Pasdan
zerschunden, die Nägel abgebrochen und blutig. Er trug sie einige Meter beiseite und legte sie sanft auf den Boden. Als er sich wieder aufrichtete, begegneten seine Augen denen von Terence Learoyd, die dunkel waren vor Wut und Entsetzen. Der lange Terraner spreizte den verbundenen linken Arm ab. Mit der Rechten hielt er einen Arm des toten Kameraden; eine suldá hatte dessen Beine genommen. Sie trugen ihn zu Fimfinella.
Bondak drückte Sprenggelatine in die Ritzen zwischen Tür und Rahmen und ins Schloß. Sie warfen sich zu Boden; Sarela richtete einen ovalen Impulsgeber auf die Tür.
Die Ladungen detonierten; die Tür brach in zwei Teilen nach außen. Kleine Felssplitter jaulten durch die Luft, trafen aber niemanden. Timoara schleuderte eine Blendgranate in den Eingang. Als Barakuda die Augen öffnete, sah er im abnehmenden Licht eine riesige Höhle. Sie war leer. Trotzdem gingen sie umsichtig vor und brauchten Minuten, um die rückwärtige Wand zu erreichen. Dort fanden sie einen nicht versperrten und scheinbar unbewachten Durchgang.
Timoara rollte einen Blendkörper hinein. Die Detonation erhellte eine zweite Höhle.
Eine Gruppe von sechs Leuten blieb zur Sicherung zurück. Die zweite Höhle war kuppelförmig gewölbt; gegenüber dem Durchgang lagen zwei dunkle Öffnungen. Aus Schlitzen in der Decke sickerte fahles Licht. Unmittelbar unterhalb der Wölbung zog sich ein Bord aus Ziegeln an den Wänden entlang, darüber lagen in unregelmäßigen Abständen fünf kleinere Löcher - Fenster oder Scharten.
Mitten in der Höhle waren Zierkistchen aufgestapelt, eine Pyramide von fast fünf Metern. Die Kistchen schienen leer.
»Seltsam, daß hier niemand ist.« Kakoiannis stand neben Barakuda und hielt den Karabiner feuerbereit.
Dante nickte Bondak zu. »Die Ausgänge.« Er betrachtete den Stapel. Der Sergeant ließ die beiden gegenüberliegenden Gangöffnungen besetzen. »Ich glaube, wir bleiben hier«, sagte Dante. »Das riecht nach einer Falle. Hier haben wir unseren Brückenkopf; wir werden warten, bis Maqaris und Yakkus Leute eintreffen.«
Er ging zu den Kistchen, blickte an der Pyramide empor. »Wer macht sich diese Mühe? Ob die oberen wirklich leer sind?«
»Feststellen?« Bondak kniff die Augen zusammen. »Sieht aber nicht so aus, als ob es zum Klettern stabil genug wäre.«
Einer der beiden hinteren Gänge schien abwärts zu führen; der zweite verlief waagerecht auf eine matte Lichtquelle zu.
Sarela stieß einen Warnruf aus. Dante fuhr herum. Aus den fünf hochgelegenen Scharten zischten Brandpfeile; sie schlugen in die Spitze der Pyramide.
Bondaks Stimme dröhnte durch die Höhle. »Alles raus hier, schnell!« Der Trupp, der den zweiten Gang sicherte, zog sich in die abwärts führende Dunkelheit zurück. Barakuda schwankte zwischen dem Gang, vor dem er stand, und einer Flucht durch die Höhle, vorbei am Stapel. Die Korporalin Shulamit as-Sabah zerrte ihn am Ärmel. »Zu weit, Chef!«
Barakuda, as-Sabah, eine weitere suldá und die beiden Banditen Henty und Skudder rannten den Gang entlang, an dessen Ende das matte Licht glomm. Eine gewaltige Explosion warf sie zu Boden. Kistchentrümmer und Gesteinssplitter flogen durch den Gang, gefolgt von einer erdrückenden Staubwolke. Hustend, halbblind erreichten sie die nächste Höhle.
Sie war riesig und vielfach unterteilt. An den Wänden zogen sich mehrere Galerien übereinander entlang, mit Erkern, Vorsprüngen, Baldachinen und allerlei Stuckwerk: Dämonenköpfe, Schlangen, Lianen, Knospen. Die Trennwände der Höhle begannen in doppelter Mannshöhe und ruhten auf zierlichen Säulen, die wie gedrechseltes Holz aussahen. Wände und Boden waren reich an leuchtenden Mosaiken, die uralt sein mußten; sie zeigten Jagdszenen, die Errichtung seltsamer Bauten, Kämpfe und stilisierte Heroenfiguren.
All das nahm Barakuda mit einem schnellen Rundblick wahr, als er sich den Staub aus den Augen gerieben hatte. Das interessanteste Detail war jedoch eine Gruppe von etwa zwanzig Leuten. Es handelte sich um Shil, Mulis, einige Cadhrassi, Frauen und Männer aller Altersstufen. Sie hielten Karabiner auf die kleine Gruppe um Barakuda gerichtet und bildeten zwei Reihen; die erste kniete, die zweite stand.
Ein Muli mittleren Alters mit teigigen Gesichtszügen lehnte scheinbar desinteressiert an einer Säule. Er streckte die rechte Hand aus. »Die Waffen weg, bitte!«
Barakuda nickte; fünf Karabiner klirrten zu Boden.
»Sie sind Barakuda, eh?« Der Muli richtete den
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