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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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eine Gewehrmündung ins Gesicht. Ein Wächter schwang sich heraus.
    »Geben Sie mir die Flasche«, befahl er.
    Bau entspannte sich in meinem Griff; sie glaubte, sie wäre gerettet.
    Die Wächter, die mir von der Empore gefolgt waren, strömten auf uns zu und hielten wieder an, als der Wächter in der Kapsel explodierte.
    Auf einem Ohr taub, überprüfte ich rasch meine Gliedmaßen. Ich war noch immer in einem Stück, aber mit Blut und Fleischfetzen verziert.
    Bau kreischte mir ins hörfähige Ohr. Wer noch nicht zur Seilbahn geflohen war, stimmte in das Geschrei mir ein – alle ängstlichen, bunten Galahs schnatterten durcheinander.
    Wer hatte das getan?
    Kat. Sie kniete neben einem Busch, in der Hand eine Pistole. Sie hatte so etwas noch nicht oft benutzt; das merkte ich an der Art, wie sie die Waffe hielt. Der Schuss war ein Glückstreffer gewesen.
    »Ich komme mit«, schrie sie und warf mir die Pistole zu.
    Ich fing sie mit einer Hand auf, während Kat auf mich zurannte. Schneller als irgendeiner ihrer Verfolger. Schneller als ich.
    Ich gab ihr Feuerschutz, doch schon nach zwei Schuss ging mir die Munition aus. Eine Kugel traf sie, als sie noch mehrere Körperlängen von mir entfernt war.
    Sie brach zusammen, und Monks Wächter schlossen zu ihr auf.
    »Parrish…«, keuchte sie.
    »Komm hierher!«, bellte ich, gefangen zwischen unvereinbaren Impulsen. »Komm hier rüber! Ich kann dir von hier nicht helfen!«
    Sie beachtete mich nicht; sie sparte ihren Atem, um den Satz zu Ende zu führen. »Tut mir Leid wegen dem Mädchen… dachte, sie wäre sicher im Treibhaus… Woher sollte ich wissen, dass du…«
    Monk war über ihr und würgte sie bewusstlos.
    Wombebe.
    Die Faust, die sich um mein Herz geschlossen hatte, als Roo starb, riss es mir mit einem Ruck aus der Brust. Im Treibhaus… Ich wollte aufschreien, aber ich war in rasender Fahrt auf einer Straße unterwegs – da konnte man nicht anhalten und sich theatralische Gesten erlauben.
    Ich räumte, was von dem Wächter übrig war, aus der Kapsel und stieß Sera Bau in den kleinen Passagierraum; dann quetschte ich mich neben sie.
    Sie kreischte mich noch immer an.
    Ich schlug ihr auf den Mund, als wir zum Gipfel des Berges schossen.
    Während der ganzen Fahrt versuchte Monk, die Kontrolle über die Kapsel wieder an sich zu bringen, aber mein Patch hielt ihm stand, und wir erreichten den Gipfel.
    Mal wartete, umgeben von einem weiteren Knoten aufgeregter Wachleute.
    Ich drückte die abgebrochene Flasche gegen die pochende Schlagader an Baus Hals.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen den Weg freigeben.«
    Binnen Sekunden hatten sie sich zurückgezogen, ohne dass Bau auch nur einen Muskel rührte. Entweder funktionierte ihr Comm-Implantat noch, oder sie hatte ein Ersatzgerät dabei.
    Ich suchte sie fieberhaft ab. Wo war es?
    Ich sorgte dafür, dass Baus Körper meine verwundbarsten Stellen schützte, während ich sie über das Landefeld zerrte. Meine beiden Wunden hatten fast schon zu bluten aufgehört, aber wir waren vom Blut und den Resten des Wächters über und über besudelt.
    Ausnahmsweise machte ich mir keine Gedanken darüber, was ich mit meinen Körperflüssigkeiten womöglich verbreitete.
    Meines Erachtens war der Eskaalim-Symbiont, der sich in Baus Genen verbarg, bereits außer Kontrolle. Warum sonst sollte sie etwas wie Mo-Vay finanzieren, um bessere Einschaltquoten zu erzielen?
    Ich schob sie hinter den Pilotensitz in den ’Kopter, stieg ein und schlug die Tür zu.
    Mal hob, ihrem Flugplan folgend, wortlos ab. Ich mochte sie wirklich immer mehr. Sie wusste überhaupt nicht, was das Wörtchen ›zurückschrecken‹ bedeutete.
    Ich schlug Bau gegen den Kopf. Als sie unter dem Schmerz schwankte, nahm ich sie in den Schwitzkasten. Mit ein paar raschen Stichen drückte ich ihr das Implantat aus. Sie sabberte und schäumte im Sinnesentzug; deshalb bepflasterte ich sie mit dem Schmerzmittel, das ich von der Ärztin erhalten hatte, damit sie bei Bewusstsein blieb.
    Eine Masse von Leichtflugzeugen folgte uns. Raubvögel, Miliz mit einem der drei Embleme, die warnend pulsierten, und einige private Voyeure rangen um den besten Platz.
    Auf dem Kurs, den ich Mal genannt hatte, flogen wir rasch und geradewegs in die Dämmerung. Als wir den Rand des Stadtgebiets von Viva überquerten, drehten einige der privaten Leichtflugzeuge ab, doch der Großteil des Konvois blieb uns dicht auf den Fersen.
    Ich beobachtete Baus Zuckungen sehr genau, um zu sehen, ob sie über ein

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