Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

wedelte mir mit ihren Höschen vor der Nase rum.
    Ich sagte mir, das sei nur eine Nachwirkung des Adrenalinstoßes beim UL-Flug, und dass man sich an einem Ort wie diesem solche Gefühle keinesfalls leisten könne. Ich zwang mich, erneut die Sicherheit unter die Lupe zu nehmen.
    Neben Mr Muscle Massive, der sich in einen Sessel gequetscht hatte, welcher fast zu klein war, um seine Massen aufzunehmen, wären die Burschen aus Plastique weich und klein erschienen.
    Fleischsalons waren überall gleich. Man brauchte einen sichtbaren Muskelprotz, aber ich vermutete, dass Mr Massive nur Show war. Sicher, er war stark, aber langsam und unbeholfen. Und der Art nach zu urteilen, wie die Amoratos ihn neckten, war er wahrscheinlich insgesamt ein viel zu netter Kerl.
    An einer der Türen allerdings standen zwei Koreaner, die wie Diener gekleidet waren und auf eine ruhelose Art Holokarten spielten.
    Ich nahm an, sie waren die echten Rausschmeißer.
    Sie und die Antiberserkerschirme und das Fanggeschirr, das hinter der Theke nicht ganz außer Sicht war.
    Ich schauderte. Lähm-Tek machte mir Angst.
    Hinter dem Teil der Theke, wo Lavish und ich saßen, mixte ein verwittert aussehender Typ, der direkt aus einer von Ike del Mortes Petrischalen gekrochen sein konnte, uns neue Drinks. Ich hatte nicht geglaubt, dass man so hässlichen Mackern erlaubte, in Viva zu wohnen – geschweige denn in einem Club wie diesem zu arbeiten.
    An seinem Kragen sah ich die typischen orangefarbenen Flecke, die einen Wethead verrieten.
    »Beeil dich mit den Drinks, Merv«, befahl Lavish.
    Merv runzelte die Stirn und goss mir Tequila über die Hand.
    Ich hätte sauer reagieren können – doch ich war wegen dieses Typen hier.
    Ich winkte freundlich ab. Wenn er nur halb so viel Grips besaß, wie Honey behauptete, wäre es mir egal gewesen, wenn er die ganze Flasche über mir ausgekippt hätte. Zuallermindest müsste er mir Merry 3# reparieren können.
    Ringsum pulsierte leise gestellte Tribal Music, zu der einige Amoratos tanzten. Eine hockte sich auf Mr Massives Knie und massierte ihm die Schläfen.
    Seinem Grinsen nach zu urteilen, musste er im siebten Himmel sein.
    Lavish stürzte seinen Drink hinunter und verlangte einen neuen. Er schien seinen Adrenalinkick überwunden zu; haben und allmählich in Redelaune zu kommen. Ohne Merv aus den Augen zu lassen, setzte ich also ein aufmerksames Gesicht auf.
    Der Club gehöre ihm, hatte Lavish gesagt. Früher sei er in den unteren fünfzig Etagen des Cone zu finden gewesen. Der Umzug über Etage Hundert hinaus bedeute, dass er es im Fleischsalongeschäft recht weit gebracht habe, zumal sein Club in einem Gebäude stehe, das über Glasbrücken direkt mit dem Old Mall und dem Casino Central verbunden sei.
    Da musste ich ihm Recht geben.
    Vom Globe abgesehen war Lavishs Club das luxuriöseste Etablissement, in das ich je den Fuß gesetzt hatte: ein Mix aus sinnlichen Möbelstücken und Picosauberkeit. Die Klimaanlage parfümierte die Luft mit dem Duft frischen Eukalyptus, und in der jadegrünen Theke aus Synthomarmor, an der wir saßen, flackerten eingebaute sequenzierte Lichter. Innerhalb des Kreises, den die funkelnde Bar bildete, liefen perfekt konzentrisch aufgestellte Spiegel vom Boden bis zur Decke.
    »Ich hasse den Geruch nach diesem verdammten Zeug«, beschwerte sich Lavish. »Von dem Scheiß bekomme ich Heuschnupfen. Mach was anderes.«
    Merv wandte sich um und öffnete eine Tür, die hinter Gläserreihen verborgen war. Ich erhaschte einen Blick auf technische Apparate.
    Lavish bemerkte mein Interesse.
    »Das ist sein Zimmer. Da wohnt er, wenn der Club geöffnet ist. Merv mag keine Menschen. Er sieht ihnen nur gerne zu.«
    Einen oder zwei Schluck später kam Merv zurück, und ich roch plötzlich Sandelholz. Mich erinnerte der Geruch an Pats und Ibis’ Laden.
    Ich nahm die gewaltige Ausdehnung des Clubs in mich auf und schaute auf die zahlreichen Türen, die sich auf die Korridorspirale öffneten, welche wiederum zu den ’Doirs führte.
    Die ’Doirs unterschieden sich so sehr von den billigen Hinterzimmern in Torley, dass man es kaum glauben wollte, doch sie dienten im Grunde dem gleichen Zweck. Im Grunde. Ich hätte gewettet, dass in diesem Club Dinge geschahen, von denen die Babes auf dem Strich noch nicht einmal gehört hatten.
    Den ersten Einblick darin hatte ich erhalten, nachdem ich mich gewaschen, meine Verbrennungen eingecremt und mir geliehene Kleider angezogen hatte. Eine Amorato mit