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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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einige Freestyle-Wettbewerbe benannt worden waren. Mit seinem sonnengebleichten Haar konnte er jeden Surfer neidisch machen. Sein Nebenjob war das Hacken von Computerprogrammen; also tauschte ich mein Honorar gegen einige Motorrad-Fahrstunden und eine Einweisung in die Welt der Computerkriminalität. Es konnte nie schaden, wenn man bei einem Profi in die Lehre ging.
    Teece hatte sich auch an den Rand des Ödlands zurückgezogen, um Torley möglichst fernzubleiben. Zu klaustrophobisch für ihn, sagte er. Für ihn gäbe es nichts Schöneres als einen Sonnenaufgang über Fishertown, witzelte er immer. Er hatte mich sogar gefragt, ob ich mit ihm dort draußen am Rande der Einöde leben wollte. Bei unserem kleinen Geschäft war es nicht nur um Geld gegangen; auch Sex und Liebe waren im Spiel gewesen.
    Es ist die Liebe gewesen, was mich abgeschreckt hat. Außerdem hatte ich mich an die Enge der Stadt gewöhnt, und die Weite hier draußen vermittelte mir immer ein ungutes Gefühl.
    Teece saß an einem erhöhten Tisch in seinem Büro und blickte auf eine Schlange unzufriedener Kunden hinab. Die Leute stritten mit ihm über den Preis für die Grenzpassage. Das überraschte mich nicht. Teece hatte immer ein gutes Gespür für eine wertvolle Sache gehabt, und er scheute auch nicht davor zurück, einen entsprechenden Preis einzufordern.
    »Du verlangst das Doppelte des normalen Preises«, beschwerte sich eine dünne, sonnengegerbte Frau aus Fishertown.
    »Dafür ist auch das Risiko wegen diesem verdammten Embargo doppelt so hoch«, versuchte Teece, sie zu beschwichtigen. »Wenn mein Motorrad zerstört wird… Bang! Woher soll ich das Geld nehmen, um es zu ersetzen? Ich kann gerade mal meine laufenden Kosten decken. Betrachte den Preisaufschlag einfach als Versicherung.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte donnerte eine radargelenkte Rakete der Miliz über das Bürogebäude hinweg.
    Mit einem übergroßen Zigarillo zwischen den Zähnen grinste Teece die Menge breit an. Kleine Rauchschwaden stiegen aus seinem Mund empor. In dieser Pose hätte er der Zwillingsbruder von Raul Minoj sein können.
    In Wahrheit hatten die beiden natürlich nicht viel miteinander gemein. Teece war blond, während Minoj ein eher dunkler Typ war. Teece war gut gebaut und kräftig, Minoj dagegen schien langsam dahinzuwelken. Nichtsdestotrotz teilten sie den gleichen natürlichen Geschäftsinstinkt.
    Die Frau aus Fishertown zitterte. Teece legte mitfühlend die Hand auf ihre Schulter. »Es ist vollkommen natürlich, wenn Sie Angst haben und sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen wollen«, sagte er verständnisvoll. »Da draußen in der Einöde ist es im Moment ziemlich gefährlich.«
    Er hatte sie richtig eingeschätzt. Die Frau knallte das Geld auf den Tisch und stapfte zur Tür hinaus. Ein Raunen ging durch die Reihen.
    Teece wollte gerade die Verhandlung mit dem nächsten Kunden aufnehmen, als er mich sah. Darauf gab er einem seiner Männer zu verstehen, dass er die Preisabsprachen für ihn übernehmen solle.
    »Parrish«, sagte er laut. »Du siehst reizend aus«, flüsterte er, als er sich mir näherte, und umarmte mich innig. Teece war die einzige Person auf der Welt, die mir das Gefühl vermittelte, hübsch zu sein, obwohl ich es in Wirklichkeit nicht war.
    Wir gingen in ein Hinterzimmer, einen gewöhnlichen Lagerraum mit schmalen Fenstern, durch die man den Hof mit Teece’ Motorradflotte sehen konnte. Ein Ventilator verteilte eifrig kleine Staubflocken über einen gigantischen Berg von Computer-Hardware. Ausgebleichte Bilder verschiedener Rennmaschinen zierten die Wand hinter einem großen Schreibtisch.
    Draußen kämpfte die Frau aus Fishertown ungeschickt mit einem Kickstarter.
    Teece seufzte. »Das ist meine älteste Maschine. Der reinste Schrott. Ich hoffe, dass noch einige Einzelteile übrig bleiben.«
    Ich starrte ihn an. »Sie wird es nicht schaffen?«
    »Keine Chance.«
    In Gedanken verwünschte ich Teece. Ich konnte die Frau nicht mehr warnen; aber wahrscheinlich hätte sie ohnehin nicht auf mich gehört.
    »Komm ja nie auf die Idee, mich derart reinzulegen, du Bastard!«
    Er heuchelte Betroffenheit. »Wie kommst du überhaupt auf so einen Gedanken? Mach dir keine Sorgen.« Er zuckte mit den Schultern. »Die Miliz tötet im Moment niemanden; sie stellen die Leute nur unter Arrest.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dieses Embargo ist eine heikle Angelegenheit, kleines Fräulein. Die Miliz muss den Medien dabei helfen, Razz

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