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Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Lösegeld, aber dann müsste Mick etwas von der Entführung wissen.
    Jerro plumpste auf den Stuhl und seufzte missmutig. Alles, was er sich überlegt hatte, war plötzlich wieder ungewiss. Er starrte noch eine Weile vor sich hin. Dann begann er doch noch zu zeichnen, aber in Gedanken war er nicht wirklich bei der Sache.
    »Ich weiß nicht, ob der Grundriss so ganz richtig ist«, sagte Jerro eine halbe Stunde später. »Wenn ich in dem Gebäude herumlaufe, finde ich alles, aber so aus dem Kopf …«
    »Reiß die Seiten heraus und gib sie mir«, kommandierte Nel.
    Bald würde Jerro platzen, wenn er nicht dahinterkam. Also fragte er, während er ihr die Blätter reichte: »Warum habt ihr mich ausgewählt? Warum keinen anderen Jungen?«
    »Was glaubst du?« Sie faltete den Grundriss mit einer Hand und steckte ihn in ihre Jackentasche. Es war eine andere Strickjacke als in den vergangenen Tagen, aber mindestens ebenso formlos und abgetragen.
    »Geht es denn doch um Lösegeld?«, riet Jerro.
    »Ich möchte, dass du möglichst viele Erinnerungen aufschreibst«, sagte sie.
    Jerro musste es einfach fragen: »Lebt dein Sohn noch?«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Warum bewahrst du dann seine Kleidung auf?«
    »Ist doch praktisch? Oder würdest du lieber ständig in denselben Klamotten herumlaufen?«
    »Nein, aber …«
    »Na denn.«
    Als Jerro wieder allein war, kippelte er mit seinem Stuhl nach hinten, bis die Lehne den Schrank berührte. Wenn Nel die Wahrheit sagte, war er nicht entführt worden, um einen toten Jungen zu ersetzen. Aber warum dann? Er schlug seinen Hinterkopf wie einen Türklopfer immer wieder gegen den Schrank. Immer wieder und immer fester. Es war ihm egal, dass es wehtat.
    Es wurde Donnerstag und Freitag oder vielleicht auch schon Samstag – auf Dauer verlor Jerro jegliches Zeitgefühl. Er schlief, er wurde wach, er aß und er grübelte. Er durchsuchte den Kleiderschrank – nur Kleidung und Schuhe – und die Tischschubladen. Darin fand er lediglich ein paar Fußballzeitschriften, Stifte, ein Päckchen Kaugummi, das wahrscheinlich schon seit hundert Jahren dort lag, ein paar DVDs – vollkommen nutzlos ohne Computer –, noch ein paar andere wertlose Sachen und ein Taschenmesser. Es lag in einem Etui zwischen den Stiften. Einen Moment geriet er in eine euphorische Stimmung – jetzt hatte er eine Waffe und konnte sich verteidigen –, bis ihm klar wurde, dass er Nel niemals niederstechen könnte. Lieber hätte er einen Hinweis gefunden, der ihm weiterhalf.
    Wenn Nel Essen oder etwas zu trinken brachte, nervte sie ihn immer damit, ob er schon alles aufgeschrieben hätte. Nein, hatte er nicht. Dann begann sie, Fragen zu stellen. Welche Musik er mochte. Was sie machten, wenn sie bei Mick waren. Wie er Mick kennengelernt hatte.
    »Warum willst du das alles wissen?«, fragte Jerro.
    »Schreib es einfach auf«, sagte Nel. »Wenn du nicht kooperierst, habe ich hier immer noch einen Schlüssel.«
    Als sie weg war, legte Jerro seinen Kopf auf das Heft. Er hatte das Gefühl, allmählich verrückt zu werden, und er würde noch verrückter werden, wenn er diese Fußfesseln wieder umlegen musste. Also nahm er den Stift in die Hand und machte sich an die Arbeit.
    6.
    Jerro wurde aus dem Schlaf gerissen. Um sein Handgelenk klemmte ein Schraubstock. Jemand zog ihn hoch. Jerro rieb sich die Augen. Es war Mister Sulu, was machte der so früh an seinem Bett?
    Sulus Stimme war kalt wie Eis. »Du hast gelogen.«
    Jerros Hirnzellen schliefen noch. Wovon redete der Mann?
    »Meerschweinchen.« Mister Sulu schnaubte. »Ich hätte es wissen müssen.«
    Das Password. Sie hatten entdeckt, dass er ihnen das falsche Password genannt hatte. Jerro war schlagartig wach.
    »W-war es nicht richtig?«, stammelte er.
    Mister Sulus Griff wurde so hart, dass Jerro um seine Knochen fürchten musste.
    »Jetzt stell dich nicht so blöd«, schnauzte Sulu. »Als ob du das nicht wüsstest …«
    »Ehrlich«, sagte Jerro schnell. »Wir haben diesen Film echt auf YouTube gesehen. Von Diana, meine ich. Und dann …«
    Er wünschte, er könnte so gut schauspielern wie Jake Gyllenhaal oder Brad Pitt. »Wir dachten, Meerschweinchen wäre wirklich ein witziges Password. Ein paar Wochen später haben wir es geändert, nachdem Mick mir den Lieblingsfilm seines Vaters gezeigt hatte. Invasion of the Body Snatchers. Da haben wir dann ein neues Password vereinbart: Rothaar. Mir war nicht ganz klar, welches Mick meinte. Das erste oder das zweite.« Jerro war außer

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