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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Ihren Hosentaschen.«
    »Er kennt sich aus«, sagte der zweite junge Mahn, der in der Villa eine Kopfbeule davongetragen hatte. »Wir gehen jetzt rüber zu dem Citroen dort, klar?«
    »Darf ich Ihnen nicht meinen Privatwagen anbieten? «
    »Die beiden Frauen sind nicht gefragt«, sagte der erste junge Mann.
    »Die kommen später dran«, verkündete der zweite und grinste. »Vor allen Dingen die kleine Rothaarige!«
    Parker hatte es mit Vollprofis zu tun, das war ihm klar. Um hier auf der Straße und vor dem sehr frequentierten Postamt keine Schießerei vom Zaun zu brechen, ließ er sich zu dem Citroen führen, an dessen Steuer ein etwa 30jähriger Mann saß, dessen Nase mindestens dreimal gebrochen war.
    »Darf ich von der Voraussetzung ausgehen, dem Wassermann vorgestellt zu werden?« fragte Parker, während er im Fond des Citroen Platz nahm.
    »Sie werden 'ne Menge kennenlernen«, sagte der Fahrer mit der dreifach gebrochenen Nase. »Aber danach sind Sie nicht mehr das, was Sie mal waren, Parker. Sie haben uns lange genug an der Nase rumgeführt.«
    »Darf ich meinem Entsetzen Ausdruck verleihen?« erkundigte sich Parker würdevoll.
    »Die geschwollene Quasselei wird Ihnen bald vergehen«, sagte der erste junge Mann, dessen Nase ein wenig spitz wirkte.
    »Dafür wirst du aber singen«, versprach der zweite junge Mann, der einen Leberfleck auf der linken Wange hatte. »Singen in allen Tonarten ...«
    »Ich werde mich bemühen, Ihren Qualitätsanforderungen zu genügen«, gab der Butler höflich zurück. »Hoffentlich sind die Herren nicht zu sehr verwöhnt!«
    »Das war doch eine geradezu klassische Entführung«, sagte Agatha Simpson aufgeregt zu ihrer rothaarigen und scheu wirkenden Gesellschafterin. »Wir werden sofort die Verfolgung aufnehmen, Kindchen. Halten Sie sich fest!«
    Kathy Porter schickte ein stilles Stoßgebet gen Himmel, denn sie ahnte, was nun folgte.
    Agatha Simpson wechselte vom Fond des Wagens nach vorn auf den Fahrersitz und ließ Parkers hochbeiniges Monstrum anrollen. Sie schaltete erstaunlich schnell und präzise hoch und hängte sich an den Citroen, der sich bereits auf der Ausfallstraße befand.
    Warum sie sich festhalten sollte, erfuhr Kathy Porter wenig später. Mylady entwickelte nämlich eine Kurventechnik, die man zumindest als sehr gewagt bezeichnen mußte. Sie schnitt, was zu schneiden war, überholte verwegen und holte tatsächlich auf.
    Der schwere Citroen wurde immer größer und rückte näher an den Kühler des hochbeinigen Monstrums heran.
    »Mylady, wollen Sie den Citroen etwa rammen?« fragte Kathy Porter entsetzt.
    »Nur ein wenig von der Straße drücken«, erwiderte Agatha Simpson. Die kriegerische ältere Dame fühlte sich in ihrem Element. Die Augen funkelten, die Wangen glühten. Sie fühlte sich jung wie kaum zuvor.
    »Aber denken Sie doch an Mister Parker!« beschwor Kathy Porter ihre Brötchengeberin.
    »Natürlich«, gab Lady Agatha zurück, um dann sehr hart in die Bremsen zu steigen.
    Kathy Porter rutschte vom Rücksitz und landete auf dem Boden. Agatha Simpson hatte alle Hände voll zu tun, um den Wagen auf der Straße zu halten. Die Gewaltbremsung ließ das Fahrzeug trotz der erstklassigen Radaufhängung schlingern.
    Mylady war nicht ohne Grund auf das Bremspedal gestiegen.
    Zwei häßlich aussehende schwarze Eier waren aus dem Citroen geworfen worden. Sie platzten laut krachend auseinander.
    Eierhandgranaten!
    Lady Agatha erwies sich als erstklassige Fahrerin. Sie brachte das Kunststück fertig, den Wagen des Butlers scharf an einen vorspringenden Felsen zu steuern.
    Der Wagen stand und schüttelte sich unter dem Luftdruck der Detonationen, aber Splitter bekam er erfreulicherweise nicht ab. Agatha Simpson ließ das Steuerrad los und wandte sich empört zu Kathy Porter um.
    »Wo stecken Sie denn, Kindchen?« erkundigte sie sich. »Hallo, Miß Porter? Haben Sie etwa Nerven?«
    »Nur ein paar«, gestand Kathy und kletterte vom Boden zurück auf den Sitz.
    »Haben Sie diese Frechlinge gesehen?« fragte Lady Agatha wütend. »Werfen einfach mit Eierhandgranaten. Das hätten sie besser nicht getan.«
    »Eine weitere Verfolgung ist jetzt sinnlos, Mylady.«
    »Unsinn, Kindchen! Jetzt wird es erst interessant... Halten Sie sich fest! Ich fühle mich äußerst angeregt.«
    Parker atmete auf, als der verfolgende Wagen scharf abgebremst wurde und dann hinter einer leichten Straßenkehre zurückblieb. Er sah die Detonation der Eierhandgranaten und konnte voraussetzen, daß

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