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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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eindringlich in die Augen und hoffte, dass er begriff, was ich vorhatte.
    Die Gescheckten nahmen gleichzeitig den Finger vom Abzug.
    Kaum hatten sie die Schockstäbe einen Zentimeter von Teeces Schläfen entfernt, zog ich ohne zu zögern die Luger und erschoss die beiden.
    Teece fiel mit ihnen wie ein Stein zu Boden. Ich sah mich nicht nach ihm um, sondern richtete die Waffen auf Tedder.
    Er war schneller, als ich dachte. Road versteckte sich hinter Ibis und presste einen Fleischerhaken so fest gegen dessen Gurgel, dass bereits die ersten Bluttropfen flossen. »Das wirst du noch bereuen, du Schlampe.«
    »Schlampe geht in Ordnung, Road. Aber nenn mich niemals wieder ›Kleine‹! Und bilde dir bloß nicht ein, du könntest mit mir spielen«, zischte ich.
    Das Blut pochte in meinen Ohren. Dieser Kretin hatte mich dazu gebracht, Teeces Leben zu riskieren, und nun benutzte er Ibis als Schutzschild.
    Dennoch durfte ich ihn damit nicht davonkommen lassen. Ansonsten würde ich alles zerstören, was ich mir mühsam aufgebaut hatte.
    In einem entlegenen Winkel meines Gehirns überlegte ich, ob mich solche Auseinandersetzungen den Rest meines Lebens in Atem halten würden. Machtkämpfe… War es das, womit sich Warlords beschäftigten?
    Ich sah Ibis in die Augen. Er zitterte, und dieses Mal hatte er wirklich Angst.
    »Road. Wenn du ihm etwas antust, verspreche ich dir…«
    Ich musste die Drohung nicht aussprechen. Die Hand, mit der Tedder den Fleischerhaken festhielt, verkrampfte sich plötzlich und ließ die Waffe fallen. Scheppernd landete sie auf dem Boden; Tedder brach neben ihr zusammen.
    Ich stürzte mich auf ihn.
    Tedder wimmerte vor Schmerzen. Ich trat mit einem Stiefel auf seine Hand und richtete die beiden Luger auf seine Augen.
    Hinter meinem Rücken hörte ich ein Geräusch, und Roo kletterte aus seinem Versteck hinter der Bar. Das elektronische Surren seiner Beine drang zu mir herüber. Aus einer seiner metallenen Fingerkuppen, die nach oben weggeklappt war, hatte er Tedder einen Pfeil in den Hals geschossen.
    »Du!«, sagte ich verblüfft.
    Roos Haar schimmerte blond; es war leicht zerzaust, aber frisch gewaschen. Mit seinen grünen Augen musterte er mich gelassen. »Habe ich das gut gemacht?«
    Wut und Erleichterung mischten sich in meiner Brust und machten es mir beinahe unmöglich zu atmen. »Behalte Tedder im Auge. Sorg dafür, dass er keinen Finger rührt.«
    Roo tat, wie ihm geheißen, und ich eilte zu Teece hinüber, der unter den leblosen Körpern der Gescheckten begraben lag.
    Als ich die Leichen wegzog, sprang er wie ein wildes Tier hervor.
    »Jeeeesus! Jesus! Beim verfluchten Wombat, Parrish! Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, rief er mit grollender Stimme. Sein Gesicht war mit dem Blut von Tedders Männern verschmiert; er versuchte, es mit einer hastigen Handbewegung wegzuwischen. »Am Ende infiziere ich mich noch mit irgendeiner Scheißkrankheit von diesen Idioten.«
    Aufmerksam suchte er seinen Körper nach möglichen Verletzungen ab; doch abgesehen von einem geprellten Wangenknochen, nervösen Muskelzuckungen auf einer Seite seines Gesichts und versengtem Haar schien er unversehrt zu sein.
    »Ich lebe noch!«, stellte Teece schließlich erfreut fest. Er führte einen kleinen Freudentanz auf; dann wirbelte er urplötzlich herum und verpasste mir einen Kinnhaken. Ich ging zu Boden.
    »Tu das nie wieder!«, flüsterte er wütend und stürmte nach draußen.
     
    Die Gäste strömten zurück in die Bar, nachdem Larry ihnen versichert hatte, dass keine Gefahr mehr bestand. Die Schießerei hatte noch mehr Schaulustige angelockt, die nun selbst den Ort des Geschehens in Augenschein nehmen wollten. Auf diese Weise war meine kleine Vorstellung Larrys Geschäft am Ende sogar noch zuträglich.
    Larrys Männer verfrachteten Tedder und den Rest seiner Leute auf schnellstem Weg zurück nach Plastique. Die Straßenkinder begleiteten sie als Verstärkung, um weitere Zwischenfälle zu verhindern. Es hatte ganz den Anschein, als würden sie meine Interessen wahren, ob mir das nun gefiel oder nicht. Obwohl ich Tedder gerne noch ein wenig Angst eingejagt hätte, ließ ich ihn schließlich zähneknirschend gehen.
    Während ich Ibis befreite und Roo dafür tadelte, dass er sich in meine Angelegenheiten eingemischt hatte, ließ Larry die Leichen der Gescheckten verschwinden, ohne dass ich auch nur die geringste Ahnung hatte wohin.
    Ich massierte meinen Kiefer. Teeces Schlag hatte mich hart getroffen, doch die

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