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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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gehen!“, hörte sie Michaels heisere Stimme an ihrem Ohr.
    Als hätte ihr Körper auf dieses Kommando gewartet, krampfte sich ihr Unterleib zusammen und wurde gleich darauf von mehreren, schnell aufeinanderfolgenden Wogen erschüttert. Ihr eigenes Stöhnen wurde wenige Augenblicke später von Michaels übertönt, der sich energisch ins Hohlkreuz drückte, als er sich in ihr ergoss.
    Michael blieb die ganze Nacht. Sie liebten sich noch drei Mal. Nina genoss es sehr, nach dem Sex mit ihm einzuschlafen und am anderen Morgen neben ihm aufzuwachen. Das war schon etwas anderes, als an Karneval! Aber als es hell war, zog Michael sich an. Nina war irritiert.
    „Wo willst du hin?“, fragte sie noch mit halb geschlossenen Augen. „Wollen wir nicht zusammen frühstücken?“
    „Tut mir leid“, sagte er, „ich weiß, wie das aussehen muss, aber ich muss nach Hause, duschen und mich umziehen. Family-Business.“
    Sie verstand nur Bahnhof. Was für ein Business? Am Sonntag? Er kam ans Bett, setzte sich auf den Rand und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
    „Meine Oma wird heute 90. Da ist eine große Feier angesagt. Schlaf noch ein bisschen. Ich ruf dich heute Abend an, okay? Sag mir nur noch schnell deine Nummer.“
    „Einen Moment“, murmelte sie. „Ich schreib sie auf.“
    „Nicht nötig. Sag sie mir einfach. Ich hab ein gutes Zahlengedächtnis.“
    Dann gab er ihr einen Abschiedskuss auf die Stirn und weg war er. Nina blieb verwundert im Bett liegen. Ob er sich wieder meldete? Oder hatte sie sich geirrt? War das auch nur ein weiterer One-Night-Stand?

April
    Etwas mehr als zwei Wochen war es erst her, dass Nina Michael kennengelernt hatte, und bereits jetzt fragte sie sich, ob sie wirklich in ihn verliebt war. Natürlich war es schön, wenn sie mit ihm zusammen war, und sie genoss seine Nähe, aber irgendwie fehlte der Nervenkitzel. Die berühmten Schmetterlinge im Bauch waren einfach nicht da. Es kam ihr vor, als ob sie Michael schon ewig kannte. Merkwürdigerweise verspürte sie auch immer wieder den Wunsch, ab und zu ein bisschen Zeit für sich zu haben.
    Es war nicht weiter verwunderlich, denn Michael hatte sie so in Beschlag genommen, dass ihr kaum noch Zeit für etwas anderes blieb. Sogar zum Schlafen kam sie nur noch, wenn sie sich mehr oder weniger gewaltsam von ihm losriss. Sobald sie bei ihm blieb, war an eine normale Nachtruhe nicht zu denken.
    Anfangs hatten sie seine Energie und sein Verlangen nach ihr aufgeputscht, aber mittlerweile fühlte sie sich unter Druck gesetzt. Er drängte sie, mit ihm zum Training zu kommen und Nina fragte sich, ob sie vielleicht nicht attraktiv genug für ihn sei. Sie hatte keine Lust, nach ihrer Arbeit an Maschinen zu trainieren, auch wenn Michael ihr die Vorzüge dieses Trainings noch so sehr anpries. Je mehr er versuchte, sie davon zu überzeugen, umso mehr ging er ihr auf die Nerven. Ein bisschen joggen und ab und zu tanzen reichten für Ninas Sportbedarf völlig aus. Sie hatte bisher kein Sixpack gebraucht, um sich gut zu fühlen, das würde sich auch in Zukunft nicht ändern. Insgeheim aber nagte ein Zweifel an ihr. Durch sein Verhalten gab Michael ihr das Gefühl, ihr Körper sei unzulänglich. Als sie ihn darauf ansprach, stritt er es vehement ab, aber der Zweifel blieb und ließ ihr Verlangen nach ihm immer mehr verebben.
    Eine Woche später verkündete sie Sandra, dass sie sich von Michael getrennt hatte. Merkwürdigerweise tat es ihr nicht so weh, wie sie vermutet hatte. „Natürlich fehlt er mir“, erklärte sie Sandra. „Aber ich glaube, er war nicht der Richtige. Vielleicht waren wir zu gierig?“
    „Nein, das glaube ich nicht. Nimm es positiv! Du hattest doch viel Spaß mit ihm, oder nicht?“
    „Doch, schon“, gab Nina kleinlaut zu.
    „Na siehst du! Du solltest lieber daran denken, anstatt zu grübeln, warum er nicht der Richtige war.“
    *
    Um fünf Uhr dreißig klingelte der Wecker. Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich immer wieder überreden lasse, zu diesen Fotoshootings nach Hamburg zu fahren, dachte Sven. Aber er wusste, dass es gutes Geld war und eine Abwechslung in seinem sonstigen Alltag darstellte. Außerdem konnte er so zweimal im Jahr seiner Kusine Andrea, die im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel wohnte, einen Besuch abstatten.
    Nachdem er sich geduscht und angezogen hatte, blieb ihm gerade noch Zeit für einen Kaffee, bevor er mit seiner Sporttasche unter dem Arm nach unten fuhr und in das abends zuvor bestellte Taxi

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