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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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aus der Affäre ziehen können und versprochen, die fehlenden Fakten nachzuliefern. Er durfte nicht vergessen, André darüber zu informieren. Entgegen Andrés Empfehlung hatte er die komplette Präsentation umgestrickt und sie vorab von Frau Makowiak an das Londoner Büro weiterleiten lassen. Seine Ideen waren gut angekommen. Das Gespräch hatte sich als konstruktiv entpuppt. Am Ende hatte es Sven richtig Spaß gemacht. Trotzdem war er froh, dass er es hinter sich hatte, und endlich wieder er selbst sein konnte. Die Frage nach dem Golfclub konnte er leicht beantworten, hier bewegte er sich auf gewohntem Terrain.
    „Ich weiß, wo man sehr gut Golf spielen kann. Es wird Ihnen gefallen. Soll ich Sie am Hotel Nikko abholen?“
    „Oh, vielen Dank, sehr nett“, kam die Antwort durchs Telefon. „Schuster-san, erlauben Sie, dass ich Sie etwas Persönliches frage?“
    Sven horchte auf. Nun, er konnte ja wohl schlecht nein sagen. Außerdem gefiel ihm Sakamura-san mit seiner zurückhaltenden aber bestimmten Art. Er freute sich, den Mann kennenzulernen, der zu der Stimme am Telefon gehörte, und bejahte daher die Frage.
    „Ich möchte Sie gerne fragen, ob Ihre Frau auch mitkommt.“
    „Meine Frau?“
    Hatte André dem Japaner etwa erzählt, er sei verheiratet? Wozu das denn? Aber dann fiel Sven ein, dass André verheiratet war. Vermutlich hatte er es Sakamura-san gegenüber erwähnt. Was sollte er nur antworten? In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Weil ihm auf die Schnelle nichts Besseres einfiel, sagte er: „Ich weiß noch nicht. Es tut mir leid, ich glaube meine Frau hat für morgen schon andere Pläne.“ Hoffentlich schluckte Sakamura diese Erklärung.
    „Das ist sehr schade, Schuster-san. Sehr schade.“ Aus Wataru Sakamuras Stimme war echtes Bedauern zu hören. „Sehr, sehr schade. Vielleicht beim nächsten Mal?“
    „Ja, sicher. Beim nächsten Mal. Versprochen!“
    Sven war froh, dass das Thema erledigt war. Sie tauschten noch ein paar Höflichkeitsfloskeln aus, dann legte Sven den Hörer auf. Erleichtert atmete er durch und ließ sich im Sessel zurückfallen. Er hatte es geschafft. Der morgige Tag war dagegen ein Kinderspiel. Ein bisschen Golf am Nachmittag und abends essen gehen, das war nichts Ungewöhnliches. Er speicherte die letzten Änderungen der Präsentation auf einen USB-Stick, den er gleich Frau Makowiak geben wollte. Da er selbst keine Mail an Sakamura schicken konnte, sollte sie es für ihn erledigen. So würde alles täuschend echt aussehen. Sven fand, dass André mit ihm zufrieden sein konnte.

    „Guten Tag, Frau Makowiak. Ich bin Nina Wickert und habe heute einen Termin bei Herrn Schuster. Ich bin doch nicht zu früh, oder?“, fragte sie etwas verunsichert angesichts des perplexen Gesichtsausdrucks der Assistentin.
    „Nein, nein. Gar nicht“, beeilte sich Frau Makowiak zu sagen und schaute in ihren Terminkalender. „Sie sind ganz pünktlich. Aber es tut mir furchtbar leid, Ihnen sagen zu müssen, dass Herr Schuster heute gar nicht zu sprechen ist. Ich habe es leider völlig verschwitzt, Ihnen Bescheid zu geben. Sie sind doch nicht böse? Ich sehe mal schnell nach, wann wir das Gespräch nachholen können. Wir finden bestimmt einen neuen Termin.“
    Nina starrte die Sekretärin mit offenem Mund an. Frau Makowiak hatte jedoch keinen Blick dafür. Sie war bereits damit beschäftigt, im Kalender ihres Chefs nach einem alternativen Termin zu suchen. „Wie sieht es nächsten Donnerstag um die gleiche Zeit bei Ihnen aus?“, wandte sie sich an Nina.
    „Ich habe meinen Kalender auf dem Rechner“, sagte Nina „Ich müsste das erst abgleichen. Können Sie mir nicht noch einen Alternativtermin geben? Dann sage ich Ihnen Bescheid.“
    Die Sekretärin zog die Augenbrauen zusammen und seufzte. Gerade wollte sie die Termine erneut nach einer Lücke durchforsten, als die Tür des Chefbüros aufging und ein hochgewachsener, gutaussehender Mann herauskam.
    „Entschuldigen Sie, Frau Makowiak. Ich bin fertig. Könnten Sie die Datei auf dem Stick bitte an …“
    Der Mann vollendete den Satz nicht, denn er hatte Nina bemerkt. Sie sahen sich entgeistert an. Nina fand als Erste die Sprache wieder.
    „Guten Tag, Herr Schuster. Ich bin Nina Wickert.“ Sie hielt ihm die ausgestreckte Hand hin. „Das ist ja eine Überraschung.“
    Nur eine Sekunde später drückte er ihr die Hand. „Wie schön, dass wir uns endlich kennenlernen, Frau Wickert“, sagte er ihren Namen besonders betonend, und

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