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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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alles erzählen. Aber dann hast du geweint, und da konnte ich es nicht.“ Er machte eine Pause und senkte den Blick. „Es tut mir leid.“
    Das war also das große Geheimnis? Und deswegen machte er so ein Drama? Das war doch halb so wild. Sandra hatte mal wieder recht gehabt. Alles hatte sich als harmlos herausgestellt und sie hatte sich für nichts und wieder nichts den Kopf zerbrochen. Sie streckte ihren Arm über den Tisch aus und ergriff seine Hand. „Glaubst du wirklich, ich habe mich in einen Marketingleiter verliebt? Du Esel“, sagte sie zärtlich. „Ich liebe dich, ganz egal, was du machst.“
    Endlich hob er den Blick und schaute sie fragend an. „Ist das dein Ernst?“
    Doch sie brauchte ihm nicht zu antworten. Ihre Augen antworteten ihm. Er nahm ihre Hand, hob den Arm ein wenig an und zog sie zu sich hinüber. Nina ging um den Tisch herum. Er zog sie auf seinen Schoß.
    „Ist das wirklich wahr?“, fragte er noch einmal. „Dann verzeihst du mir also?“
    Ein strahlendes Lächeln war ihre Antwort.
    „Ich schäme mich“, sagte er. „Was bin ich doch für ein Feigling! Ich will nie wieder Geheimnisse vor dir haben“, flüsterte er und gab ihr einen Kuss.
    Nina war glücklich, dass sich alles so schnell und unkompliziert geklärt hatte. „Ich glaube, das Essen ist jetzt fertig.“ Sie erhob sich von seinem Schoß, öffnete die Ofentür, holte die dampfende Backform heraus und stellte sie auf den Tisch. Dazu holte sie eine Schale Salat und bat Sven, sich zu bedienen. Dann nahm sie ihm gegenüber Platz.
    „Und?“, fragte sie beiläufig, als sie sich Salat auf den Teller häufte. „Wie waren deine Termine? Wo warst du überhaupt?“
    Sven legte die Gabel auf dem Teller ab und sah sie an.
    „Was ist?“, fragte sie erschreckt, als sie seinen Blick bemerkte.
    „Ich muss dir noch mehr erzählen. Es war nicht so ein Termin, wie du vielleicht denkst.“
    Er sprach in Rätseln.
    „Ich arbeite nicht im Marketing.“
    „Das macht doch nichts. Das habe ich doch schon gesagt. Es ist nicht so wichtig.“ Nina schnitt von dem Fleisch auf ihrem Teller ein Stück ab und tunkte es in die Sauce. Es roch verführerisch.
    „Ich arbeite in überhaupt keiner Firma.“
    „Nicht? Was machst du dann? Bist du selbständig?“ Sie schob sich den Bissen von der Gabel in den Mund. Das Hühnchen war butterzart.
    „Gewissermaßen, ja. Ich arbeite als Begleiter.“
    „Begleiter?“ Sie sah ihn fragend an. „Du meinst, du bist so eine Art Bodyguard?“
    „So kann man das nicht gerade sagen. Ich begleite Damen für Geld. Auf Empfänge, Ausstellungen, in die Oper, auf Galas, wohin sie wollen.“ Er spielte nervös an dem Weinglas herum.
    „Das ist ja ein ausgefallener Beruf. Davon habe ich noch nie gehört. Und davon kannst du leben?“
    „Mein Gott, Nina! Willst du es nicht verstehen?“
    Die Verzweiflung in seiner Stimme ließ sie zu ihm aufblicken.
    „Ich begleite sie nicht nur, wohin sie wollen, ich erfülle ihnen auch sonst jeden Wunsch. Jeden! Verstehst du? Ich bin ein bezahlter Liebhaber, ein Freudenjunge, ein Callboy, ein … nenn es, wie du willst.“
    Ihr blieb der Mund offen stehen. Sie starrte ihn an. Sie wusste nicht, was der scheue und verletzte Blick, mit dem sie ihn ansah, in ihm auslöste. Aber sie bemerkte, dass er sie entsetzt ansah. Nein. Es war nicht Entsetzen, das aus seinem Blick sprach. Es war Angst. Angst, sie zu verlieren. Er hatte sie schon einmal so angesehen. Als sie ihn gefragt hatte, ob er ein Doppelleben führte. Neulich hatte er sie daraufhin getröstet. Aber heute war das nicht so einfach. Sein Blick lähmte sie. Die Spannung wurde unerträglich. Schließlich brach Sven das Schweigen.
    „Liebling, bitte, sag doch etwas! Willst du, dass ich gehe?“
    Sie glaubte, aus einer Trance zu erwachen. Langsam senkte sie die Gabel auf ihren Teller und schüttelte den Kopf. Dann, plötzlich, sprudelten die Worte aus ihr hervor. „Sag mir, dass das nicht wahr ist. Ich kann nicht glauben, was du mir gerade gesagt hast. Du machst dich über mich lustig. Sag mir, dass das nicht wahr ist! Bitte, sag mir, dass es nicht stimmt!“
    „Glaubst du, ich würde mit so etwas Witze machen? Warum sollte ich? Um dich zu verletzen? Das wollte ich nicht. Es ist das Letzte, was ich wollte, glaub mir. Es tut mir so leid, aber es ist die Wahrheit.“
    Ganz allmählich begriff Nina, was es mit Svens Geständnis auf sich hatte. Wie in einem Zeitraffer flogen die Bilder vor ihrem geistigen Auge vorbei. Die blonde

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