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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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bedienen müssen«, sagte der Intimat.
    Ich kletterte über den Rücksitz zum Windenmechanismus und kurbelte wie eine Dämonin. Langsam drehte sich die Rolle wieder.
    Mal spürte den Zug und ließ sich davon heben.
    Mit Mervs Hilfe holte ich sie in die Kabine.
    Ein paar Sekunden lang lagen wir alle keuchend am Boden.
    »Palast«, krächzte Mal dem Piloten zu. Bei mir bedankte sie sich knapp.
    »Na, gern geschehen.« Was für ein Eisbrecher.
    Der Intimat projizierte das königliche Symbol vor uns her und benutzte seine Vorrangstufe, um über dem Verkehrsstrom hinwegzufliegen und von einer Lücke in der Schlange zur nächsten zu springen. Einen Teil des Weges eskortierte uns sogar ein Miliz-Bat, bis er auf einen Notruf hin abdrehte.
    »Warum hat uns der nicht abgeschossen?«
    »Running Man«, knurrte Mal.
    »Was zum Teufel soll das denn heißen?«
    Sie starrte mich an. Schweiß und Blumenerde bildeten einen schlammigen Wasserlauf in ihrem Gesicht. »Wissen Sie das nicht? Die Wimpern arbeiten für Sera Bau. Running Man arbeitet für Monk, und die Äxte für S. K. Laud. Sie greifen nur dann auf der gleichen Seite oder bei dem gleichen Tatbestand ein, wenn es ihnen in den Kram passt.«
    Mit blutigen Fingern wischte Mal sich die Stirn ab. Das Ergebnis erinnerte an Kriegsbemalung.
    Ich riss den unteren Teil meines Hemdes ab und reichte ihr den Stoff. Sie wickelte ihn sich um die Finger.
    »Wie setzen sie das Gesetz durch?«, fragte ich.
    »Wie immer es ihnen passt.«
    Ver-dammt. Wieder etwas, das ich nicht gewusst hatte.
     
    Als wir den Anflugkorridor nach M’Grey erreichten, war ich tatsächlich erleichtert.
    Das Gefühl hielt etwa eine Mikrosekunde lang an, dann plärrte unser Comm Flugverbots-Warnungen. Weitere Miliz-Bats flogen Suchkurven über der Insel – schlanke Lookheeds, die schwebten wie ’Kopter an teuren Hubgebläsen.
    »Was geht da vor?«
    »Zugang verweigert«, sagte der Intimat und brachte uns in den Hauptverkehrsstrom zurück.
    »Was soll das heißen, Zugang verweigert? Was machst du da?«
    »Der Palast ist von einem Lenkgeschoss vernichtet worden. Wir müssen sofort zum Versteck.«
    Ich verrenkte den Hals, um hinter mich zu blicken. Von M’Grey stieg eine Rauchwolke auf, über der richtigen Stelle, so weit ich sagen konnte.
    Ich konnte es nicht fassen. »Vernichtet? Wie schwer ist er getroffen?«
    »Ich habe keine Möglichkeit, das genaue Ausmaß der Schäden festzustellen.«
    »Was ist mit Bras und König Ban?«, verlangte ich zu erfahren.
    Der Intimat antwortete nicht, ehe er sich einen Platz im Verkehrsfluss gesichert und seinen Datenstrom zurate gezogen hatte.
    »Die Milizberichte bestätigen, dass König Gerwent Ban und Ms Brasella zum Zeitpunkt der Explosion in der Residenz weilten.«
    Bras tot? Bans grandiose Pläne zerschlagen?
    Mal starrte mit unbewegten Gesicht aus dem Fenster.
     
    Innerhalb des Verkehrsstroms ging es nach Norden. Der Intimat weigerte sich, ein bestimmtes Ziel anzusteuern, und ich hatte alle Hände voll zu tun mit Merv, der in Schock gefallen war. Seine Hände waren kalt und zitterten. Ich wühlte im Medikit des FlashHawks und fand Glucose.
    Ich drückte ihm die Pflaster auf, und die Glasigkeit wich von seinen Augen. Er dämmerte in Schlaf davon.
    Als wir landeten, musste ich ihn wecken.
    Wir setzten auf dem Landeplatz eines Rädertors an der Grenze zwischen den Vorstädten und dem Mittelring auf. Er war groß, ohne jedoch so gefährlich geschäftig zu sein wie das Ostkreuz.
    »Ein Transportmittel erwartet Sie an Speiche Fünfzehn«, sagte der Intimat.
    »Was ist mit dir?«
    »Ich habe Anweisung, diesen Helikopter zu verstecken. Er ist leicht wiederzuerkennen und seit dem Tod des Königs nicht mehr von Nutzen.«
    Der König ist tot. »Von wem stammen die Anweisungen?«
    Der Intimat ignorierte mich.
    Mal riss die Tür auf. »Beeilung.«
    Merv stieg neben mir aus. Er war noch immer ein wenig groggy vom Pflaster und schwankte leicht. Ich half ihm, Mal einzuholen.
    »Wohin wollen wir?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf und trat zur Seite, um einer Gepäckdrohne auszuweichen. Ich vertraute Mal, obwohl ich nicht sagen konnte, wieso. »Wo wir wenig Spaß haben werden, fürchte ich.«

 
18
     
     
    Ausnahmsweise hatte ich Recht.
    Wir wechselten ein halbes Dutzend Mal Fußwege und Züge, ehe Mal sich überzeugen ließ, dass wir allein waren. Unsere Ausweichtaktik hatte uns auf verketteten Kreisen durch die Gegend geführt, bis wir am Ende wieder ganz in der Nähe des

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