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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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einer angedeuteten Verbeugung schloss Sven die Autotür, ging um das Auto herum und setzte sich ans Steuer, nachdem er den Schirm im Kofferraum verstaut hatte.

    Sandra war in Hochstimmung. Gleich beim ersten Mal hatte sie etwas gewonnen. Und auch noch richtig viel. Fünfunddreißig Euro hatte man ihr ausgezahlt. Und dass bei nur fünf Euro Einsatz.
    „Mensch, stell dir vor, wenn ich mehr gesetzt hätte. Ich kann es gar nicht fassen.“
    Nina freute sich für Sandra.
    „Komm, wir gehen feiern“, schlug Sandra vor. „Ich lade dich auf eine Pizza ein. Abgemacht?“
    Sie machten sich auf den Weg zum Parkplatz. Von Weitem sah Nina, wie ein hochgewachsener, elegant gekleideter Herr einer Dame mit einem wunderschönen Hut beim Einsteigen in ein blaues Cabrio half. Er unterhielt sich kurz mit ihr und lächelte sie charmant an. Dann ging er um den Wagen, legte den Regenschirm in den Kofferraum und nun konnte Nina sein Gesicht erkennen. Es war Sven. Das Blut schien ihr in den Adern zu gefrieren. Sie hielt sich an Sandras Arm fest.
    „Sieh mal, da drüben. Da ist er!“
    „Was? Wer? Wo denn?“
    „Sven. Er steigt gerade in den Audi.“ Nina deutete mit dem Kopf in die Richtung.
    Sandra schaute zu dem Wagen hinüber, aber Sven war bereits eingestiegen und rollte vom Parkplatz.
    „Bist du sicher?“, fragte Sandra.
    „Ja, bin ich.“ Ninas Stimmung war auf dem Nullpunkt. „Tut mir leid, aber ich glaube, wir müssen die Pizza ein anderes Mal essen. Mir ist der Appetit vergangen.“

    Auf der Fahrt von der Rennbahn zu Margots Domizil sprach Sven Margot an. „Bist du sehr traurig, dass dein Pferd verloren hat?“
    „Ein wenig schon“, gab Margot zu. „Schade um die fünfhundert Euro. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück.“
    Sven lächelte ihr tröstend zu. Sie betrachtete ihn von der Seite.
    „Du weißt, dass ich dich sehr schätze, nicht wahr?“, fragte sie.
    Er warf ihr nur einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf den Verkehr.
    „Ich würde dir gerne einen Vorschlag machen“, fuhr Margot fort. Sie legte ihre Hand auf sein Knie. „Was hältst du davon, wenn du nur noch für mich arbeitest? Ich würde dich gut bezahlen. Du könntest tun und lassen, was du willst, solange du für mich da bist, wenn ich dich brauche. Ich bin es leid, immer allein zu verreisen. Hast du nicht Lust, die Welt mit mir zu sehen? Wir könnten viel Spaß haben.“ Sie schob ihre Hand ein wenig höher in seinen Schritt.
    Es war ein verführerisches Angebot. Margot war eine faszinierende Persönlichkeit. Sie war gebildet, hatte viele Interessen und war reich. Sie arbeitete nicht, sie lebte einfach. Vor gut zwanzig Jahren hatte sie einen bedeutend älteren Mann geheiratet. Er war vor drei Jahren gestorben und seitdem lebte Margot von dem Kapital, das ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Sie hatte keine Erben und gab das Geld mit vollen Händen aus. Was sie vom Leben noch haben wollte, kaufte sie sich. Und jetzt wollte sie sich ihn kaufen. Er könnte ein sorgenfreies Leben an ihrer Seite führen. Aber dafür würde er auch seine Unabhängigkeit aufgeben müssen. Er wäre gewissermaßen ihr Eigentum. Dieser Gedanke behagte ihm nicht. Obwohl es Schlimmeres gab, als das Eigentum von Margot zu sein. Trotzdem. Seine Freiheit wollte er nicht aufgeben.
    „Das ist ein großes Kompliment für mich. Ich werde darüber nachdenken, in Ordnung?“
    „Tu das“, sagte sie. „Du wirst es bestimmt nicht bereuen.“

    16:05 Uhr.
    Endlich Feierabend. Nina packte ihre Sachen zusammen, um sich mit Thomas auf der Kö zu treffen. Zehn Tage nach dem Preis der Diana hatte er sie plötzlich im Büro angerufen. Ihre Begegnung vor mehr als vier Wochen in der Füchschen-Brauerei hatte sie schon völlig vergessen. Nie hätte sie geglaubt, dass er sie tatsächlich anrufen würde.
    Thomas hatte seinen ganzen Charme aufgeboten und Nina hatte sich aufrichtig über sein Kompliment gefreut. Thomas’ Worte waren Balsam für ihre verwundete Seele, und so hatte sie nach anfänglichem Zögern eingewilligt, sich mit ihm auf einen Kaffee zu treffen.
    Sie fuhr mit ihrem Wagen direkt in die Stadt und parkte in den Arkaden. Als sie die Einkaufspassage verließ, blickte sie skeptisch zu dem wolkenverhangenen Himmel empor. Hoffentlich fing es nicht an zu regnen. Ihr Schirm lag im Auto auf dem Rücksitz. Sie hatte keine Lust, nass zu werden. In diesem Jahr fand der Sommer mal wieder nur sporadisch statt, dachte sie. Mit schnellen Schritten steuerte sie

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