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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Isolationskrieg gegen
die Chinesen, an den ihr wahrscheinlich denkt und in dem die Partials für uns
kämpften. Ihr seid schätzungsweise so um die zwanzig, oder? Als der Krieg zu
Ende ging, wart ihr demnach zwei oder drei Jahre alt und fünf oder sechs, als
die ganze Welt unterging. Nein, wenn ich Krieg sage,
denkt ihr wohl noch eher an den Krieg gegen die Partials, so wie die Dinge
liegen, aber ich sag’s euch nicht gern – das war gar kein richtiger Krieg,
sondern nur eine kleine Schießerei, die Leute sind gestorben, und das war’s
auch schon. Ein Krieg bedeutet nämlich, dass zwei Seiten gegeneinander kämpfen,
und auch wenn sie nicht ebenbürtig sind, landet jeder ein paar Treffer. Der Partialkrieg,
wie wir ihn nennen, war eher so, als hätte jemand die Menschheit in einer
dunklen Gasse überfallen.«
    »Ich erinnere mich an den Isolationskrieg«, sagte Gianna. »Wir sind
nicht alle Seuchenbabys.«
    »Es gehört sich nicht, über das Alter einer Dame zu spekulieren.«
Tovar setzte sich ans Feuer. Er wirkte entspannt, aber Kira bemerkte, dass er
seine Schrotflinte ständig in Reichweite hielt. Jayden ließ sich ihm gegenüber
nieder, die meisten Soldaten blieben stehen. Kira nahm neben Marcus Platz und
legte sich seinen Arm über die Schultern. Das fühlte sich warm und beruhigend
an.
    »Im Grunde ist es aber ziemlich egal, welcher Krieg es war«, fuhr
Tovar fort. »Jedenfalls habe ich vier Zehen verloren, verließ die Marines wegen
der Verwundung und kehrte nach Georgia zurück, um Eishockey zu spielen.«
    »In Georgia kann man gar nicht Eishockey spielen«, warf Sparks ein.
»Das war doch ein Südstaat, oder? Um Hockey zu spielen, braucht man Eis.«
    »Hockey bedeutet Eislaufen.« Jayden nickte. »Das kann man in Georgia
nicht. Erst recht nicht ohne Zehen.«
    Tovar lächelte. »Da zeigt sich, wie ahnungslos ihr Seuchenbabys
seid.« Er wandte sich an Gianna. »Erinnern Sie sich an Eissporthallen?«
    Sie lächelte. »Allerdings.«
    »Eine Eislaufbahn war ein riesiger Raum, vergleichbar mit einem
Basketballfeld«, sagte Tovar. »Stellt es euch als großes Gebäude vor, in dem es
kalt ist, damit das Eis nicht schmilzt. Dann stellt euch Leute als Zuschauer
vor. Bei uns waren es nur ein paar Hundert, weil wir in einer unteren Liga
spielten. Sie jubeln, schreien und gehen richtig mit, und der Raum heizt sich
auf wie dieser hier, weil die Zuschauer dicht gepackt sind wie die Scheite im
Feuer. Dazu röhrt ein mächtiges Kühlaggregat, damit das Eis gefroren bleibt. In
den Pausen haben sie nur etwas Wasser aufgesprüht, und ein paar Minuten später
war es wieder so glatt und platt wie ein Cheerleader von den Tiger Sharks.« Er
grinste boshaft. »Verzeihung, die alte Rivalität.«
    »So was Dummes hab ich noch nie gehört«, sagte Sparks. »Mit dem Strom,
der dabei draufging, hätte man eine Stadt ein ganzes Jahr lang versorgen
können.«
    »Einen kleinen Ort wie East Meadow vielleicht«, erwiderte Tovar.
»Den Ort könnte man mit dem Verbrauch einer ordentlichen Klimaanlage versorgen.
Was die alten Städte und die alte Welt angeht, so hätte selbst ein kleiner Ort
wie Macon East Meadow spurlos verschlucken können. Obwohl die Leute Auto
gefahren sind, Filme angesehen haben und siebenundachtzig Stunden die Woche im
Internet gesurft sind, hatten wir noch genug Strom übrig, um in Georgia eine
Eissporthalle zu betreiben. In einem heißen Staat, wie Sie ganz richtig sagen,
wo es üblicherweise keinen Frost gibt.«
    »Ich glaub’s nicht«, murmelte Sparks.
    »Wir reden über die Bezirksliga in Macon, Georgia«, sagte Tovar. »Ich
habe es selbst nicht recht geglaubt. Wissen Sie, wie wir das Team genannt
haben? Wenn Sie mir schon alles andere nicht glauben, dann sollten Sie mir
wenigstens das glauben. Wir nannten sie die Macon Whoopees.« Er gackerte vor
Lachen. »Das klingt wie die allergrößte Lüge, aber es ist wahr. Die Macon
Whoopees.« Er klatschte sich auf das Knie, einige Soldaten lachten, und sogar
Kira musste kichern. »Wir waren ein kleines Team, das nicht mit den großen
zusammenhing, und spielten in einer Stadt, deren Bewohner sich so ziemlich für
jede Sportart interessierten, nur nicht für unsere. Wir kamen nicht weiter und
wussten es auch, also wollten wir wenigstens Spaß dabei haben. Als ich in den
Vierzigerjahren spielte, waren wir offiziell das brutalste Team im ganzen Land,
also wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Übrigens konnte ich genau deshalb ohne
Zehen eislaufen. Ein Eiskunstläufer, ein

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