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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Ghettoblasters.
    Tödliche Stille.
    Er rief noch einmal. Und danach noch einmal. Immer lauter und verzweifelter. Seine Blase konnte jeden Moment platzen. Gleich war seine Hose klatschnass.
    Endlich. Er hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Ein Streifen Licht fiel herein. Die Tür ging weiter auf und jemand machte das Licht an.
    Blitze in seinen Augen. Es dauerte eine Weile, bis Jerro sah, wer da im Zimmer stand. Eine Frau. Graues, glattes Haar. Sie schaute ihn mit einer Mischung aus Neugier, Erstaunen und sogar ein wenig Mitleid an. Ihre Hände steckten in den Taschen ihrer Strickjacke, die alt und abgetragen aussah. Ihre genauso formlose Jeans hatte das falsche Blau und ihre Füße in den Slippern steckten auch noch in Socken.
    »Mach mich los«, sagte Jerro. »Ich will aufs Klo und dann nach Hause.«
    »Dies ist dein Zuhause.« Sie sprach leise, als wäre sie verlegen. »Zumindest vorläufig.«
    »Zu Hause werde ich nicht angekettet.« Jerro versuchte, sich loszureißen. Die Kette, die die Fußfesseln miteinander verband, lief um die Holzstreben am Fußende des Bettes und die waren sehr stabil.
    »Es tut mir leid«, sagte die Frau. »Aber als du das Fenster einschlagen wolltest, musste ich wirklich jemanden rufen.«
    Jerro sah zum Fenster hinüber. Er konnte nicht sehen, ob sein Angriff Erfolg gehabt hatte. Die dicken, schweren Vorhänge waren zugezogen.
    »Es wird nicht mehr vorkommen, ich schwöre es.« Er hob seine Füße ein Stück an. »Würdest du mich dann wieder losmachen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Daran kann ich nichts ändern.«
    Es war Jerro vollkommen wurscht, ob es ihr leidtat oder nicht. Wenn sie ihn nur von diesem fürchterlichen Ding befreite!
    »Wer denn dann?«, schnauzte er. »Dieser Dreckskerl mit seiner Spritze?«
    Sie antwortete nicht, zog nur den Gürtel ihrer Jacke fester zu und ging aus dem Zimmer. »Ich werde dir etwas zu essen und zu trinken bringen.«
    »Warte!«, rief Jerro verzweifelt. »Ich muss wirklich ganz dringend!«
    Sie schloss die Tür hinter sich.
    Er fluchte. Dann trat er gegen die Holzstreben am Fußende. Er spürte, dass seine Wangen nass wurden, und sein Bauch fühlte sich an wie ein Minenfeld. »Bitte!«
    Die Tür ging auf. Sie kam mit einer Bettpfanne rein. So ein schweres Ding aus Eisen, in das Leute im Krankenhaus ihre Bedürfnisse verrichten, wenn sie nicht aufstehen dürfen. Sie hob den Deckel an und legte ihn auf den Boden. Danach stellte sie die Pfanne neben Jerro aufs Bett. »Brauchst du Hilfe?«
    Die war wohl irre!
    »Nein, das kann ich allein.«
    Sie ging wieder zur Tür. »In einer Viertelstunde bin ich wieder da.«
    Es war nicht angenehm, hinter einer Tür pinkeln zu müssen, deren Schlüssel an der Außenseite steckte. Jerro war froh, dass die Frau eine Zeit genannt hatte, aber es gab ja auch noch drei Männer, die jeden Moment reinkommen konnten.
    Er schob Jeans und Unterhose nach unten, hockte sich hin und schob die Bettpfanne unter sich. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, musste er sich am Fußende des Bettes festhalten.
    Der Strahl klatschte auf den Pfannenboden. Urinspritzer trafen auf seine Oberschenkel. Er fühlte sich schmutzig, aber erleichtert. Jetzt noch die volle Bettpfanne ohne Umkippen auf den Boden kriegen. Er wollte zuerst seine Hose hochziehen. Schlechte Idee. Er fiel fast um, die Pfanne fing an zu schaukeln und seine Pisse schwappte gerade noch nicht über den Rand. Gleich hatte er zwar keine nasse Hose, dafür eine nasse Matratze.
    Er schaltete um auf Plan B. Stiel nehmen. Die Pfanne unter sich herausziehen und unterdessen vor allem fest auf beiden Beinen stehen bleiben.
    Puh. Mission gelungen.
    Er zog die Turnschuhe aus, um etwas bequemer sitzen zu können. Der Wecker zeigte sieben Uhr. Seinem Gefühl nach war er schon viel länger gefangen als nur ein paar Stunden. Sein Magen knurrte. Kein Wunder. Seit dem Makrelenbrötchen vom Mittag hatte er nichts mehr gegessen. Kasia hatte es ihm in seinem Zimmer serviert, weil seine Eltern in London waren. Er mochte es nicht, ganz allein im großen Esszimmer zu sitzen.
    Seine Eltern. Ob sie ihn schon suchten?
    Ein abscheulicher Gedanke durchzuckte ihn. Angenommen, sie hatten es noch nicht einmal gehört. Oder noch schlimmer: Niemand wusste, dass er verschwunden war. Doch, bestimmt, versuchte er, sich selbst zu beruhigen. Mick musste es gemerkt haben, als er aus dem Badezimmer kam. Sobald er sah, dass ich nicht mehr auf meinem Bett lag, hatte er natürlich Alarm

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