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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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wie, am frühen Morgen wacht er frierend, mit einem Riesenkater und null Erinnerung auf, findet seine Sachen und ruft Gerstäcker an, dass der ihn abholen soll.«
    »Klingt gut«, meinte Ellen. »Fahren wir doch noch mal zu Frau Gerstäcker und befragen sie genauer zu dem Freitag, den sie mit ihrem Mann verbrachte.«
    Frau Gerstäcker wiederholte ihre Aussage, mit der sie ihrem Mann vorher schon sein Alibi gegeben hatte, Wort für Wort. Das machte die Kriminalisten skeptisch. Intensiveres Nachbohren ergab schließlich, dass der gemeinsame Vormittag der Gerstäckers erst um neun Uhr beim Frühstück begonnen hatte. Die Eheleute schliefen aufgrund des unruhigen Schlafes von Frau Gerstäcker getrennt. Gerstäckers Alibi hatte also eine ganz entscheidende Lücke.
    Als nächstes nahmen Ellen und Marco sich Gerstäckers Rolle in der Firma vor. Dazu verabredete Marco sich mit dem Empfangsmädchen zu einem Kaffee. Und kam mit einem überraschenden Ergebnis zurück. »Punkt eins: Gerstäcker ist im Grunde Kesslers Laufbursche gewesen. Trotz seiner Anteile behandelte Kessler ihn ziemlich von oben herab. Punkt zwei: Gerstäcker pflegt einen teuren Lebensstil. Haus, Yacht, Auto, alles vom Feinsten. Darin eiferte er Kessler nach.«
    »Bleibt die Frage, kann Gerstäcker sich diesen Stil auch leisten?«, meinte Ellen.
    »Schon geklärt. Kann er nicht. Es kommt aber noch besser.« Marco machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Nun rück schon damit raus.«
    »Kessler hat Gerstäcker beim Griff in die Kasse erwischt! Daraufhin bat der ihn wohl um ein Darlehen. Aber Kessler lehnte ab.«
    »Wie viel?«
    »Es ging jedenfalls um einige Nullen vor dem Komma. Und jetzt kommt’s: Kessler wollte Gerstäcker feuern. Stand Montag vor Ostern.«
    »Ach, sieh mal einer an.«
    »Gerstäcker war in der Zwickmühle«, schloss Marco. »Das nenne ich ein astreines Motiv. Zumindest eine gute Voraussetzung für ein Handgemenge mit fatalen Folgen.«
    »Dann laden wir den Mann mal ein und konfrontieren ihn mit unseren Erkenntnissen. Im Verhörraum wird seine Selbstsicherheit vielleicht bröckeln.«
    Das tat sie aber nicht. Gerstäcker meinte, »die Kleine vom Empfang« habe da was falsch verstanden. Und er habe ja nie behauptet, dass er und seine Frau rund um die Uhr zusammen gewesen seien. Im Übrigen sei er auch gegen elf kurz zur Tankstelle gefahren, um sich Zigaretten zu kaufen. Er hatte auf jede Frage eine Antwort, entkräftete alle Verdachtsmomente. Und Ellen und Marco hatten nur Theorien, keine Beweise. Sie mussten Gerstäcker wieder gehen lassen.
    Schnaufend trug Ellen die Einkaufstüten in die zweite Etage, stellte sie neben der Wohnungstür ab und schloss auf. Heute würde sie sich einen entspannten Abend machen. In Ruhe essen, dazu ein Glas Wein. Vielleicht danach noch ein zweites, bei einer Komödie oder einer Liebesschnulze. Mal sehen, was das DVD-Regal so hergab. Ellen freute sich schon darauf. Abschalten. Einfach mal nicht nachdenken.
    Schnell verstaute sie den Einkauf, nahm eine Dusche und machte sich anschließend ans Kochen. Braten, genaugenommen. Sie würzte den frisch gekauften Bio-Vogel, legte ihn in die Pfanne und schob ihn in den vorgewärmten Ofen. Nun hatte sie viel Zeit, sich um den Salat zu kümmern. Gurke, Chicorée, Tomaten, Zwiebel, alle eben erst in den Kühlschrank gewandert, mussten ihren Platz auch schon wieder räumen. Als Basis gab Ellen zuerst eine Büchse Mais in die Schüssel. Sie setzte gerade das Messer an den Strunk des Chicorées, als das Handy klingelte. Ellen legte das Messer beiseite, wischte sich die Hände am Handtuch ab und nahm das Telefon.
    »Reuter.«
    »Leg nicht auf, bitte!«
    Britta!
    Ellen musste tatsächlich gegen den Reflex kämpfen, die Verbindung zu unterbrechen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. »Was denn noch? Ich dachte, wir hätten alles geklärt.«
    »Das nennst du geklärt?«, erwiderte Britta mit deutlichem Vorwurf in der Stimme.
    Nicht weich werden, ermahnte Ellen sich. »Ich meine nicht unser letztes Gespräch«, stellte sie richtig. »Ich meine das Gespräch, als ich dich fragte, ob du mit mir kommst. Du sagtest nein. Klare Entscheidung.« Die immer noch wehtat. Aus diesem Schmerz heraus geriet ihr abschließendes »Ja, das nenne ich geklärt« härter als beabsichtigt.
    »Bitte, Ellen. Du weißt, ich kann nicht einfach tun, was ich will. Ich habe zwei Kinder«, verteidigte sich Britta.
    »Die hattest du auch schon, als du dich auf mich eingelassen hast«, hielt Ellen

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