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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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vom Wunsch nach Rache. Jetzt beherrschte ihn etwas anderes – ein Begehren. Er wollte mich… – nein, er wollte meine Anerkennung.
    Ich fluchte.
    Glorious’ Mischung war nicht nur ein Aphrodisiakum gewesen. Sie war ein Wahrheitsserum, das uns zwang, miteinander aufrichtig und ohne Falsch zu sein. »Ich habe mich nie verändert. Warum hast du mich angelogen?« Ich musste ihn fragen, ich konnte nicht anders.
    »Wie sonst konnte ich dich in meiner Nähe halten?«
    Das Glück wuchs an. »Durch Bitten.«
    Er grinste reumütig und stieß hart in mich. »Hab ich versucht.«
    Die Anfänge eines Orgasmus durchzuckten mich.
    Er spürte es wie ich. Sein Gesicht verzerrte sich vor Leidenschaft, als er die Geschwindigkeit seiner Stöße erhöhte. »Parrish, du Idiotin, siehst du denn nicht, wie sehr…«
    Ein Antidot wurde auf uns gesprüht, der Augenblick blieb uns versagt und verloren.
    Ich trieb Daac die Fingernägel tief in die Schultern.
    Neben uns steckte Monk die Spraydose wieder in die Tasche, wischte sich mit einem Handtuch sauber und warf es auf den Boden. Dann schloss er seine Hose.
    »Genug. Ich beschäftige euch beide nicht, damit ihr euch untereinander vergnügt. Ihr seid beide eingestellt«, sagte er und ging.
    Loyl lag reglos da, verstört vom plötzlichen Sinnesentzug.
    Ich hätte gelacht, wenn ich irgendwelche Kontrolle über meine Empfindungen gehabt hätte. Das war nicht der Fall.
    Auf mich hatte das Antidot nicht gewirkt.
    Und diesmal gab es kein Zurück.
     
    Sera Bau wird bald hier sein. Fast hätte ich Sex mit Loyl Daac gehabt.
    Die beiden Gedanken jagten einander bis tief in die Nacht im Kreis.
    Gegen zwei Uhr früh gab ich den Versuch auf, so zu tun, alles sei normal und ich könnte schlafen. Ich stand auf und zog mir eine Trainingshose und ein T-Shirt an.
    Ich sammelte alles ein, was ich nach und nach bei der Hausverwaltung bestellt hatte, und ordnete es im Mondlicht.
    Als ich fertig war, trat ich hinaus und fand es schwer vorstellbar, dass etwas wie der Tert wirklich existierte. Hier draußen war die Nacht warm und klar, heranziehendes Gelächter und das leise Rumpeln der Seilbahn die einzigen Geräusche. Hier draußen konnte ich so tun, als wäre ich noch immer Parrish Plessis, was mir unmöglich war, wenn ich allein mit meinen Gedanken im Bett lag.
    Die Seilbahnlinien erhellten die Nacht und schnitten den Berg entzwei.
    Ich folgte ihnen aufwärts, hielt mich in den Schatten, kletterte zum Heliport hoch.
    Obwohl die Landelichter brannten, geschah nichts. Ich robbte an vier in einer Reihe abgestellten ’Koptern vorbei und schob mich in den Treibstoffschuppen. In gestapelten Behältern hinter einer Betankungssonde fand ich Hydraulikflüssigkeit.
    Ich nahm mir davon genug, um das wieder verschließbare Gelpack zu füllen, das mein Schaumbad enthalten hatte.
    Ich schob es mir unter das T-Shirt und machte mich an den Abstieg.
     
    Die Nachtbeleuchtung zeigte, dass vor dem Eingang zum Orchideenhaus nur ein einzelner Posten saß. Ich wartete, bis er aufstand, sich reckte und einen gelangweilten Spaziergang um das Gebäude begann. Dann schlüpfte ich hinein.
    Das Treibhaus war klimatisiert, und die Luftfeuchtigkeit führte sofort dazu, dass mir der Schweiß wie Schmutzwasser am ganzen Leib hinunterlief. Ich streifte durch die Pflanzenreihen und musste das Artikulationsmodul meiner Sprachinfusion zurate ziehen, bevor ich ihre Namen aussprechen konnte.
    Bulbophylum, Vanda, Dendrobium, Cymbidium, Thelymitra, Calochilus – Tausende von Orchideen, die exotische Gerüche verströmten, einige wunderschön, andere hässlich. Anders als bei den meisten Pflanzen kletterten ihre Wurzeln frei aus den Töpfen wie Antennen, die nach Radiowellen horchten.
    Ein paar einfache Roboter arbeiteten methodisch zwischen den Reihen, düngten und prüften die Feuchtigkeit in den Borkenchips. Ich duckte mich, bereit, sie außer Gefecht zu setzen, aber sie beachteten mich nicht. Also trat ich durch einen Bogen aus verwundenen Ranken und gelangte in einen Seitenbereich.
    Den Schildern zufolge handelte es sich bei diesen Orchideen um Monks Exoten, und jede von ihnen stellte spezielle Anforderungen an die Umwelt. Eine elektrifizierte Barriere trennte die einzelnen empfindlichen einheimischen Hybriden voneinander.
    Mit ruhiger Hand mischte ich die Hydraulikflüssigkeit im Gelpack mit den Chemikalien, die ich von der Hausverwaltung erhalten hatten. Dann vergrub ich es zusammen mit einem Gratis-P-Assistenten, einem Geschenk des Hauses,

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