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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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angenommen.
    „Nein!“, platzte sie schließlich heraus. „Ich kann das nicht. Ich kann dich nicht mit all diesen Frauen teilen. Schon die Vorstellung, dass du erst bei ihnen bist und dann hinterher zu mir kommst … Nein! Das kann ich nicht.“
    „Dann ist es also aus?“
    Die Hoffnungslosigkeit in seiner Stimme machte ihr ihre Hilflosigkeit erst richtig bewusst. Sie wollte nicht, dass es aus war. Sie wollte ihn festhalten. Für immer. Verzweifelt suchte sie nach einer Lösung, einem Ausweg für sie beide. Aber da war nichts. „Ich weiß nicht“, sagte sie nach einem kurzen Moment, der ihr vorkam wie eine Ewigkeit. „Ich glaube, ich könnte mit allem leben, aber nicht damit. Warum kannst du nicht Taxifahrer sein oder Kellner, Polizist oder was weiß ich? Hast du denn immer schon als Callboy gearbeitet?“
    „Nicht immer. Ich mache das jetzt seit ungefähr vier Jahren.“
    Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht gab es doch einen Ausweg.
    Sven bemerkte ihren Blick und nahm sie an der Hand. „Komm. Setz dich. Es dauert ein bisschen, das alles zu erzählen.“
    Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, erzählte er von sich. Ihr wurde klar, wie wenig sie von ihm wusste. Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Gespräche, die sie geführt hatten, sich fast immer nur um sie gedreht hatten. Als er von der Trennung von Juliette berichtete, konnte sie gut nachempfinden, wie er sich gefühlt haben musste. Ihre Trennung von Thomas war jetzt anderthalb Jahre her, aber wenn sie an ihn dachte, war da immer noch eine Narbe, die schmerzte. Sie hätte sich damals am liebsten sofort in einen anderen Mann verliebt, um die Lücke zu füllen, die Thomas hinterlassen hatte. Aber im Gegensatz zu ihr hatte Sven nach seiner Trennung anscheinend gar nichts mehr von Frauen wissen wollen.
    Als er jedoch von seinem beruflichen Fehlschlag erzählte und wie sehr er seine Eltern enttäuscht hatte, fand sie es schwierig, seine Reaktion nachzuvollziehen. Sie hatte das Gefühl, dass es in ihrem Leben ständig Dinge gab, die schiefliefen. Gut, dass sie sich davon nicht jedes Mal so entmutigen ließ und gleich alles hinwarf, so wie Sven.
    „Du siehst, das alles habe ich André zu verdanken“, kam Sven zum Ende seiner Geschichte. „Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich auf der Straße gelandet. Andererseits wäre ich wohl auch nie das geworden, was ich bin … und wir hätten uns nie kennengelernt.“
    Er schwieg, denn es gab nichts mehr zu sagen.
    Nina brauchte einen Moment, um all die Neuigkeiten zu verarbeiten. Dann fiel ihr etwas ein. „Hättest du nicht Lust, wieder so einen Job wie André zu machen?“
    „Wenn das so einfach wäre, hätte ich es längst getan.“
    „Aber das ist es doch! Geh zu deinen Eltern und entschuldige dich bei ihnen. Ich wette, dein Vater …“
    „Hast du nicht zugehört?“, ereiferte er sich. „Ich habe sie damals enttäuscht. Soll ich etwa zu ihnen gehen und sie ein weiteres Mal enttäuschen?“
    „Aber …“ Nina war perplex. Sie wusste genau, ihre Eltern würden ihr alles verzeihen, wenn sie sie darum bat. Wieso sollte es bei seinen Eltern anders sein? Er war doch ihr Sohn. Und das einzige Kind noch dazu. „Hast du es denn nie versucht?“
    „Da gibt es nichts zu versuchen.“ Er war aufgestanden und ging ein paar Schritte im Zimmer umher. „Es ist völlig ausgeschlossen. Unmöglich!“
    In diesem Moment begriff sie, dass es zwecklos war, weiter darüber zu diskutieren. Er sagte, er könne es nicht, aber sie war überzeugt, dass er nur zu stolz war, seinen Fehler einzugestehen. Selbst für sie würde er sich nicht überwinden. Er würde sie eher aufgeben, als seine Niederlage einzugestehen. Diese Erkenntnis schmerzte sie, und sie musste sich zusammenreißen, um sich nicht von ihrem Kummer überwältigen zu lassen. Wenn sie jetzt anfing zu weinen, würde er sie trösten, wie neulich, und wenn er sie erst in seine Arme schloss, hätte sie nicht mehr die Kraft, ihn wegzuschicken.
    „Ich glaube, ich will jetzt allein sein. Bitte geh“, sagte sie.
    Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch sie schüttelte den Kopf.
    „Es ist gut. Bitte geh jetzt.“
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ das Zimmer. Sie hörte die Wohnungstür ins Schloss fallen. Dann war er weg. Weg aus dem Zimmer, weg aus ihrer Wohnung, aus ihrem Leben.
    Sie empfand die plötzliche Stille in der Wohnung bedrückend. Wie von selbst lenkten ihre Beine sie in den Flur. Sie nahm das Telefon aus der

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