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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Websites Glauben schenken durfte, war etwas ganz anderes mit Jerro los gewesen. Und wenn die Ärzte so daneben liegen konnten, war wahrscheinlich immer noch irgendwas los.
    Mick dachte kurz nach und simste dann: ICH KOMME NACH DER SCHULE.
    Dann schaltete er sein Handy aus.
    Gegen vier klingelte Mick bei der Villa. Wie üblich öffnete Kasia die Tür. »Ich nicht weiß, ob …«
    »Hausaufgaben«, erfand Mick schnell.
    Auf Erwachsene wirkten Wörter, die mit Schule zu tun hatten, immer wie Zaubersprüche. Kasia machte einen Schritt zur Seite, damit er vorbeikonnte. »Okay. Aber nicht zu lange. Jerro noch müde.«
    Mick ging die Treppe hinauf. Irgendwie war er ein wenig nervös. Stell dich nicht so an, dachte er bei sich. Aber das Gefühl ließ sich nicht so einfach wegdrücken.
    Er erreichte den Treppenabsatz, auf dem er vorgestern noch verzweifelt um Hilfe gerufen hatte. Jerros Zimmer war zu. Mick trommelte auf die Tür, rief »Ich bin’s« und trat ein.
    Jerro saß auf dem Bett, sein MacBook auf dem Schoß. Er klappte es zu, als er Mick sah, und legte es neben sich.
    »Ich muss mit dir reden.« Mick ließ seine Tasche fallen und setzte sich auch aufs Bett. »Ich glaube, du hast überhaupt keine Histaminvergiftung gehabt. Die Symptome stimmen hinten und vorne nicht.«
    »Ach.« Jerro schaute ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle. »Ich wusste gar nicht, dass du Medizin studiert hast.«
    »Was für Anzeichen hattest du denn?«, beharrte Mick.
    »Eine ganze Menge Sachen, die ich am liebsten so schnell wie möglich vergessen möchte.«
    »Was für Sachen?«
    Jerro stöhnte. »Hörst du danach auf zu quengeln?«
    »Versprochen«, sagte Mick.
    »Mir ging’s total elend, mir war schlecht und ich hatte Mordsdurchfall«, erzählte Jerro. »Außerdem bekam ich überall rote Flecken, die juckten wie verrückt. Mein Mund brannte, als hätte ich einen Liter Tabasco getrunken, und irgendwann dachte ich, ich sterbe, ich bekam kaum noch Luft.«
    Genau die Symptome, die im Internet standen! Mick fühlte sich auf einmal um einige Kilo leichter.
    »Zufrieden?«, fragte Jerro.
    »Jetzt ja. Als ich dich fand, warst du nur bewusstlos und …«
    Ein leises Klopfen an der Zimmertür.
    Kasia, dachte Mick. Wollte sie ihn jetzt schon nach Hause schicken?
    Zu seinem Erstaunen betrat Frau Prins den Raum. Sie trug ein Tablett mit zwei gefüllten Saftgläsern und ein paar Stück Sandkuchen.
    »Ich möchte lieber Cola«, sagte Jerro, der es offensichtlich ganz normal fand, dass seine Mutter so früh aus dem Büro zurück war.
    »Das hier ist besser für jemanden, der sich noch erholen muss. Frisch gepresst und randvoll mit Vitaminen.« Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch und fühlte an Jerros Stirn. »Noch immer fieberfrei?«
    »Ja-ha.«
    »Schön so.« Sie sah auf ihre Uhr. »Dann lasse ich euch mal wieder allein. Ich muss noch einen Stapel Akten durchgehen.«
    Jerro wartete, bis sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte.
    »Die ist total verrückt«, sagte er dann. »Sobald ich mit der Schule fertig bin, mache ich wirklich nie mehr Hausaufgaben.«
    »Dann solltest du auf keinen Fall das Gleiche werden wie deine Mutter.« Mick nahm ein Stück Kuchen. »Ich möchte dich übrigens noch etwas fragen. Der Rettungswagen, der dich abgeholt hat, war viel später im Krankenhaus als ich. Ist unterwegs etwas passiert, was euch aufgehalten hat, oder so?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Wie du schon gesagt hast: Ich war bewusstlos.« Jerro nahm die Fernbedienung seiner Musikanlage. »Mach dir nicht so viele Sorgen um nichts.«
    Um nichts!
    »Du hast leicht reden«, murmelte Mick. »Du lagst da schön bewusstlos und wusstest von nichts, während ich … ich …« Die Panik, die er verspürt hatte, drückte schon wieder von innen gegen seinen Magen. »Ich dachte, du wärst tot, Mann.«
    »Schön bewusstlos?«, fragte Jerro.
    »Na ja, du weißt schon, was ich meine.« Mick biss in den Kuchen. Die Süße hatte etwas Beruhigendes.
    »Einfach nicht mehr dran denken, Mick.« Jerro zappte die Radiosender durch. »Die Ärzte haben mich für gesund erklärt und morgen muss ich leider wieder in die Schule.«
    Von wegen leider! Das waren fantastische Neuigkeiten!
    Mick trat sich die Schuhe von den Füßen und zog die Beine hoch. »Ist der Knick eigentlich wieder rausgegangen?«
    Jerro sah auf. »Hä?«
    »Aus dem Comicbuch, in dem du gelesen hattest, bevor du umgekippt bist. Ich nehme an, du hast dich draufgelegt.« Mick machte eine Kopfbewegung

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