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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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maskuline Perfektion und hörte der Stimme aus dem Off zu, die seinen Stammbaum erklärte. Die Liste der Frauen, denen er ›gedient‹ hatte, las sich wie ein Verzeichnis der Medienstars.
    Razz Retribution. Manatunga Right-Woman. Laidley Beaudesert.
    Ein Gefühlswirrwarr ergriff mich. Abscheu. Verlangen. Traurigkeit. Aber hauptsächlich Misstrauen. Was zum Teufel hatte er vor?
    Er wurde rasch für einen öffentlich nicht bekanntgegebenen Betrag an James Monk verkauft, und das Gebotsdisplay kehrte in den Normalzustand zurück, nachdem der Verkauf verkündet worden war.
    Der Verwahrer zog ihn aus dem Scheinwerferlicht in einen dunklen Winkel der Bühne; dann sprang er wieder in die Mitte und stellte das nächste Angebot vor.
    Daac musterte aus dem Dunkel heraus aufmerksam die Menge, bis sein Blick abrupt an meinem Abschnitt der Sitzreihen hängen blieb.
    Mir wurde warm. Hatte er mich erkannt?
    Tulu bemerkte Daacs Starren, verfolgte seine Blicklinie und tastete mit ihren Sinnen die Menge ab. Die Kraft ihrer Energie ringelte sich um mich. Als ich versuchte, sie zurückzuwerfen, erhob sich etwas Stärkeres. Tulu beschwor oft einen mächtigen Voodoo-Geist, der auf den Namen Marinette hörte. Marinette und ich waren uns schon begegnet. Die Kreatur stand auf Menschenopfer, und wenn sie Tulu ritt, machten die beiden mir echte Angst. Marinette erkannte mich in Sekundenschnelle, und wie das halbe Universum hatte auch sie ein paar alte Rechnungen mit mir zu begleichen.
    Ich packte Lavish am Arm.
    »Wir müssen gehen.«
    Er sah die Unruhe, als Marinette Tulu hochriss, dass ihr der Stuhl umfiel und die Pernodflasche zu Bruch ging. »Was ist denn los?«
    Ich bedachte ihn mit meinem nüchternsten Plessis-Blick. »Wenn wir jetzt gehen, leben wir so lange, dass ich dir’s später erklären kann.«
    Er nickte verärgert, aber nicht dumm genug, um mich zu ignorieren.
    Rasch bahnte er uns einen Weg durch die Unmoralische Abteilung zum Lift. Als wir die Türen erreichten, schob sich Tulu im Vernichtungsmodus in die Menge. Die Sicherheitsabteilung der Messe schwärmte herbei, um die Lage zu entschärfen. Ein Wachbussard stieß herab.
    Die Lifttüren öffneten sich, und vor uns standen neue Käufer, ein teuer gekleidetes Paar in zueinander passenden Anzügen, Handschuhen und Sonnenbrillen. Lavish sperrte die Tür mit dem Fuß, und ich zerrte die Frau an ihrem Samtrevers heraus. Massive warf mit dem anderen nach dem Wachbussard.
    Mir blieb eine Sekunde, um beeindruckt zu sein. Manchmal gab es einfach keinen Ersatz für pure Muskelkraft.
    Wir schafften sechs Etagen, bevor der Lift sich abschaltete.
    »Mach das Scheißding auf«, fauchte Lavish.
    Lam murmelte etwas in rostigem Koreanisch.
    Gebete, hoffte ich.
    Massive riss einen Handlauf ab und rammte ihn zwischen die Türen. Mit purer Kraftanstrengung stemmte er sie auf, während ihm in Strömen der Schweiß herunterlief. Vom Fleck weg mochte ich ihn noch mehr als zuvor.
    Wir kletterten hinaus und befanden uns in völliger Finsternis.
    »Bleibt bei mir.« Ich bewegte mich automatisch an eine Wand und tastete nach dem Weg. Die Luft roch abgestanden und staubig.
    Hier war eine ganze Weile lang niemand mehr gewesen.
    Auf der anderen Seite zeigte ein Lichtstreifen mir einen Notausgang. Wir stolperten übereinander, bis ich wieder einen Befehl gab: den jeweils Nächststehenden an der Schulter zu fassen. Damit ging es besser, auch wenn Massive gequält einwandte: »Delly, bitte, das ist nicht meine Schulter.«
    Sein schwerer Atem verriet mir, dass die Finsternis ihm stärker zusetzte als uns anderen.
    »Ganz ruhig, Freddy«, flüsterte ich ihm zu. »Auf der anderen Seite ist ein Treppenhaus.«
    Mit seiner riesigen Hand an meiner Schulter drückte er dankbar etwas fester zu, dass mir die Knochen knirschten. Als wir nur noch einige Schritte von den Umrissen der Tür entfernt waren, rannte er an mir vorbei und riss sie auf.
    Ich setzte ihm nach und brüllte eine Warnung, doch die automatische Einbruchssicherung bemerkte ihn augenblicklich. Er schob mich zurück, damit ich außer Gefahr war, und duckte sich. Das Geschoss zerfetzte den hölzernen Handlauf und trieb Freddy Splitter in Arm und Schulter.
    Er prallte so heftig gegen das Geländer, dass es im ganzen Treppenhaus zitterte. Ich packte ihn, bevor er über den Rand stürzen konnte, die Füße gegen eine Stufe gestemmt, die Knie angespannt, den Rücken steif.
    »Um Himmels willen… Hilfe…«, bellte ich.
    Lam tänzelte herum, mit seinen

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