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Passagier nach Frankfurt

Passagier nach Frankfurt

Titel: Passagier nach Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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– Erstaunen versetzten.»
    «Nun, also. Ich möchte gern wissen, ob er jemals, als er noch richtig sprechen konnte, der arme Teufel, mit Ihnen über das sogenannte Projekt B. gesprochen hat.»
    «Projekt B.?», Matilda Cleckheaton dachte nach. «Das hört sich irgendwie bekannt an», sagte sie. «Er hat manchmal über dies oder jenes Projekt, über dies oder das Unternehmen gesprochen. Aber wissen Sie, ich habe nichts davon wirklich verstanden, und das wusste er. Aber er liebte es – wie soll ich es sagen? –, mich in Erstaunen zu versetzen. Mir Dinge zu beschreiben wie ein Zauberer, der drei Kaninchen aus dem Hut zaubert, ohne dass man merkt, wie er das angestellt hat. Projekt B.? Ja, das war vor recht langer Zeit… für eine Weile war er sehr aufgeregt. Ich habe ihn manchmal gefragt: ‹Wie steht es um das Projekt B.?›»
    «Ich weiß, ich weiß, Sie sind eine einfühlsame Frau. Sie erinnern sich immer daran, was die Leute gerade tun oder woran sie interessiert sind. Auch wenn sie keine Ahnung davon haben, zeigen Sie immer Interesse. Ich habe Ihnen einmal eine neues Marinegeschütz beschrieben und Sie müssen sich riesig gelangweilt haben. Aber Sie haben so interessiert zugehört, als hätten Sie Ihr Leben lang darauf gewartet, es zu hören.»
    «Wollen Sie mir sagen, ich war immer eine einfühlsame Frau und eine gute Zuhörerin, auch wenn ich nicht viel Verstand habe?»
    «Nun, ich möchte ein bisschen mehr darüber hören, was Robbie über Projekt B. gesagt hat.»
    «Er sagte – es fällt mir sehr schwer, mich daran zu erinnern. Er hat es erwähnt, nachdem er von einem Unternehmen gesprochen hat, das mit der Manipulation am menschlichen Gehirn zu tun hatte. Wissen Sie, bei Leuten, die tief melancholisch waren und an Selbstmord dachten und so gestört und nervenkrank waren, dass sie starke Angstzustände bekamen. Solche Dinge, wie sie in Zusammenhang mit Freud diskutiert werden. Er sagte, die Nebenwirkungen seien grauenhaft. Die Menschen seien zwar glücklich und zufrieden und machten sich keine Gedanken mehr. Sie dachten nicht mehr an Selbstmord, aber sie machten sich insgesamt zu wenig Gedanken und wurden überfahren oder so, weil sie an keinerlei Gefahr dachten und sie nicht einmal wahrnahmen. Ich kann das schlecht ausdrücken, aber Sie verstehen sicher, was ich meine. Jedenfalls, so sagte er, sei das seiner Meinung nach das Problem bei Projekt B.»
    «Hat er es noch irgendwie genauer beschrieben?»
    «Er sagte, ich hätte ihn auf die Idee gebracht», sagte Lady Matilda überraschend.
    «Was? Wollen Sie damit sagen, ein Wissenschaftler – ein hochrangiger Wissenschaftler wie Robbie Shoreham hat Ihnen wirklich gesagt, dass Sie ihn auf eine Idee gebracht haben? Sie haben doch gar keine Ahnung von Naturwissenschaften.»
    «Natürlich nicht. Aber ich habe immer versucht, ein bisschen gesunden Menschenverstand in die Köpfe zu bringen. Je klüger sie sind, desto unvernünftiger sind sie. Ich will sagen, die Menschen, auf die es wirklich ankommt, sind doch diejenigen, die etwas Einfaches wie die Perforierung der Briefmarke erfunden haben. Oder wie einer, der Adam hieß oder sonst wie – nein, McAdam in Amerika, der schwarzes Zeugs auf die Straßen geklebt hat, damit die Farmer all ihre Produkte vom Land an die Küste bringen und ein bisschen mehr verdienen konnten. Solche Menschen sind nützlicher als alle hyperintelligenten Wissenschaftler. Wissenschaftler können sich nur Dinge ausdenken, die die Menschen zerstören. So, etwa in diesem Sinne, habe ich mit Robbie gesprochen. Sehr nett natürlich, ein bisschen scherzhaft. Er hatte mir gerade über ein paar wunderbare Errungenschaften der Wissenschaft berichtet, über biologische Kriegsführung und biologische Experimente und was man mit ungeborenen Kindern anstellen kann, wenn man nur früh genug an sie herankommt. Und über einige besonders abscheuliche und unerfreuliche Gase. Und er sagte, wie dumm die Leute seien, gegen Atombomben zu protestieren. Die seien ja noch menschenfreundlich, verglichen mit einigen anderen Sachen, die seitdem erfunden wurden. Und so sagte ich, es wäre doch viel besser, wenn Robbie oder jemand, der genauso klug wie Robbie sei, sich mal irgendetwas Vernünftiges ausdenken könnte. Da sah er mich an mit diesem kleinen Zwinkern in den Augen und fragte: ‹Was würdest du denn für vernünftig halten?› Und ich sagte: ‹Nun, anstatt all diese Biowaffen und diese scheußlichen Gase zu erfinden, warum erfindest du nicht etwas, was

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