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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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bedauern«, gab der Butler zurück, »ich weiß nicht, wovon Sie reden, mein Herr.«
    Parker befaßte sich mit der Vollglatze.
    Der Mann zitterte wie Espenlaub und war nicht ansprechbar. Die beiden Handgranaten hatte sein Innenleben völlig durcheinandergebracht. Er starrte den Butler an, als habe er ihn noch nie vorher gesehen.
    Der Taxifahrer kam an den Tatort zurück und nickte Parker zu.
    »Polizei und Krankenwagen sind gleich hier«, sagte er, »haben Sie eine Ahnung, wieso hier mit Bomben rumgeschmissen wird?«
    »Vielleicht ein Eifersuchtsdrama«, entgegnete der Butler. »Es gibt Leute, die ungewöhnlich heftig reagieren.«
    Parker bahnte sich seinen Weg zurück durch die neugierige Menschenmenge und suchte Agatha Simpson und Kathy Porter auf, die ungeduldig und ein wenig nervös auf ihn warteten. .
    Parker berichtete, was sich zugetragen hatte.
    »Handgranaten?« Agatha Simpson schluckte. »Das sind ja direkt verwerfliche Methoden, Mister Parker.«
    »Mit denen auch Mylady rechnen sollte«, warnte der Butler erneut, »als lebensverlängernd würde sich erweisen, wenn man die Ware preisgibt.«
    »Ausgeschlossen«, stellte Mylady daraufhin klar und entschieden fest. »Druck erzeugt Gegendruck, Mister Parker! Und ich fühle mich sehr unter Druck gesetzt.«
    »Was geschieht jetzt hiermit?« wollte Kathy Porter wissen und deutete auf das gut verschnürte Paket, das sie in Händen hielt. Es war das Paket mit der postlagernden Adresse.
    »Wir werden es, wie geplant, der Post anvertrauen«, meinte Parker. »Sobald ich die zweite Sprengladung entdeckt habe, steht einer Weiterfahrt nichts mehr im Weg.«
     
    ***
     
    Parker entdeckte auch die zweite Sprengladung.
    Sie war wesentlich raffinierter angebracht worden, befand sich unter den Auspuffkrümmern und besaß offensichtlich eine Art Wärmezünder. Wenn sich während der Fahrt die Auspuffkrümmer erwärmten, schmolz eine Plastikröhre und gab den Zündstoff frei. Nach Parkers Schätzung mußte solch eine Zeitbombe etwa zehn Minuten nach dem Anfahren in die Luft fliegen.
    Parker begab sich an die Steilklippe unterhalb des Hotels und warf die Einzelteile dieser Bombe ins Mittelmeer, wo sie wirklich keinen Schaden anrichten konnten.
    »Sind Sie sicher, Mister Parker, daß wir es nicht mit einer dritten Bombe zu tun haben?« erkundigte sich Agatha Simpson ein wenig mißtrauisch, als Parker einladend die hintere Wagentür öffnete.
    »Nach meinen bescheidenen Erfahrungswerten kann das kaum der Fall sein, Mylady.«
    »Der Mensch irrt, solange er lebt.«
    »In der Tat, Mylady! Vielleicht sollten die Damen ein reguläres Taxi benutzen.«
    »Ausgeschlossen! Sie wollen uns nur abhängen, Mr. Parker. Kommen Sie, Kindchen! Bauen wir auf Mister Parkers Erfahrungswert.«
    Die Engländerin nahm im Fond des Wagens Platz und zog dabei ein grimmiges Gesicht. Auch Kathy Porter wirkte vielleicht noch etwas scheuer als sonst.
    Parker holte tief Luft, als er die Zündung einschaltete. Er entspannte sich nur wenig, als er den Wagen anrollen ließ. Was kein Wunder war, denn Parker kannte eine Unmenge von Möglichkeiten, Bomben auf raffinierte Art und Weise zu zünden.
    Es tat sich nichts.
    Parker steigerte die Geschwindigkeit des hochbeinigen Monstrums und passierte schon bald darauf die Unglücksstelle.
    Viel war dort nicht mehr zu sehen, denn die neugierigen Zuschauer nahmen jede Sicht. Die Polizei war allerdings schon vertreten, und wenig später erschien ein Krankenwagen.
    Parker stoppte nicht.
    Er fragte sich, ob die Profis inzwischen herausgefunden hatten, daß sie erneut von ihm genarrt worden waren. Mit Mehl und Reis wußten sie sicher nichts anzufangen. Der Fall, das war klar, spitzte sich immer weiter zu.
     
    ***
     
    Josuah Parker ließ die beiden Damen vor der Hauptpost zurück und betrat die Schalterhalle.
    Er gab das erste Paket postlagernd Monaco auf und ging würdevoll wieder nach draußen. Damit war eine weitere falsche Spur gelegt. Die Kokainschmuggler hatten wieder etwas zu tun, falls sie den Gang zum Postamt beobachtet hatten.
    Parker wollte gerade hinüber zu seinem Wagen gehen, als er von zwei Männern in die Mitte genommen wurde.
    Es waren Bekannte, und zwar die beiden jungen Männer, die der Villa einen Besuch abgestattet hatten und von Mylady ein wenig hart behandelt wurden.
    »Sie wissen hoffentlich Bescheid«, sagte der Mann, dessen Kinnlade lädiert worden war.
    »Gewiß, meine Herren.« Parker nickte. »Sie verfügen über schußbereite Handfeuerwaffen in

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