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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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neigte, verrückte Dinge zu tun, wenn ich mich eingekreist fühlte.
    Mit einem schnellen Satz sprang ich auf Anna zu, umklammerte ihren Hals und zog sie an mich heran. Sie war so leicht, dass ich sie mühelos in die Luft heben und wie einen Schutzschild benutzen konnte.
    Ibis gluckste unglücklich und zog Pat von mir weg.
    »Rück meine Ausrüstung raus, oder deine Ärztin braucht bald etwas von ihrer eigenen Medizin.«
    »Parrish!«, zischte Daac warnend.
    »Schlampe!« Anna Schaum spuckte mich über die Schulter hinweg an.
    Ich riss ihren Kopf so weit herum, wie ich konnte, ohne ihr das Genick zu brechen – wozu es keiner großen Anstrengung bedurft hätte.
    Sie heulte wie ein Kind.
    Ibis versteckte sich hinter Pat, obwohl er mindestens einen halben Kopf größer war. Pat sah mich neugierig an. Ich vermutete, dass er nur wenig Mitleid mit der Frau hatte, die ich bedrohte.
    Nur Daac kam ihr zu Hilfe. »Mach keine Dummheiten, Parrish. Lass sie gehen. Du brauchst uns.«
    »Ich brauche euch?« Die Verachtung in meiner Stimme war nicht gespielt. Warum sollte ich zwei Lavalampen-Verkäufer, eine unsichere Wissenschaftlerin und den größten Schurken der Welt brauchen?
    Daac redete weiter; sein Tonfall war ruhig und bedacht. Ich fragte mich, ob er sich diese Sprechweise speziell für mich ausgedacht hatte.
    »Pat und Ibis können dich in Viva überall hinbringen. Anna kann jede Verletzung heilen, die du erhältst, und dir alles besorgen, was du brauchst. Ich kann dich beschützen…«
    »Beschützen! Da haben wir es wieder. Geht das nicht in deinen Kopf rein? Ich brauche keinen Schutz. Lass mich in Ruhe! Verschwinde aus meinem Leben!«
    »Loyl, bitte«, keuchte Schaum.
    Daac zog eine schlanke, matte Pistole aus einem Halfter unter seinem Hemd und hielt sie mir an den Kopf.
    »Parrish, du lässt Anna jetzt frei. Es gibt keinen Grund, sie zu verletzen.«
    »Nein, den gibt es in der Tat nicht. Du brauchst mir nur meine Ausrüstung zu geben, und ich bin verschwunden.«
    Ich sah die Unentschlossenheit in seinem Gesicht, und ich hoffte, das würde mir helfen. »Ich werde ihr das Genick brechen, wenn du nicht tust, was ich sage, Daac. Und das möchtest du doch nicht, oder? Wenn du jetzt schießt, könntest du sie versehentlich treffen. Das würdest du auch nicht wollen. Das würde deine Forschungen beeinträchtigen, nicht wahr?«
    Meine letzte Bemerkung hatte ihr Ziel nicht verfehlt. Was auch immer Anna Schaum für ihn tat, es war ihm wichtig genug, mich gehen zu lassen.
    Angewidert ließ Daac die Pistole sinken.
    »Pat, hol ihre Ausrüstung.«
    Pat nickte und verschwand.
    »Du machst einen Fehler, Parrish«, sagte er sanft. »Du wirst niemals Langs Auftrag erfüllen und gleichzeitig überleben.«
    Pat kehrte zurück und reichte Daac meine Ausrüstung.
    »Schieb sie zu mir herüber. Langsam.« Ich ging ein wenig in die Knie und drückte Anna Schaum auf den Boden. »Heb die Tasche auf«, befahl ich ihr. »Vorsichtig.« Ich ließ meine Augen auf Daac ruhen.
    Er war offensichtlich stinksauer – wie ein kleiner Junge, dem man seinen Willen nicht erfüllte. Er hielt die Pistole noch immer fest umklammert, aber ich wusste, dass er sie nicht benutzen würde. Nicht, solange ich seine kleine wertvolle Wissenschaftskuh bedrohte.
    Ich nickt Pat und Ibis kurz zu. »Danke für das Frühstück. Das hier ist nichts Persönliches.«
    Pat musterte mich mit sichtlichem Interesse; seine Augen waren klar und wachsam. Ibis blies mir über Pats Schulter einen Handkuss zu. Manche Männer waren wirklich die geborenen Aufreißer!
    Ich schob Anna langsam in Richtung Tür und betätigte den Schalter des Druckschlosses zweimal, damit es einige Sekunden dauern würde, die Türe nach mir zu öffnen, falls Daac mit dem Gedanken spielte, mir zu folgen.
    Dann griff ich nach der Tasche mit meiner Ausrüstung und stieß Anna direkt auf Daac zu, sodass er seine Pistole fallen lassen musste, um sie aufzufangen. Als er die Orientierung wiedergefunden hatte, war ich verschwunden.
     
    Ich war bereits eine ziemliche Strecke gerannt, als meine Beine schließlich nachgaben und meine Lunge mit jedem Atemzug brannte. Meine Schultern und Rippen schmerzten – aber ich hatte meine Ausrüstung wieder, und obwohl die halbe Welt einen Haftbefehl für mich zu haben schien, war eine große Last von mir abgefallen.
    Vielleicht sollte ich Lang und Jamon einfach vergessen und hier in Viva verschwinden. Nein, so einfach war das nicht. Ich würde keinen Job bekommen, und Beihilfe

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