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Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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als würde er sich heftig an den eigenen Kopf schlagen. »Bam. Bam. Bam. Muss mal kurz die Festplatte aktivieren.« Dann seufzte er. »Ich habe es wirklich vergessen.«
    Na bitte! Mick tat es schon fast leid, dass er davon angefangen hatte. Es hatte seine Unruhe nur verstärkt. »Na ja, ist ja auch schon wieder eine Weile her«, sagte er mehr zu sich als zu Jerro.
    »Genau. Ich brauche einfach ein bisschen mehr Bedenkzeit. Wetten, dass es mir gleich wieder einfällt?« Jerro sah zu einer Mitschülerin, die mit einer Papiertüte der Bäckerei Joppen durch die Tür kam. »Sollen wir uns ein Käsebrötchen genehmigen?«
    »Von mir aus«, antwortete Mick matt und schlenderte neben Jerro her. Wie üblich folgte ihnen Bodyguard Alfred.
    »Fransje will also schon seit der Orientierungsstufe was von mir?«, fragte Jerro.
    »Du willst mir doch nicht weismachen, dass dir das noch nie aufgefallen ist?«
    »Na ja …«
    »Du hast lieber mit mir geredet als mit ihr«, sagte Mick.
    »Dann wäre ich ja irre.«
    »Stimmt.«
    Jerro lachte.
    Es wirkte ansteckend. Trotz seines unguten Gefühls musste Mick mitlachen. »Vielleicht hat so eine Histaminvergiftung ja Nebenwirkungen«, sagte er.
    Jerro nickte vollkommen ernst. »Sie macht tierisch geil.«
    Mick konnte es nicht lassen. »Und vergesslich.«
    »Fängst du jetzt wieder mit diesem blöden Password an?« Jerro gab ihm einen Schubs.
    Mick schubste zurück. »Schon traurig, Mann. Alzheimer mit fünfzehn.«
    »Die ganze Zeit nerven«, sagte Jerro. »Das ist traurig.«
    Nicht, wenn dein bester Freund auf einmal nicht mehr weiß, wo die Klos sind, dachte Mick. Und gleich danach: Dann hat Jerro wahrscheinlich auch vergessen, wo die Bäckerei Joppen ist!
    Sie verließen den Schulhof. Mick wurde langsamer, sodass Jerro vor ihm gehen musste.
    Was würde er machen? Stehen bleiben? Links oder rechts raten? Die Straße überqueren? Mick traute sich fast nicht mehr zu atmen.
    Jerro bog ohne Zögern nach rechts ab. Es sah nicht aus, als würde er raten, es war, als würde er den Weg genau kennen, weil er schon hundert Mal in der Bäckerei gewesen war. Mick kamen wieder Zweifel. Hatte er sich das vorhin doch nur eingebildet?
    »He, ich hab dich was gefragt.«
    »Was?«
    »Sollen wir am Samstag ins Kino gehen?«, sagte Jerro. »The Avengers läuft.«
    »Okay.« Mick kannte die Superhelden aus den Comics. Neben Thor gab es Iron Man, Captain America und …
    Moment! Jerro hatte das Password vergessen, aber es gab auch noch andere Methoden, um ihn zu testen.
    »Iron Man hat doch auch so eine Spezialwaffe?«, fragte Mick unschuldig.
    »Stimmt«, antwortete Jerro. »Sein Schild fängt nicht nur alle Schläge auf, er kann es auch als Diskus benutzen.«
    Richtige Antwort.
    »Und wie ist das noch mit diesem Hulk?«
    »Wer hat denn hier jetzt Alzheimer?«, fragte Jerro.
    »Ich weiß schon, dass er regelmäßig aus seinem Hemd platzt vor Wut«, sagte Mick. »Aber ich habe gerade vergessen, warum das noch mal so ist.«
    »Dr. Robert Bruce Banner war Kernphysiker«, ratterte Jerro herunter. »Während eines Experiments explodierte eine Gamma-Bombe. Gefährliche Strahlung wurde freigesetzt, er wurde kontaminiert und seither …« Jerro gab eine gar nicht so schlechte Ich-verwandle-mich-in-ein-Monster-Vorstellung.
    Wieder richtig!
    Noch eins, dachte Mick. Das Allerletzte und Schwierigste. Er räusperte sich. »Wer hat sich The Avengers eigentlich ausgedacht?«
    Ups, das war jetzt genau die Frage zu viel gewesen.
    Jerro zog die rechte Augenbraue hoch. »Warum willst du das denn alles wissen? Machst du bei einem Comicquiz mit, oder was?«
    Mick spürte sein Herz bis in den Hals klopfen. »Du weißt es also nicht?«
    »Klar weiß ich das«, sagte Jerro empört. »Stan Lee und Jack Kirby. Sie haben die bekanntesten Superhelden von Marvel Comics zusammengebracht und The Avengers genannt.«
    Scheiß auf das Password! So was wusste nur ein echter Comicfan.
    »Hab ich was verpasst?«, fragte Jerro.
    »Wieso?«
    »Du siehst aus, als hättest du für ein Jahr Kinofreikarten gewonnen!«
    »Ich freue mich nur auf das Käsebrötchen«, sagte Mick.
    4.
    Es war Samstagabend. Nach dem Film holten sie sich an der Imbissbude noch ein paar Fritten. Alfred hielt auf einem Stuhl neben der Tür Wache.
    In dieser Imbissbude war alles braun oder gelb. Der Boden und die Wände, die Plastikmöbel und sogar der Inhaber – ein Vietnamese in einer braun-gelb gestreiften Kochjacke. Vielleicht hoffte er, dass man dadurch Appetit auf

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