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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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ich.
    Ich erinnerte mich wieder an die Luftspiegelung. »Könntet Ihr mir bitte erklären, was ich dort gesehen habe?«, fragte ich die Schamanen.
    Diesmal war es Billy Myora, der mir antwortete. »Die Cabal kämpfen gegen die Loa-Göttin. Sie haben das Feuer heraufbeschworen.«
    »Woher weißt du das?«
    An den Gesichtern der anderen Schamanen sah ich, dass sie sich offenbar dieselbe Frage stellten. Billy Myora war nicht mit ihren Geistern verbunden gewesen; woher bezog er also sein Wissen?
    Er bedachte uns mit einem verschmitzten Lächeln und deutete auf einen frischen Riss im Asphalt. »Die große Schlange ist hier.«
    Und?
    Religionen bedeuteten mir nichts. Dafür, dass sie den Menschen Trost und Geborgenheit spenden sollten, hatten sie verdammt viele Menschenleben auf dem Gewissen.
    »Was ist mit Mei? Wie konnte sie Kontakt mit mir aufnehmen?«, fragte ich.
    »Eure Geister sind miteinander verbunden«, erklärte Ness.
    »Ja, das hat Mei bereits gesagt. Aber das soll doch wohl ein Scherz sein, oder?«
    Ness legte die Hand auf meinen Arm, und ein Kribbeln durchlief meinen Kopf. Sie zog die Hand mit einem Lächeln wieder zurück, als hätte sie ihre Behauptung damit bewiesen.
    »Wir sind alle durch unsere gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnisse miteinander verbunden. Deshalb konnten wir dir auch helfen. Die älteren Karadji werden diese Verbindung ebenfalls benutzen, wenn sie können. Ich glaube, sie brauchen deine Hilfe, um Tulu zu besiegen.«
    »Warum? Ihre Fähigkeiten übersteigen die meinen doch bei Weitem«, sagte ich.
    »Deine psychische Energie ist ungewöhnlich stark – gleichwohl aber noch ungeschliffen. Deshalb konntest du dich bisher auch der Formwandlung erfolgreich widersetzen. Der Parasit kämpft verbissen darum, deinen Geist zu kontrollieren, aber du wehrst dich tapfer. Der Eskaalim sitzt in der Falle.«
    »Du… Du kannst dieses Wesen in mir spüren? Das bedeutet, es existiert wirklich.«
    »Der Eskaalim ist genauso real wie wir alle.«
    Diese Antwort behagte mir nicht. In den vergangenen Tagen waren Wirklichkeit und Fiktion eng miteinander verschmolzen.
    »Nun, wie es aussieht, möchte sich Billy dem Kampf der Cabal anschließen. Sie sollen ihn haben. Ich werde die anderen von euch in Sicherheit bringen«, beschloss ich.
    Die Schamanen berieten sich kurz. Zum ersten Mal legte Arlli den Schleier ab, als sie die Stimme erhob. Offenbar war sie, ohne dass ich es bemerkt hatte, mit dem Plasma-Netz in Berührung gekommen; ihre Haut war mit Blasen und Hämatomen übersäht. Ich musterte die anderen Schamanen: Sie zeigten die gleichen Symptome.
    »Wir können nicht mehr länger so tun, als würde uns dieser Konflikt nichts angehen«, sagte sie barsch. »Siehst du das hier?« Sie deutete auf die Male in ihrem Gesicht. »Wir müssen unsere Leute Zuhause vor dieser Krankheit schützen – und wenn das bedeutet, dass wir die Cabal unterstützen müssen, dann werden wir Seite an Seite mit ihnen kämpfen.«
    Ich starrte Billy Myora an. »Die Cabal sind brutale Kolonisten. Sie wollen doch nur ihr Territorium vergrößern«, gab ich zu bedenken.
    Myora hörte mir aufmerksam zu, zog dann jedoch gleichgültig die Schultern hoch, als wären meine Argumente nebensächlich.
    »Nein, Parrish«, sagte Tug. »Die Cabal wollen erobern, was einst ihnen gehört hat. Sie wollen dieses Gebiet wieder aufbauen.«
    Missmutig verschränkte ich die Arme vor der Brust; doch insgeheim wusste ich, dass es keine Rolle spielte, ob die Cabal für eine gerechte Sache kämpften. Egal, welche Motive hinter ihrem Kreuzzug steckten: Es war allemal besser, wenn sie das Gebiet kontrollierten, als den Tert kampflos der Wilden Technologie preiszugeben.
    »Was sollte ich eurer Meinung nach tun?«, fragte ich.
    Ness antwortete stellvertretend für die anderen. »Bleib, und kämpf mit uns.«
    Ich seufzte. Hätten sie mich nicht um etwas Einfacheres bitten können?
    »Also gut, ich bleibe. Unter einer Bedingung: Ihr setzt alle den Weg nach Torley fort.« Ich sah Glida und Roo scharf an. »Die Karadji schulden mir etwas dafür, dass ich ihnen Billy überlasse. Ich werde sie darum bitten, euch sicheres Geleit zu geben. Roo, du bringst die Masoops nach Torley. Sag Teece, er soll sie in den Baracken unterbringen.«
    »Wenn du deinen Geist noch einmal mit den Karadji verbindest, um mit ihnen zu verhandeln, könnte das dein Tod sein«, warnte mich Ness.
    »Ja, gut möglich; doch vor dem Tod ist man nie sicher.« Um uns herum wurde die Ruhe von den

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