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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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so weit aufgesperrt, dass die Mundwinkel gerissen waren und Blut an seinem Kinn hinabrann.
    Der größte Teil des Bodens zwischen ihm und Roland war mit einem sich ausbreitenden Blutfilm bedeckt. Roland stand da mit ausgestreckten Beinen und den Fersen in der Pfütze. Immer noch gegen das Waschbecken gestemmt, knickte er in den Knien ein und zog die Beine an, bis sie direkt unter ihm waren. Vorsichtig stand er auf. Mit der linken Hand am Waschbecken hielt er sich aufrecht.
    Jason klammerte sich an den Türknaufund versuchte sich hochzuziehen. Seine Füße glitten unter ihm weg. Er landete mit einem leisen Platschen auf dem Hintern in der Blutlache.
    Roland wechselte das Messer in die linke Hand. Er zog den Hammer aus seinem Gürtel und ging langsam vorwärts. Er wagte nicht, die Füße anzuheben, und schlurfte statt dessen, schlidderte über die rutschigen Fliesen. Jason starrte ihm entgegen und hob eine Hand, um den Schlag abzuwehren. Roland schlug zu und traf die Rückseite von Jasons Handgelenk. Der Arm flog zur Seite. Dann ließ er den Hammer mit aller Kraft auf Jasons Kopf niedersausen. Die Spitze sank nur etwa einen Zentimeter tief ein. Als Roland ihn wieder hob, sah er eine markstückgroße Einbuchtung, in der Haare klebten. Das Loch füllte sich langsam mit Blut. Er schlug noch einmal zu und versuchte, die gleiche Stelle zu treffen. Der Hammer traf knapp daneben auf, brach einen Halbmond aus Schädelknochen neben dem vorherigen Loch ab, erzeugte eine kleine Blutfontaine und sank tief ein.
    Roland ließ den Hammer stecken, wo er war. Er rutschte nach hinten, um seine Arbeit zu begutachten. Jason saß auf dem Fußboden mit dem Rücken zur Tür, die Beine ausgestreckt, die Arme schlaff an den Seiten herabhängend. Seine Hose und die untere Hälfte seines Hemdes waren blutdurchtränkt. Sein Kopf, aus dem immer noch Blut herausströmte, hing nach vorn, mit dem Kinn auf der Brust. Er trug den Hammer auf dem Kopf wie einen makabren Partyscherz.
    Obwohl Jason sich nicht mehr bewegte, konnte die Menge Blut, die immer noch unter dem Hammer hervorquoll, nichts anderes bedeuten, als dass er noch lebte.
    Manche Leute sind einfach nicht totzukriegen, dachte Roland.
    Der Gedanke überraschte ihn. Schließlich war Jason erst sein zweites Opfer, und die Sache mit Dana war ein Kinderspiel gewesen.
    Aber er wusste, dass es andere gegeben hatte - und bei einigen davon war es verdammt schwer gewesen, sie umzubringen. Daran war nichts Ungewöhnliches, dachte er. Die Erinnerungen an die anderen Morde mussten von seinem Freund stammen. Lächelnd fasste er an den Wulst in seinem Nacken. Er fühlte, wie der ein wenig zuckte, und eine schwache lustvolle Erregung durchfuhr ihn.
    Sehen wir zu, dass wir weiterkommen, dachte er.
    Er rutschte näher an Jason heran. Er hielt sich an dem Türknauf fest, während er sich niederhockte und Jason die Kehle durchschnitt.
    Dann stand er auf, zog den Hammer heraus und steckte den Stiel in seinen Gürtel. Er klappte das Messer zusammen und schob es in die Lederscheide. Aber er machte sich nicht die Mühe, die Scheide zu schließen. Er wühlte mit einer Hand in der Tasche seiner Jeans und zog die Handschellen hervor.
    Jasons Körper lag vor der Tür. Die Leiche fiel zur Seite, als Roland die Tür aufstemmte.
    Roland knipste das Licht aus, verließ den Raum und schloss die Tür.
    Zuerst schlidderten seine Füße über den Boden. Aber mit jedem Schritt ließ das nach. Er hielt im Türrahmen zum Saal an, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Wie er so dastand, fühlte er ein paar schwache Lustempfindungen. Sie kamen von seinem Freund. Vorboten der irren Ekstase, die er ihm in einigen Minuten verschaffen würde. Roland leckte sich über die spröden Lippen und fragte sich, warum er keine Belohnung dafür bekommen hatte, dass er Jason alle gemacht hatte.
    Er überlegte, und dann wusste er Bescheid. Jason war nur im Weg gewesen - ein Hindernis, nicht das eigentliche Ziel. Du kriegst nur einen kleinen Schub, weil du ihn zur Seite geschafft hast, der größere wartet auf dich, wenn du mir Celia lieferst.
    Das macht Sinn, erkannte er und bekam dafür einen kleinen Belohnungskick.
    Du hast ja keine Ahnung, dachte er. Scheiße, vielleicht weißt du es doch, vielleicht aber auch nicht. Das ist meine Show. Ich wollte so etwas immer schon machen, aber ich hatte nie den Mumm dazu, bis jetzt. Ich brauche deine Kicks nicht, um davon angemacht zu werden.
    Aber sie sind trotzdem klasse.
    Oh das sind sie, ganz

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