Pasdan
seines Wallachs zu und ließ sich auf die Knie sinken. Langsam kroch er nach rechts, verschwand zwischen den stachligen Büschen; dann rief er.
Hinter den Büschen führte ein Einschnitt zwischen den Felsen in ein Nebental mit reicher Vegetation. Zwischen zwei Blöcken an der linken Seite lag ein Pferdekadaver. Saravyi näherte sich ihm mit bebenden Nasenflügeln.
»Zwei Tage. Wir haben noch nicht aufgeholt.«
Der Kadaver war in einem schlimmen Zustand. Saravyi wedelte die Insekten mit einem Zweig beiseite und untersuchte das Tier. Dann deutete er auf eines der Vorderbeine und den Kopf. »Gebrochen, erschossen.« Während er die Umgebung des Kadavers abzusuchen begann, holte Barakuda die Pferde und führte sie zum Wasser.
Saravyi kauerte hinter einem Felsvorsprung und wühlte im Boden. Barakuda trat vorsichtig näher, um keine Spuren zu zertreten. Der Shil tastete mit den Händen in der Asche herum. Plötzlich grinste er und hielt ein Stück Leder hoch.
»Hier haben sie Sattel und Zaumzeug verbrannt und verscharrt. Was ist geschehen? Vielleicht so. Ein Mensch wird gejagt, gestellt, Jäger schießen, treffen sein Pferd. Sie schießen noch einmal, treffen ihn. Niemand soll ihn finden und erkennen - sie nehmen die Leiche mit. Nach einiger Zeit fängt sie an zu stinken. Vielleicht wollen sie die Leiche irgendwo in eine Schlucht werfen, wo niemand sie je findet, aber bisher war keine Schlucht. Dann bricht sich ein Pferd ein Bein, muß erschossen werden. Sie werfen es zwischen Felsen und verbrennen und vergraben Zaumzeug - damit jemand, der sucht, etwas findet und nicht etwas anderes sucht.«
Barakuda nickte. Saravyi schüttelte sich und suchte abermals die linke Talseite ab. Barakuda ging nach rechts. Die Pferde grasten, Shalga berührte die westlichen Bergspitzen, und abgesehen vom Anlaß ihrer Suche war es ein Idyll.
Barakuda fand die Stelle. Sie war gut getarnt, aber der Zufall kam ihm zu Hilfe; die letzten Sonnenstrahlen fingerten über die kleinen Steine, die auffällig unauffällig dort lagen. Barakuda stieß einen Pfiff aus. Sekunden später kam Saravyi zu ihm; er trug zwei seiner Pfeile.
Mit Hilfe der unvollkommenen Instrumente gruben sie die in eine löchrige Decke gewickelte Leiche aus. Als sie mit der Untersuchung fertig waren, vergruben sie sie wieder.
Anschließend erbrach Barakuda sich. Saravyis olivgrüne Gesichtsfarbe spielte ins Helle.
Sie hockten sich an den kleinen Bach, wuschen sich gründlich; danach gingen sie einige Schritte weiter bachaufwärts und tranken in gierigen Zügen.
Saravyi blickte in den Abendhimmel. »Wir könnten hier lagern. Viel weiter kommen wir heute ohnehin nicht.«
Der Shil machte Feuer und bereitete die Mahlzeit. Mehrmals betrachtete er seine Hände.
Dante rief Cadhras und sprach mit der Gouverneurin. »Der Mann wurde von zwei Schüssen getötet. Die Projektile ähneln denen im toten Pferd, bei Barameq. Der Tote ist ein Shil. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, aber der alte Mann sagt, er wäre einer von Gortahorks Jägern. Vielleicht der Bote, den der Fürst mit schicken wollte.«
Die Gouverneurin stellte einige Fragen; dann berichtete sie aus Cadhras. Der Transport von Leuten und Pferden in die Nordsteppe hatte begonnen; Maqari wollte mit der ersten Gruppe reiten. Er hatte eines der armierten Schnellboote losgeschickt, mit vier Mann Besatzung, um den Frachtsegler Zhumzhum diskret zu bewachen. Lyle Nogura hatte Tugrik über Funk verständigt. Das Schnellboot war eine Notlösung, aber alle Gleiter wurden für den Transport benötigt, ebenso die beiden Beiboote der Korvette. Die Korvette selbst, ein leichtes Übungsboot für die Ausbildung im Raum, war nicht gepanzert und als einziges Raumschiff zu wichtig, als daß man sie Karabinerbeschuß hätte aussetzen können - außer wenn es unvermeidlich wurde.
Den nächsten Tag stiegen sie. Die Sonne brannte erbarmungslos. Nach kurzer Rast in der ärgsten Mittagshitze erreichten sie am Nachmittag den Paß. Vom jenseitigen Plateau führte ein sanft gewundener Weg bergab; trotz der Steine war er gut zu Pferd zu bewältigen. Im letzten Abendlicht kamen sie auf ein zweites Plateau an der Baumgrenze. Während sich Saravyi um die Pferde kümmerte, sammelte Barakuda Holz, machte Feuer und sortierte die restlichen Vorräte. Sie ließen noch eine Handvoll Dörrfleisch für das Frühstück übrig; in der Asche des Feuers buk Dante mit einem dicken Brei aus Mehl, Salz und Wasser eine Art Brot.
Am nächsten Tag genoß Barakuda
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