
    »Du bist kein Angsthase und kein Feigling. Jetzt lass uns gehen. Bitte!«
    Er grinste sie an. Dann trat er kühn zur Kellertür, senkte die Schrotflinte und legte die linke Hand auf die Klinke.
    »Du Vollidiot!« Peggy stürzte auf ihn zu, um ihn von dieser Dummheit abzuhalten, aber ihr nackter Fuß landete auf einer feuchten Stelle und rutschte weg. Sie landete hart auf ihrem Hintern.
    Das Grinsen verschwand von Rons Gesicht: »Hast du dir weh getan?«
    »Ich werd's überleben.«
    »Hier.« Er wühlte in den Taschen seiner Jeans, kramte seinen Schlüsselbund hervor und warf ihn ihr zu. Er klapperte und klirrte und landete auf dem Boden direkt zwischen ihren Knien. »Geh schon mal vor und warte im Auto!« Er öffnete die Kellertür. »Ich komme nach, sobald ich das hier kontrolliert habe.«
    »Geh nicht da runter. Ich weiß, dass du mich für verrückt hältst. Du glaubst, es war eine Maus oder eine Ratte oder so etwas, aber ...«
    »Ja, das glaube ich.«
    Er betätigte den Lichtschalter und begann den Abstieg. Peggy schnappte sich den Schlüsselbund. Sie umklammerte ihn fest, während sie Rons Schritten auf der Holztreppe lauschte. Langsam, leise, zog sie sich auf die Knie hoch.
    Das Geräusch von Rons Schritten verstummte.
    »Ron?« Er antwortete nicht.
    Peggy stand auf. Sie schlich zu der Treppe und sah hinunter. Das Licht brannte im Keller, aber sie konnte nur einen kleinen Bereich am Fuß der Treppe sehen. Ron war nicht da. »Ron, alles in Ordnung?«
    »Ja, kein Problem.«
    Sie lehnte sich erleichtert gegen den Türrahmen. »Warum kommst du jetzt nicht wieder hoch?«
    »Nur noch einen Augenblick. Ich war bisher noch nie hier unten. Das ist irgendwie - Scheiße.«
    Bei seinem Ausbruch zuckte Peggy zusammen und das Herz blieb ihr fast stehen. Erstarrt sah sie die Treppe hinab. Ihr kam kurz der Gedanke, dass - wenn sie jetzt fliehen müsste -ihre Beine ihr einfach den Dienst versagen würden. Sie versuchte nach ihm zu rufen. Die Stimme schien in ihrer Kehle erfroren. Oh mein Gott, was ist ihm nur passiert!
    »Verfluchtes Mistding«, drang Rons Stimme zu ihr hoch.
    Sie fühlte Erleichterung, aber der Effekt ließ auf sich warten. Ihre Stimme versagte immer noch den Dienst. Sie schnappte nach Luft.
    Ron kam unten an der Treppe in Sicht. Er grinste sie an, als sei er mit sich zufrieden. »Du hättest das Ding sehen sollen. Kam einfach aus dem Nichts, direkt vor mir.« Er begann, die Stufen hochzuklettern. »Die verflucht größte Ratte, die ich je gesehen habe. Aber ehrlich gesagt - ich habe vorher auch noch nie eine Ratte gesehen.«
    Peggy stolperte nach hinten. Weg von der Tür. Eine Hand hielt sie gegen die Brust gepresst.
    Sie hielt an, als ihr Hinterteil gegen die Theke stieß. Sie stützte sich mit der Hand daran ab, um das Gleichgewicht zu halten.
    Ron kam oben auf der Treppe an. Er stutzte. »Ist was?«
    Sie sog ein paar Mal heftig die Luft ein. »Du ... du hast mich furchtbar erschreckt... als du so losgebrüllt hast.«
    »'Tschuldigung. Das Ding hat mich ganz schön aufgescheucht.«
    »Eine Ratte.«
    »Nur eine Ratte. Habe ich dir nicht gesagt, es gebe keinen Grund sich aufzuregen?« Ron lächelte und hob das Schrotgewehr.
    »Hey, spiel damit nicht so ...«
    Jake Corey ging mitten auf der Straße. Er hatte beschlossen, Feierabend zu machen und den einfachsten Weg zu seinem Auto zu nehmen.
    Als er den Gewehrschuss hörte, wirbelte er herum und rannte.
    Mein Gott. Ich habe es gewusst! Verflucht, ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass sie da blieben. Ich wusste es. Ich wusste, dass es verkehrt war. Ich wusste, dass er da war. Ich wusste es. Ich hätte sie zum Gehen zwingen sollen. Diese verdammten

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