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Partitur des Todes

Partitur des Todes

Titel: Partitur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Seghers
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Ahmad Yasin einige seiner Kämpfer vor laufender Kamera mit den Pistolen posieren lassen. Ein halbes Jahr später wurde Yasin beimAngriff eines israelischen Hubschraubers getötet. Drei Hellfire-Raketen hatten das Haus getroffen, in dem er sich mit seinen Söhnen aufhielt.»
    «Wenn ich richtig rechne», sagte Oliver Frantisek, «sind also hundertfünfundzwanzig Pistolen an die Palästinenser gegangen. Fünfundzwanzig hat die französische Polizei wieder in ihren Besitz gebracht. Bleiben noch fünfzig übrig.»
    «Wir vermuten, dass ein Teil der verbleibenden Pistolen über Tschetschenien nach Afghanistan gelangt ist. Sicher sind wir nicht, aber es gab entsprechende Hinweise. Einer unserer verdeckten Ermittler hat damals so getan, als wolle er eine größere Anzahl Desert Eagle auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Ich glaube, auf Deutsch nennt man das ein Scheingeschäft. Wir wollten sehen, welche Kreise überhaupt Interesse an den Waffen haben. Wir haben gehofft, über die möglichen Kunden an die tatsächlichen Anbieter zu kommen.»
    «Ohne Erfolg?»
    «Nicht ganz», erwiderte Marcel Lambert. «Unser Ermittler hat einen so hohen Preis für die Pistolen verlangt, dass einer der Interessenten, ein Moskauer Waffenhändler, erzählte, er habe ein wesentlich günstigeres Angebot. Während der Verhandlungen hat sich der Russe verplappert und uns den Namen einer deutschen Firma genannt. Diese Firma habe ihm zehn Desert Eagle zur Hälfte des von uns verlangten Preises angeboten.»
    «Eine deutsche Firma? Wieso haben wir davon nie etwas erfahren?»
    «Nun, wir haben den Kreis der deutschen Kollegen, die von uns unterrichtet wurden, natürlich klein gehalten.Außerdem hat uns das Bundeskriminalamt umäußerste Diskretion gebeten.»
    «Ja», lachte Frantisek, «das kommt mir bekannt vor. Den einzelnen Bürger schnüffelt man aus, aber wenn es um die Interessen von Firmen geht, wird man plötzlich diskret.»
    «Die Sabana GmbH ist nach außen hin ein sehr seriöses Unternehmen. Sie handeln mit teuerster Unterhaltungselektronik. Sie kaufen zum günstigsten Tagespreis auf dem Weltmarkt ein, rufen die Ware aber erst ab, wenn sie einen Abnehmer gefunden haben, der deutlich mehr dafür zahlt. Die Inhaber dieser Firma sind hochspezialisierte Wirtschaftsexperten.»
    «Aber für ein solches Unternehmen wäre doch der Handel mit ein paar gestohlenen Pistolen ein viel zu großes Risiko», gab Oliver Frantisek zu bedenken.
    «Dieser Meinung war auch der Ermittlungsrichter. Trotzdem konnten wir ihn überzeugen, einer Hausdurchsuchung zuzustimmen. Denn der Name der Firma war schon öfter in unseren Unterlagen aufgetaucht. Die Pistolen waren für die Sabana wahrscheinlich ein kleiner Fisch.Aber wir haben gehofft, dass ihnen dieser kleine Fisch endlich zum Verhängnis würde.»
    MarcelLambert nippte an seinem Wasser und schaute an Frantisek vorbei aus dem Fenster.
    «Wir sind mit dreißig Leuten dort angerückt», fuhr er fort. «Deutsche und französische Polizisten. Der Laden war sauber. Wir haben nichts gefunden. Trotzdem sind uns bei derAktion ein paar merkwürdige Dinge aufgefallen. Einige der Büros waren leergeräumt.Auch die Festplatten mehrerer Computer waren vor unserem Eintreffen gelöscht worden. »
    «Das klingt, als hätte Sabana Wind von der Sache bekommen, als seien sie vor der Hausdurchsuchung gewarnt worden», sagte Frantisek.
    «So istes. Wir haben vermutet, dass der Russe seinen Fehler bemerkt und die Leute benachrichtigt hat. Wir konnten nichts machen. Trotzdem waren wir sicher, auf der richtigen Spur zu sein.»
    «Und Sie meinen, es würde sich lohnen, diese Firma nochmal unter die Lupe zu nehmen?»
    Der Franzose zuckte die Schultern. «Natürlich.Aber was soll ich machen? Neue Hinweise habe ich nicht. Da werden sich die deutschen Behörden auf nichts mehr einlassen. Aber wenn Sie eine Möglichkeit sehen… Ich glaube nach wie vor, dass die Firma ein einziger großer Misthaufen ist.»
    «Und Sabana hat auch eineAdresse?»
    «Sie sitzen in Kronberg. In einer kleinen, aber wunderschönen, alten Villa.»
    «Im Taunus?»
    «So ist es. Ganz in Ihrer Nähe, nicht wahr», sagte MarcelLambert, der jetzt aufgestanden war, um sich von seinem Kollegen zu verabschieden. «Aber wie gesagt, die Firma gilt als ein sehr integres Unternehmen. Ihre Vorgesetzten werden nicht begeistert sein, wenn Sie versuchen sollten, die alte Akte wieder aufzuschlagen. Ich muss Sie warnen, Oliver. Es kann gut sein, dass Sie sich dabei die Finger

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