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Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
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schüttelte seine Hände von ihrem Rücken und sah ihn wutentbrannt an. »Und es war das erste und letzte Mal!«, fauchte sie. »Glaub ja nicht, dass ich das noch mal mache.«
    Mirko lächelte. Er beugte sich vor, er drückte seine Lip pen auf ihren Mund und brachte sie so zum Schweigen. Sie kippte nach hinten und er fiel auf sie drauf. Er hielt ihre Ar me fest, seine Lippen ließen sie nicht los, bis sie keine Luft mehr bekam und sich befreite.
    Mirko lachte, als sie unter ihm wegkroch und sich aufs So fa flüchtete, von wo aus sie ihn, die Knie fest an den Körper gezogen, beobachtete wie ein Kaninchen, das vor einer Schlange sitzt.
    »Also vier Stück à fünf Euro.« Er streckte die Hand aus. »Ich krieg zwanzig Euro von dir.«
    »In meiner Tasche«, sagte Mona.
    »Und die Pillen?«
    »Auch in meiner Tasche. Nimm das Zeug und verschwin de.«
    Mirko schlenderte in den Flur. »Lässt du deine Klamotten immer einfach so auf den Boden fallen?«, fragte er.
    Mona gab keine Antwort. Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig, über gar nichts.
    Er kam mit ihrer Jacke zurück, fingerte in den Taschen, bis er das Geld und das Tütchen gefunden hatte.
    Das Geld steckte er ein, das Tütchen legte er auf den Tisch.
    »Morgen werden sie mehr haben wollen«, sagte er. »Be halt das bei dir.«
    »Morgen will niemand etwas!«, fauchte Mona. »Kein Mensch in meiner Klasse nimmt so ein Zeug.«
    Mirko lachte leise in sich hinein. Er ging zum Fenster, schob die Gardine ein wenig zur Seite und spähte hinaus.
    »Oh, unser Genie darf schon Auto fahren!«, sagte er.
    Mona hörte, wie ein Motor aufheulte. Mirko drehte sich zu ihr um. »Er ist weg«, sagte er.
    Mona zuckte mit den Schultern.
    Mirko kam zu ihr zurück. Stellte sich hinter das Sofa und spielte mit ihren Haaren. »Der Arsch gefällt mir nicht«, sag te er.
    »Wieso? Er hat dir doch nichts getan.«
    »Ich kann seine Visage nicht ertragen.«
    »Ich finde, er sieht gut aus«, sagte Mona.
    Mirko drehte sich eine Haarsträhne um die Finger und zog daran. Mona fuhr hoch. »Au!«
    Mirko ließ die Haarsträhne wieder los. »Ich will nicht, dass du mit ihm redest«, sagte er.
    Mona drehte sich um und blitzte Mirko an. »Was soll das denn heißen? Drehst du jetzt total durch oder was? Ich kann reden, mit wem ich will!«
    Er lächelte. »Süße, seien wir doch realistisch. Ich kann dich nur beschützen, wenn du tust, was ich will.«
    Mona schüttelte fassungslos den Kopf. Mirko ging herum, hob seine Kapuzenjacke auf, steckte den Tabakbeutel und das Feuerzeug ein, ging ins Bad, spülte die Kippe runter, und während der ganzen Zeit saß Mona stocksteif auf ihrem Platz, mit hämmerndem Herzen, und rührte sich nicht.
    Als er zurückkam, zog er seine Schuhe an.
    Die Pillen lagen immer noch auf dem Tisch.
    »Ich bin dann weg«, sagte er.
    »Komm ja nicht wieder«, antwortete Mona.
    Mirko grinste. »Wenn ihr die Arbeit in der vierten und fünften Stunde schreibt, reicht es noch, wenn deine Kum pel die Pillen in der zweiten Stunde nehmen. Was hast du ihnen gesagt? Wann sollen sie das Zeug schlucken?«
    »Ich hab gar nichts gesagt.«
    »Haben sie nicht gefragt?«
    Mona schüttelte den Kopf.
    »Na, dann wissen sie ja Bescheid. Von wegen unschuldig! An deiner Schule wird genauso viel gekifft und geschnupft und gespritzt wie an jeder anderen Schule auch, darauf wet te ich. Tschüss, Süße.«
    Er warf ihr eine Kusshand zu und ging in den Flur.
    Mona überfiel plötzlich Panik, sie sprang auf und rannte ihm nach, hielt ihn an seiner Jacke fest. »Mirko? Ich will we nigstens den Schlüssel!«
    Mirko drehte sich zu ihr um. »Süße«, sagte er ruhig, »das ist nicht dein Ernst.«
    »Gib mir den Schlüssel!«
    »Wir haben ein Geschäft miteinander, Baby, vergessen? Da kann man nicht so einfach wieder aussteigen. Du kriegst den Schlüssel, du kriegst das Foto, du kriegst alles von mir, wenn wir erst mal richtig im Geschäft sind. Du wirst sehen, eines Tages wirst du dem lieben Gott noch danken, dass ich mich für dich entschieden habe und nicht für irgendjemand ande ren aus deiner Schule. Und willst du wissen, was passiert, wenn du das mit dem Verticken nicht hinkriegst? Dann orga nisieren wir hier eine fette Party. Mit den richtigen Leute. Die Wohnung ist der geilste Partyplatz, den ich je gesehen habe.«
    Er öffnete die Wohnungstür, warf einen Blick nach drau ßen, zwinkerte Mona noch einmal zu und war weg.
    Mona stand mit hängenden Armen reglos im Flur und wartete darauf, dass unten die Tür

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