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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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frustriert wegen dem, was du mit Britta erlebt hast. Das verstehe ich, aber alles hat seine Grenzen. Lass deinen Frust nicht länger an mir aus.«
    Ellen schluckte. Das waren harte Worte. Und sicher hätte sie sie nicht so einfach hingenommen, hätte Marco nicht Ähnliches gesagt, und zwar ohne von Britta zu wissen! Er hatte es etwas anders ausgedrückt, netter – hatte gesagt, sie sei angespannt, ihre Haltung voller Argwohn und Abwehr. Aber er meinte wohl dasselbe wie Dana. Also biss Ellen die Zähne zusammen und schluckte ihren Widerspruch hinunter.
    Dana schaute Ellen abwartend an. »Du sagst ja gar nichts«, wunderte sie sich.
    »Ich muss darüber nachdenken. Und ich muss über mich und Britta nachdenken. Die Aufschiebetaktik bringt nichts«, erwiderte Ellen leise.
    Dana kroch wieder in ihr Laptop. »Ja, tu das«, sagte sie.
    Ellen spielte gedankenversunken mit ihrer Augenbraue. »Eigentlich sollte ich gar keine Zweifel haben. Ich sollte mich wahnsinnig freuen und jetzt bei ihr sein. Oder?« Dana erwiderte nichts. Also redete Ellen einfach weiter, mehr zu sich selbst als zu Dana. »Wochenlang habe ich auf einen solchen Schritt von Britta gewartet. Bis zu dem Moment, wo ich die Türen des Umzugswagens schloss und der sich in Bewegung setzte, wäre ich jederzeit bereit gewesen, Brittas Zögern zu verzeihen. Doch dann, mit jedem Kilometer, den ich mich von Berlin und damit Britta entfernte, zerbrach ein Stück Gefühl für diese Frau. Jetzt liegt es in hundert kleinen Teilen in mir.« Ellen machte eine Pause. »Aber es ist noch da! Und es ist stärker als ich dachte«, sagte sie dann leise. »Denn sonst würde dieses Wiedersehen nicht so weh tun.« Sie seufzte. »Was würdest du an meiner Stelle tun?«
    Dana sah auf. »Ich kann dir keinen Rat geben«, sagte sie leise.
    »Britta ist ins Hotel gegangen, um mich nicht unter Druck zu setzen. Das ist ziemlich rücksichtsvoll von ihr«, dachte Ellen laut.
    »Eher dumm«, meinte Dana. Auf Ellens verwunderten Blick hin schlug sie die Augen nieder. Ellen begriff: Die Bemerkung war Dana nur rausgerutscht.
    »Dumm?«
    »Ich . . . also ich meinte . . .« Dana brach verlegen ab.
    »Ja? Was meintest du?«, forschte Ellen lächelnd.
    »Ich würde das nicht tun . . . wenn ich sie wäre.«
    »Und was würdest du tun?«
    »Ich . . . das behalte ich lieber für mich.«
    »Das muss ja was ganz Fürchterliches sein, wenn du dich so dafür schämst«, stichelte Ellen jetzt.
    »Eigentlich nicht.«
    »Na also, dann raus damit.«
    Dana zögerte immer noch. Schließlich stand sie auf, kam zu Ellen, setzte sich neben sie auf das Sofa. »Also gut«, sagte sie. »Aber erinnere dich, dass du unbedingt wissen wolltest, was es ist.«
    »Das klingt jetzt irgendwie unheimlich«, lachte Ellen. Und spürte gleichzeitig eine merkwürdige Nervosität.
    Dana signalisierte Ellen mit dem Zeigefinger, dass sie näher kommen sollte, weil sie ihr etwas ins Ohr flüstern wollte. Ellen beugte sich lächelnd vor. Dana machte sich einen Jux mit ihr, wieder mal typisch. Als Danas Wange weich die ihre berührte und Danas Arm sie vorsichtig umgriff, dachte Ellen sich nichts dabei. Das plötzliche Kribbeln in ihrem Bauch war dennoch überraschend.
    »Wirst du auch nicht weglaufen?«, fragte Dana an ihrem Ohr.
    Ellen gluckste. »Wieso denn weglaufen?« Das Kribbeln im Bauch nahm zu, ohne das Ellen sagen konnte, warum.
    »Ich würde das tun«, hauchte Dana jetzt. Ihre Lippen wanderten von Ellens Ohr zu deren Mund. Den schwachen Laut des Erschreckens, der Ellen entfuhr, begrub Dana unter einem anhaltenden Kuss. Sie zog Ellen an sich. Ellen wehrte sich nicht dagegen. Obwohl der Druck von Danas Lippen sanft war, hielt er sie gefangen. Ellen schloss die Augen. Ihr Herz schlug so schnell, dass das Blut in ihren Schläfen pochte, und in ihrem Bauch setzte sich eine Ameisenarmee in Gang, lief über Hügel, auf, ab, auf, ab. Danas Hand strich Ellens Rücken entlang. Ellen unterdrückte ein Seufzen. Danas Kuss wurde intensiver, und es fiel Ellen immer schwerer, an sich zu halten, war ihr schließlich unmöglich. Ein Verlangen brach in ihr durch, und noch bevor Ellen sich fragen konnte, was gerade mit ihr passierte, drängte sie Dana mit jeder Faser ihres Körpers entgegen. Ihr Mund öffnete sich, ließ Danas Zunge ein, spielte mit ihr, alles andere vergessend.
    So plötzlich wie Ellens Begehren aufgeflammt war, so plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf: Was machst du, Ellen?
    Abrupt zog sie sich

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