Partnerin wider Willen
sie ihre Hände zwischen sie beide, berührte durch den Stoff von Danas Bluse deren Brüste, spürte Danas Herz rasen. Da die Knöpfe an Danas Bluse sich Ellens zitternden Fingern widersetzten, ließ sie kurzerhand von ihnen ab, schlüpfte mit der Hand in Danas Hosenbund und dort unter den dünnen Stoff des Oberteils.
»He, he. Warte mal. Was wird das?«, japste Dana überrascht.
»Wieso?«, keuchte Ellen. Danas Haut fühlte sich weich und warm an. Heiß. Sie atmete heftig. »Was hattest du denn vor?«
Dana hielt Ellens Hand fest. »Weiß nicht, aber auf alle Fälle wollte ich mir etwas Zeit dabei lassen.« Sie senkte ihre Lippen wieder auf Ellens, strich sanft darüber, streichelte sie mit der Zungenspitze. Doch Ellen konnte sich nicht zurückzuhalten. Nur wenige Sekunden dauerte es, bis sie Dana erneut in Besitz nahm.
»Du bist eine Frau mit Extremen«, stieß Dana außer Atem hervor. »Entweder scheuerst du mir eine oder frisst mich förmlich auf.«
»Was ist dir lieber?«
»Eindeutig Letzteres«, murmelte Dana. »Nur verstehe ich es nicht ganz. Was ist mit Britta?«
Ellen hielt inne. Ihre Hände fielen herab. Sie fühlte sich wie mit dem sprichwörtlichen Eimer kalten Wassers übergossen. Britta! Die hatte sie total vergessen. Wie war das möglich? Ellen trat automatisch einen Schritt von Dana zurück. »Was soll mit ihr sein?«, fragte sie unbehaglich.
»Na ja, was wirst du ihr sagen?«
Ellen hob zu einer Antwort an, stockte. »Ich weiß es nicht.«
»Nicht?«
»Nein.«
»Aber . . . was war das dann eben?«
Ellen fuhr sich durchs Haar und seufzte. Das war eine sehr gute Frage. Was war das eben gewesen? »Ich weiß es nicht.«
Dana runzelte die Stirn. »Du weißt nicht gerade viel.«
»Scheint so«, konnte Ellen nicht umhin zuzugeben.
Dana ordnete ihre in deutliche Schieflage gekommene Kleidung. »Dann solltest du wohl erst mal versuchen, Klarheit zu bekommen.«
Ellen seufzte. »Ja.« Das war unbedingt notwendig. Es genügte schließlich, dass sie sich wegen Britta in einem Gefühlschaos befand. Da brauchte sie kein zweites mit Dana. »Dann geh ich wohl besser«, murmelte sie.
Dana nickte nur.
9.
E llens erster Gedanke beim Aufwachen ähnelte ziemlich genau dem letzten, mit dem sie sich gestern in den Schlaf gequält hatte: Wie konntest du nur so die Kontrolle über deine Gefühle verlieren?
Natürlich war es Danas Schuld! Sie hatte sie provoziert! Regelrecht überrumpelt mit ihrem Kuss. Typisch Dana! Immer einen lausigen Trick auf Lager.
Ellen warf sich auf die Seite und zog die Bettdecke bis an die Ohren.
Was dachte Dana jetzt bloß von ihr? Wahrscheinlich war sie bereits halbtot vor Lachen, weil sie, Ellen, derartig die Beherrschung verloren hatte.
Warum, warum, warum? Was war los? Trick hin oder her, Ellen – Dana hat dich nicht gezwungen, sie zu küssen. Du hättest einfach nein sagen können. Stattdessen bist du über Dana hergefallen, als gäbe es kein Morgen.
Ellen zog sich die Bettdecke jetzt vollends über den Kopf. Oh Gott!
Eine Weile lag sie so. Schließlich schob sie träge die Bettdecke zur Seite und schlurfte ins Bad. Vielleicht würde eine ausführliche Dusche das Wirrwarr in ihrem Inneren wegspülen. Sie betrat die Duschkabine, drehte das Wasser auf, versuchte sich zu entspannen. Die Erinnerung daran, dass Dana bei dem Ganzen gestern auch etwas die Kontrolle verloren hatte, half ihr dabei. Das kam davon, wenn man andere Leute überrumpeln wollte! Warum musste Dana auch so dick auftragen.
Und wenn sie das gar nicht getan hatte? Ellen schluckte. Ich glaube, ich bin in dich verliebt, hatte Dana gesagt. Aber doch nicht ernst gemeint. Oder doch? Und kam das Prickeln auf der Haut möglicherweise nicht vom Wasserstrahl, sondern von dem Schauer, der ihr bei dem Gedanken über die Haut lief, dass es so sein könnte? Ellen stellte hektisch das Wasser ab.
Nein! Das Prickeln war verschwunden. Was auch sonst!
Sie hüllte sich in ein kuscheliges Badetuch. Mit einem zweiten Handtuch trocknete sie sich die Haare. Mitten beim Zähneputzen glaubte sie ein Geräusch zu hören. War das die Türklingel?
Ellen stellte die elektrische Zahnbürste ab, lauschte.
Im Flur schlug der Summer an.
Ja, das war sie. Hastig spülte Ellen sich den Mund aus, warf sich ein Hemd über und eilte in ihren Badeschlappen durch den Flur. Wer konnte das sein, so früh am Morgen? Ellen öffnete die Wohnungstür und schluckte.
Britta!
Schweigend trat Ellen zur Seite, ließ ihre Besucherin eintreten und
Weitere Kostenlose Bücher