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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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Atemmaske der Straßenkinder, um mich gegen die giftigen Dämpfe zu schützen. Dort, wo das Wasser mit dem Plasma zusammenstieß, stiegen schwarze Rauchwolken auf, und der beißende Geruch nach Kupfer und verbrannter Materie lagen in der Luft.
    Würde das Kupfersulfat das Plasma tatsächlich aufhalten? Oder war es nur eine Frage der Zeit, bis sich das Plasma anpasste und weiter mutierte?
    Hinter mir zogen die Geräusche einer Schlägerei meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte mich um, und in dem Moment, als ich sah, was dort vor sich ging, öffnete sich der Boden unter meinen Füßen.
    Ein gellender Schrei ertönte, als zwei Söldner einen Körper in die braunen Fluten warfen.
    Ich erkannte die Person.
    Der Körper trieb kurz an der Oberfläche, bevor er in die Tiefe gezogen wurde.
    Das sanfte Gesicht des Jungen verschwand als letztes unter den Wellen…

 
KAPITEL ACHTZEHN
     
     
    Roo!
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. Er muss zurückgekommen sein, um mir zu helfen. Mein Gott, er muss…
    Schock und Wut vermischten sich. Der Eskaalim verlieh mir eine übermenschliche Energie, und im Nu stand ich den Söldnern gegenüber. Ich attackierte sie von hinten und schickte beide mit zwei kräftigen Fußtritten zu Boden. Unfähig, die geringste Gefühlregung zu zeigen, schleuderte ich einen von ihnen in die schlammigen Fluten des Kanals, wo ihn das gleiche Schicksal ereilte wie Roo.
    Dann war ich über dem anderen Söldner, bevor dieser wieder auf die Beine kommen konnte. Ich packte seinen Kopf und drehte ihn um wie den Schraubverschluss einer Flasche. Irgendwie gelang es dem Mann, mir den Schleier runterzureißen. Irritiert verlor ich für eine Sekunde die Übersicht. Der Söldner rollte sich zur Seite weg und zog einen Schlagstock.
    Er traf mich mit voller Wucht in der Seite. Ich hörte, wie meine Rippen brachen und durch meine Haut drangen. Mein Hemd tränkte sich mit Blut. Ein unnatürliches Leuchten in den Augen des Söldners verriet mir, dass er Kontakt mit seinen Kameraden aufgenommen hatte. Es würde nicht lange dauern, bis Verstärkung hier war. Und dann würden sie mich töten.
    Ich stürzte mich auf den Söldner, der mir chancenlos ausgeliefert war. Mit einem schnellen Griff drehte ich seinen Kopf herum, bis ich Knochen brechen hörte und er bewusstlos zu Boden sank.
    Angesichts der unnatürlichen Regenerationsfähigkeiten, mit denen Ike seine Truppen ausgestattet hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich den Mann damit endgültig ausgeschaltet hatte. Er würde sich vielleicht erholen.
    Was nun? Ich kann nicht gegen eine halbe Söldner-Armee kämpfen.
    Ist für dich Roos Tod hiermit bereits vergolten? Ich lag innerlich mit mir im Widerstreit.
    Ich humpelte zum Eingang einer Villa hinüber. Ein paar Leute hatten die Szene beobachtet und halfen mir, indem sie die heranstürmenden Söldner aufhielten.
    Ich eilte die Treppe zu einem Dachboden hinauf und in einen Verbindungstunnel hinein. Während ich rannte, versank ich in Gedanken und überließ dem Eskaalim immer mehr die Kontrolle über mich. Er stieß zusätzliches Adrenalin aus, das die Schmerzen linderte, die mir die gebrochenen Rippen bereiteten.
    Wenn ich lange genug überlebte, um es bis in Tulus Nähe zu schaffen, würden meine Rachegelüste die Kräfte freisetzen, die ich benötigte, um sie zu bezwingen.
    Sie kämpfte noch immer mit den Cabal, und je näher ich ihr und dem Strudel dieser Auseinandersetzung kam, desto schwerer fiel mir das Gehen. Meine Beine schienen im knietiefen Plasmapilz festzustecken, der überall den Boden bedeckte.
    Vor meinen Augen spielten sich albtraumhafte Halluzinationen ab. Eine von ihnen zeigte die verschwundenen Karadji, wie sie tot in einer dunklen Gasse lagen. Allein der Gedanke, dass sie sterblich sein könnten, erschreckte mich.
    Ich befand mich mittlerweile wieder auf der offenen Straße und bewegte mich durch den dichten Menschenstrom. Der Kanal lag nun hinter mir; ich folgte ihm nicht weiter, sondern ging in die Richtung, wo ich Leesa Tulu vermutete. Ich musste nur den grellen Salven folgen, die sie auf spiritueller Ebene auf die Cabal schleuderte. Diese Geschosse ähnelten Feuerbällen, nur dass sie mit den schlimmsten Erinnerungen und Fantasien beladen waren, die Tulu aus den Köpfen der Schamanen und mir gesogen hatte.
    Warte, bis du in die finstere Tiefe meiner Seele blickst, du Miststück. Ich sandte den Fluch als Gedanken zu ihr hinaus.
    Ein Blick in mein Inneres hätte wohl jeden Menschen erschreckt. Der

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