Party Girl - Roman
meinte er das?
»Hilfe?«, fragte sie.
»Na ja«, sagte Dominik, »wie gesagt, Mathe ist mir immer ziemlich leichtgefallen. Und du hast doch gesagt, ihr schreibt eine Arbeit . . .«
Monas Gesicht leuchtete auf. Ah! Das meinte er! Mathe!
»Oh ja!«, rief sie ein bisschen zu enthusiastisch. »Klar! Ich hatte den Kopf so . . .«
»Macht doch nichts.«
Mona trat zur Seite und ließ Dominik herein.
Sie führte ihn gleich in die Küche. Sie hatte keine Lust, ihm das Wohnzimmer vorzuführen, es reichte, dass Mirko sich in der Wohnung bereits auskannte wie in seinem eige nen Haus. Mona überlegte kurz, wie es da wohl aussah, wo Mirko wohnte.
Dominik folgte ihr. Seine Gummisohlen quietschten auf dem Parkett. Als er das merkte, ging er ganz vorsichtig, im Storchenschritt. Mein Gott, dachte Mona, ist der gut erzo gen!
»Ich ess immer in der Küche, wenn ich allein bin«, erklärte sie.
»Klar«, sagte Dominik, »ist praktisch.«
»Im Wohnzimmer mach ich immer gleich den Fernseher an und das ist doof, essen und dabei fernsehen.« Was rede ich für einen Quatsch?, dachte Mona. Sie wurde rot.
Dominik lachte. »Genau«, sagte er. »Sehr vernünftig.«
Er denkt, ich bin vernünftig! Wenn der wüsste! Monas Kopf glühte.
Dominik schien richtig beeindruckt von ihrer ultramo dernen Hightech-Küche.
Er setzte sich auf einen Barhocker und schaute ihr zu, wie sie geschickt den Salat mischte (sie hatte auch ein paar Obststückchen unter die Salatblätter gemischt, Pfirsich und Himbeere, sie liebte Obst im Salat) und dann die Soße da runterhob, so vorsichtig, dass nichts zermanschte.
»Auch mal probieren?«, fragte sie.
Dominik hatte zwar schon gegessen, aber probieren woll te er trotzdem. Also füllte sie den Salat auf zwei Teller, de korierte ihn mit ein paar schönen Himbeeren und schnitt von dem Baguette, das sie zum Glück noch gekauft hatte, ein paar Stücke ab. Sie stellte eine Wasserflasche auf den Tisch und dann saßen sie sich gegenüber, aßen den Salat und versuchten, einander nicht allzu neugierig zu beobach ten.
Dominik kostete den Salat, so richtig wie ein Gourmet mit halb geschlossenen Augen. Dann seufzte er zufrieden. »Wow! Das ist die beste Salatsoße, die ich je gegessen hab. Was ist da dran? Warte mal.« Er schloss die Augen. »Ich schmecke Senf. Und Balsamicoessig. Und Orange.«
»Schon mal nicht schlecht«, sagte Mona, »aber der Trick ist der Honig.« Sie quatschten ein bisschen über ihre Lieb lingsgerichte, Dominik erzählte von einem Biergarten, den er ganz in der Nähe entdeckt hatte, über Kochen und Re zepte. Dominik aß offenbar gerne leckere Sachen, hatte aber vom Kochen wenig Ahnung. Wie die meisten Jungen.
»Ich sollte meine Mom mal zu dir in die Lehre schicken«, sagte er grinsend.
»Und was ist mit dir?«, fragte Mona. »Kochst du nicht?«
Dominik schüttelte den Kopf. »Wenn man sein Leben auf Internaten verbracht hat, ist dazu wenig Gelegenheit.«
Mona zuckte die Achseln. »Kann sein, keine Ahnung. Aber Jungen, die kochen können, finde ich gut.«
Dominik hörte auf zu lächeln. Wortlos zerkrümelte er das Baguette.
»Was ist das für ein College, auf das du gehst?«, fragte Mona, der die Stille peinlich war.
»Das Trinity in Canterbury.«
Mona schwieg.
»In England«, sagte Dominik. »Ein ziemlich bekanntes College für Leute, die Ökonomie studieren.«
Hm, er studiert Ökonomie. Mona konnte sich nicht wirk lich etwas darunter vorstellen.
»Und die Schule?«
»Ist in Ordnung.« Mona wurde schon wieder rot. Sofort fielen ihr die Pillen ein.
»Und worum geht’s bei euch gerade in Mathe?«
»Geometrie«, sagte Mona. »Sinuskurven berechnen und so was.«
»Und? Kannst du das?«
»Na ja, im Prinzip schon. Bloß im Einzelfall versag ich im mer.«
»Willst du, dass ich mir das mal mit dir zusammen angu cke? Geometrie ist nämlich eigentlich ziemlich leicht. Wenn man das Zeug erst mal begriffen hat.«
Eine Stunde lang saßen sie in Monas Zimmer am Schreib tisch und in dieser Stunde lernte Mona mehr als in den letz ten zehn Mathestunden in der Schule. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie sich mehr anstrengte, dass sie sich konzentrierte, weil sie sich vor Dominik keine Blöße geben wollte. Dominik saß ganz entspannt neben ihr und es machte ihm offenbar überhaupt nichts aus, wenn sie sich verrechnete oder einen falschen Lösungsansatz hatte. Ge duldig erklärte er ihr immer wieder die Formeln und Regeln, an die sie sich halten musste.
Er lächelte nett, wenn sie
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