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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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hoffte, dass ihr das schlechte Gewissen nicht zu sehr ins Gesicht geschrieben stand. Natürlich hätte sie sich bei Britta melden müssen. Aber nach dem Gefühlschaos mit Dana hatte sie sich dazu gestern Abend nicht in der Lage gesehen.
    Britta schaute Ellen eindringlich an. »Lässt du mich sitzen?«, fragte sie leise.
    Ellen biss sich auf die Unterlippe.
    »Bekomme ich wenigstens einen Begrüßungskuss?« Britta machte einen Schritt auf Ellen zu, streifte deren Lippen. »Gut siehst du aus«, flüsterte sie dabei.
    »Du auch«, erwiderte Ellen automatisch.
    Britta lächelte. »Ich dachte, wir frühstücken vielleicht zusammen und reden ein bisschen.« Sie hob eine Papiertüte hoch. »Frische Brötchen«, sagte sie.
    »Okay«, stimmte Ellen zu. »Ich zieh mich schnell fertig an.«
    Brittas Augenbrauen hoben sich. Wegen mir nicht, sagte ihr Blick.
    Ellen verschwand im Bad. Als sie wiederkam, hatte Britta Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt. Britta wies lächelnd mit der Hand auf den Platz ihr gegenüber. Auf Ellens Teller lag bereits ein fertig zubereitetes Käsebrötchen.
    »Du magst doch Käse am liebsten. Mit Gürkchen drauf.« Britta lächelte. »Hat sich doch nicht geändert?«
    »Nein«, erwiderte Ellen. Wenn Britta in Berlin bei ihr übernachtete, hatte sie am Morgen auch das Frühstück vorbereitet. Muttertier! Antrainierter Trieb, andere zu versorgen, hatte Britta schmunzelnd erklärt. Ellen hatte sich gern verwöhnen lassen.
    An diesem Morgen empfand sie Brittas Fürsorglichkeit allerdings als absolut fehl am Platz. Schließlich hatte Britta sich wochenlang keine Gedanken gemacht, wie es ihr ging . . . und nun diese Umsicht. Ellen wollte gerade eine entsprechende Bemerkung machen, als ihr auffiel, dass Britta nervös ihre Hände knetete. Sie benutzte die gewohnte Routine, um ihre Nervosität zu überspielen! Ellen verkniff sich ihren Kommentar. Außerdem bist du wütend auf Britta und deshalb in ungerechter Stimmung. O-Ton Dana!
    Dana. Ellen seufzte in sich hinein. Sie sollte nicht immer an diese Frau denken, die ihr nur Schwierigkeiten machte. Erst im Job und nun auch noch im Kopf. Genauer gesagt im Bauch, wo Ellen dieses Ziehen fühlte, wenn sie an Danas Küsse dachte.
    »Ich weiß, ich habe deine Gefühle verletzt«, begann Britta jetzt, zaghaft lächelnd. »Aber immerhin, wie es aussieht, sind da noch Gefühle für mich. Stimmt doch, oder?«
    Ellen sah Britta an. Ja, sie hatte noch Gefühle für sie. Warum auch immer.
    »Dann muss es doch möglich sein, dass wir die letzten Wochen, in denen ich mich zugegebenermaßen falsch verhalten habe, überwinden und noch mal von vorn anfangen«, fuhr Britta fort. Ihre Stimme klang bittend.
    »Mit überwinden meinst du vergessen?«
    »Ja.« Britta legte ihre Hand auf Ellens. »Lass uns all das vergessen.«
    »Das ist nicht so einfach.«
    »Ich weiß, dass das nicht einfach für dich ist. Du bist verletzt und sicher auch wütend auf mich. Zu Recht. Ich habe auch keine Entschuldigung für mich. Außer Angst. Einer diffusen, nicht greifbaren, aber sehr starken Angst. Vor allem möglichen und besonders Martin. Um meine Kinder. Aber jetzt bin ich entschlossen, mich dagegen zur Wehr zu setzen. Schließlich bin ich eine emanzipierte Frau. Und gemeinsam mit dir . . . ich weiß, dass wir das schaffen.« Brittas Stimme war immer eindringlicher geworden. »Es kann doch nicht sein, dass von unserer Liebe nichts übrigbleibt! Auch wenn sie noch nicht lange dauerte, war sie das Intensivste, das ich jemals erlebt habe. Ellen, bitte!«
    Ellen atmete tief durch. »Für mich war es auch eine sehr intensive Erfahrung«, gestand sie ein. »Ist es noch . . .«
    Britta erhob sich, kam um den Tisch zu Ellen und ging neben ihr in die Hocke. »Na, dann ist doch alles gut.« Sie stand wieder auf, wobei sie Ellen zu sich hochzog und einen Arm um sie legte. »Wie so viele Beziehungen brauchen wir einfach eine zweite Chance.« Brittas Lippen legten sich auf Ellens, verschlossen zärtlich ihren Mund. Ellen spürte ihr Herz heftig klopfen. Brittas Hände strichen sanft Ellens Seiten entlang, schlangen sich um ihre Taille. »Ich mach alles wieder gut. Versprochen.«
    Brittas Kuss steigerte sich zu einem leidenschaftlichen Ausbruch. Ellen ließ sich in Besitz nehmen, auch wenn sie sich ein wenig unwohl dabei fühlte. Aber das war sicher nur ein Rückstand aus der Trennungszeit, negative Gefühle, die der Vergangenheit angehörten.
    »Diesmal machen wir es besser«, hauchte Britta in

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